5. Kapital

1.5K 87 7
                                    

★Ben★

Ich werde langsam wach, als ich zarte Berührungen an meiner Brust spüre.
Marco.
Dass er mich nie ausschlafen lassen kann!

Brummend schiebe ich seine Wurstfinger von mir weg und drehe ihm den Rücken zu, damit ich meinen Schönheitsschlaf machen kann.

Ich verstehe einfach nicht wie er mit 4-6 Stunden pro Nacht auskommt.
Das ist doch krank!
Er nimmt immer sehr viel Rücksicht auf mich und bleibt 2-3 Stunden länger liegen, damit ich nicht wachwerde, doch mir reicht das nun mal nicht.

Morgens kann er mich mal kreuzweise und das weiß er auch, aber er gibt einfach nicht auf.

„Bennybär", säuselt er in mein Ohr, während er seine Hand unter mein Top schiebt und meinen Nacken küsst.

Idiot.

Er weiß genau, dass er mich so rumkriegt.

Er arbeitet sich weiter vor zu meinen Hals dreht mich schließlich sanft auf den Rücken, um besser an meinen Hals herankommen zu können.

Seufzend lasse ich ihn machen schlummere noch ein bisschen vor mich hin.

Als Marcos Hand aber aus meinem Top hervorkommt und weiter in meine Hose fährt, werde ich schon wacher.

Er streichelt leicht mit der Hand über mein Glied, das noch gut in der Boxer verstaut ist und ich atme hörbar aus.

„Wird da gerade jemand wach?", schmunzelt er an meinen Hals und macht mit den Streicheleinheiten weiter.
Seufzend liege ich einfach so da und lasse mich von meinem Ehemann befummeln.
Und das in aller Frühe.

Ein bisschen regt es mich aber schon auf, dass er nur über den Stoff streichelt, immerhin bin ich jetzt schon ziemlich hart, aber ich bin gerade sowieso nicht in Stimmung.

Mir geht's schon um einiges besser als gestern, aber nicht gut genug, um mit Marco zu schlafen, ohne dass es nur als Ablenkung passieren würde. Und ich will nicht, dass wir Sex aus einem Grund haben. Ich will, dass wir Sex haben, damit wir uns nahe sind, nicht mehr und nicht weniger.

Daher streiche ich über seinen Arm und führe seine Hand aus meiner Hose.

Marco stellt die Küsse ein, sein hübsches Gesicht taucht vor meinem auf.

Er mustert mich kurz, erkennt all meine Gefühle und Gedanken in meinem Blick, ehe er leicht lächelt und mich dann liebevoll auf die Lippen küsst. „Schon okay. Wenigstens bist du jetzt wach", schmunzelt er.

Dann kuschelt er sich an mich heran an, vergräbt das Gesicht in meiner Halsbeuge.
Ich schlinge meine Arme um ihn, damit ich ihn einfach nur festhalten kann.

„Sorry wegen gestern", murmele ich leise und küsse seine Stirn.

Ich weiß, ich muss mich nicht entschuldigen, weil er mich schon wieder trösten musste, aber ich will das so. Er soll wissen, dass ich es nicht als selbstverständlich ansehe, dass er immer für mich da ist, denn ich weiß, das müsste er nicht sein.

Er könnte jeden und jede haben, doch er hat sich für mich entschieden, schon so vor vielen Jahren.

Er schlägt mir leicht auf die Brust und legt dann die Hand darauf, um mich ansehen zu können.Er
Er sieht total empört aus.

„Entschuldige oder bedanke dich noch einmal bei mir und es herrscht eine Woche Sexpause", droht er.
Ich muss kichern, während ich ihm die lang gewordenen Haare zurückstreiche. „Das würdet du doch selbst nicht aushalten. Ich schon"
Er brummt frustriert. „Okay, da hast du recht."

Dann sieht er nachdenklich an die Wand. „Womit könnte ich dich wohl bestrafen?", fragt er sich selbst.
Schmunzelnd sehe ich ihm dabei zu, merke, wie er schon wieder die Stimmung rettet, lasse mich komplett drauf ein.

„Naja ohne das hier könnte ich kaum leben" Ich küsse ihn sanft und er erwidert sofort, ehe er mich angrinst.

