12. Kapitel

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★Marco★

Mein bester Freund geht neben mir her und fühlt sich deutlich unwohl.

Ich würde ja seine Hand nehmen, weil ich das jetzt selbst bräuchte, aber er will ja, dass keiner erfährt, dass wir zusammen sind.

Meinetwegen.

Wenn Ben das will, dann mache ich das so, aber nicht ohne eingeschnappt zu sein.

Hätte ich eine Familie, würde ich ihn niemals verleugnen.

Natürlich verstehe ich seine Gründe schon, aber es verletzt mich einfach.

Ob ich jetzt sein bester Freund bin oder sein Ehemann, was macht das denn für einen Unterschied?

Angespannter als nötig geht Ben durch die offene Eingangstür und wird von Magda, der Haushälterin begrüßt.

Er setzt ein Lächeln auf, das auf alle anderen freundlich wirkt, doch auf mich gequält.

Im einen Moment ist es noch ruhig und ich will ihn noch ein letztes Mal küssen, obwohl ich so sauer bin, doch im nächsten Moment stürmt schon jemand die Treppen runter.

„Benjamin!" Ein Typ wohl so in unserem Alter rennt auf ihn zu und fällt ihm um den Hals.

Was zum?

Meine Hand zuckt schon gefährlich, um dem Fremden eine reinzuhauen, doch Ben schiebt ihn schon alleine von sich weg.

„Noel", meint er zurückhaltender.
„Krass, das wir uns überhaupt noch wiedererkennen. Das ist ja ewig her", meint der Typ.

Das erste, was mir an ihm auffällt, sind seine blauen Augen, das typisches Kennzeichen eines Masters.
Doch das andere ist, dass er auch Locken hat, sowie Ben.
Nur Bens sind schöner. Alles an ihm ist schöner. Ach verdammt, ich wollte doch sauer sein...

Mein Freund räuspert sich.
„Mhm ja. Über 20 Jahre." Er lässt keine Pause entstehen, sondern deutet sofort auf mich. „Noel, das ist mein bester Freund Marco."

Ach ja, doch, ich bin noch sauer. Dieser Satz tut weh.

Ben lächelt mich leicht an, doch ich erwidere es nicht, sondern mustere den Typen nur aus zusammengekniffenen Augen.

Der ist mir nicht ganz geheuer. So wie er über Benny hergefallen ist.
Außerdem sieht er verdammt heiß aus und das passt mir gar nicht.
Doch das gute Aussehen liegt bei dem Masters einfach in den Genen.

„Marco, das ist Noel. Mein Cousin. Der ist der ältere Sohn des jüngstens Bruders von Richard"

Noel streckt mir die Hand hin und ich schlage kurz ein. „Ich hab schon was von dir gehört", meint Noel mit meinem Grinsen.
Ich schiebe die Hände in die Hosentaschen, damit sie verstaut sind. „Ich nicht von dir. Bist wohl nicht wichtig genug"

„Marco", Ben zischt meinen Namen warnend, aber solange er nicht wieder mein Ehemann ist, darf er mir auch nichts sagen.

„Schon gut, Benjamin" Noel schlägt ihm auf die Schulter „Ich mag ihn. Er sagt, was er denkt. Das ist genau das, was von ihm hört. Dass er mutig ist, stark. Ein Anführer"

Ich lache auf, doch nicht wirklich glücklich. „Du solltest nicht auf was hören, was andere dir erzählen, Noel"

Er zieht die Augenbrauen hoch und will gerade etwas sagen, als ich ein Kreischen höre und im nächsten Moment eine kleine Frau zwischen Noel und mir auf Ben zurennt und ihn umarmt.

Ich dachte, seine Familie hasst ihn, wieso umarmen sie ihn denn dann so freudig?

„Benjamin, du bist so groß geworden!", schreit das Mädchen.
Auch sie schiebt Ben weg. „Madelene, ich bin erwachsen geworden. Da wird man auch größer", erklärt er.

Die Liebe und die Entscheidung (bxb)Where stories live. Discover now