Ganz schnell vergeht ihm das aber wieder. „Aber ich will nicht darauf verzichten. Ich kann mich doch nicht selbst bestrafen"

Verzweifelt sieht er mich an und schiebt dann die Unterlippe vor.

Kichernd schüttele ich den Kopf. „Wieso willst du mich überhaupt bestrafen, wenn ich mich bedanke und entschuldige? Such dir doch mal richtige Gründe"

„Weil es sinnlos ist", meint Marco. „Ich tue alles für dich, nur weil es mir gut geht, wenn es dir gut geht. Ich bin nur aus reinem Egoismus mit dir verheiratet. Und entschuldigen brauchst du dich schon gar nicht, vor allem nicht wegen sowas. Du spinnst doch" Er tippt sich an die Stirn und ich sehe ihm belustigt dabei zu wie er sich jetzt aufregt.

„...Wenn du mich betrügst, kannst du dich entschuldigen, oder wenn du mir beim Kochen den Finger abhackst oder beim Ficken den Arsch brichst, aber doch nicht, weil du mir genügend vertraust, um dich fallen in meine Arme fallen zu lassen. Dass wir voreinander unsere Gefühle nicht verstecken, ist er größte Liebesbeweis, dafür entschuldigt man sich doch nicht"
Missbilligend schüttelt er den Kopf und umfasst dann mein Kinn mit der Hand.
„Das will ich nie wieder hören, verstanden?" Auffordernd sieht er mich an.

Lächelnd nicke ich. „Verstanden, Herr Masters", antworte ich brav.
Dann grinst er ebenfalls wieder und schiebt seinen Körper auf meinen. „Sehr gut, Herr Masters", gibt er zurück.

Lächelnd beuge ich mich zu ihm vor, er rutscht solange hoch, bis sein Gesicht direkt über meinem ist und wir uns perfekt küssen können.

Dabei nimmt er meine Unterlippe leicht in Beschlag, was ich einfach nur liebe.

„Wir sollten die Tage mal bei Jax und Levi vorbeischauen", murmelt er, als er sich wieder an mich kuschelt.

Ich nicke. „Mal sehen, ob sie sich schon gegenseitig gekillt haben"

Marco lacht leicht, drückt sich fester an mich. „Komm schon, von uns hat doch auch keiner Gedacht, dass wir jemals zusammen sein könnten und jetzt? Über zehn Jahre, mein Blümchen"

Ich seufze. „Ja, ich weiß, aber bei uns ist das was anderes. Wir sind zusammen, weil wir uns wirklich lieben, aber die zwei sind voneinander abhängig. Das ist nicht gesund, wenn du mich fragst. Die sehen in dem jeweils anderen einen Teil von Reece und wollen ihn einfach nicht loslassen. Das ist der einzige Grund, warum sie zusammen sind. Und das wird beide nur noch mehr kaputt machen"

Ich seufze.
Alle sehen in Jax und Levi und das süße frisch verliebte Paar, aber ich sehe die Wahrheit.

Marco löst sich von mir und rutscht von mir runter, um mich ernst anzusehen.

Oje jetzt kommt's.

„Du willst dich doch auch nur um sie kümmern, weil sie dich an Reece erinnern. Wieso hältst du es ihnen vor?"

ch schiebe mich im Bett solange nach hinten, bis mein Oberkörper gegen die Wand in meinem Rücken lehnt. „Ich will mich kümmern, weil sie unsere Freunde sind und weil Reece gewollt hätte, dass es ihnen gut geht. Sie bilden sich ein, den anderen zu lieben, aber sie lieben nur die Erinnerungen an Reece, die sie von dem andern bekommen und wenn sie dann begreifen, dass das nicht reicht, wird es beiden richtig mies gehen und wir haben sie dann an der Backe"

Marco fährt sich seufzend durch die Haare. „Pack dich doch erstmal an der eigenen Nase, bevor du andere analysierst, Benny. Lass den beiden ihr Glück. Und zusammen sind sie ja auch noch nicht wirklich. Wenn es so ist, wie du sagst, begreifen sie das mit der Zeit schon und wenn nicht, dann werden sie glücklich zusammen"

Ich soll mich an der Nase packen? Dass ich nicht lache!I
Ich will noch nur helfen. Aber ich verstehe schon, was Marco meint. Ich habe selbst Hilfe nötig...

Die Liebe und die Entscheidung (bxb)Where stories live. Discover now