Die Schatten des Lichts

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Ich ließ meinen Blick abgewand. Dylan hob mit letzter Kraft seine Hand legte sie auf meine Wange. Die Berührung war so zart wie Mottenflügel. Dylan hatte keine Kraft mehr. Er wollte das ich ihn ansah. Tränen floßen mein Gesicht hinab.

"Nein! Sieh mich an. Bitte...", in seiner Stimme lag Angst. Ich sah ihn an. Selbst wenn es schwer ist. Ich bin ihm so viel schuldig. Er hat mich gerettet.
"Ich möchte das schönste Gesicht dieser Welt erblicken, wenn ich sterbe. Wenn ich dich sehe denke ich an unsere Heimat. An den Wald. Die kleine Lichtung. An all die schönen Dinge. Dann habe ich keine Angst mehr vor dem Tod...vor dem Jenseits, denn ich weiß für wen ich das getan habe. Versprich mir niemals dein Lächeln zu verlieren", brachte er hervor.

Ich weinte als sein Atem flach wurde.
"Dylan? Bleib", meine Aufforderung erhilt keine Antwort. Dylan schwankte zwische Tod und Leben. Bis er irgentwann sehr weit weg war.

Ich weinte und brachte kaum die Worte heraus. "Leb wohl", verabschiedete ich mich von ihm. Ich küsste ihn auf die Stirn. Sein Körper erschlaffte nun komplett. Hunderte Bilder erschienen mir von Dylan. Die Jahre im Wald, als wir uns wiedersahen... und seine Lippen auf meinen. Ich muss hier weg.

Ich stand auf und meine goldene Rüstung war voller Blut. Sonnenstrahlen fingen mich ein. Schritt für Schritt ging ich auf das Fenster zu und atmete die frische Morgenluft ein. Ich erkannte, das Schlachtfeld. Wir haben gewonnen. Nur konnte ich mich nicht freuen. Ich habe Dylan verloren. Das Licht gab mir Kraft. Ich habe mein Versprechen gehalten. Methor ist tot. Ich habe ihn ausgelöscht. Irgendjemand wird ihn begraben und sein Grab wird verwehen.

Die Tränen trockneten im Licht. Ich liebe Legolas. Schon die ganze Zeit alles was passiert war hat nicht dazu geführt, dass unsere Liebe zueinander aufhört.

Ich wollte zu ihm . Ihn küssen.Ihm sagen, dass ich ihn liebe und immer lieben werde, wäre da nicht eine Sache. Ich muss mein Erbe antreten.

Meine Mutter hat alles für uns aufgegeben, weswegen ich ihr etwas schuldig war. Dies würde aber auch heißen, dass ich Legolas zurücklassen müsste und das konnte ich nicht. Soll der Spinnenbiss mich doch töten. Wer weiß, wann er es tut. Es kann in einer Woche sein oder in ein paar Jahrhunderten.

Als ich aus der Tür schritt, den Flur entlang, wischte ich mir die letzten Tränen weg. Ich hatte es geschafft. Als ich die große Tür öffnete, erschrak ich. Ich rannte die große Treppe runter. Fiel dabei fasst hin.

Vor mir kniete Dinithil auf dem Boden. Sie drehte sich zu mir um. Ihre Augen waren ganz rot und ein paar Tränen hatten es auch geschafft ihrem Gesicht runter zu fließen. Doch nicht ihr Anblick erschrack mich. Es war die Person die vor ihr lag. Eine tiefe Wunde die schräk über den Oberkörper führte. Die Person war kurz vorm sterben, dass spürte ich genau. Legolas. "Nein" flüsterte ich. Wieder kamen mir Tränen hoch.

"Es tut mir so leid" sagte Dinithil sie schluchtzte und hielt die Hand vor ihrem Mund. Sie zitterte stark. Inzwischen war ich auf die Knie gefallen.

"Alea! " rief sie aus, als wär ihr jetzt wirklich in den Sinn gekommen wer ich war. " Du musst ihn retten! Bitte. Rette ihn." Der letzte Satz war nur ein Flüstern.

Ich legte meine Hand auf seine Stirn. Ich hatte es schon erwartet. "Er ist fort. Ich kann ihn nicht mehr retten. "

"Das hat dein Bruder auch gesagt...
Legolas hat mir das Leben gerettet. Er wollte unbedingt zu dir. Ich habe ihn begleitet. Das Ungeheuer hatte mich angegriffen." Sie deutete auf den toten Drachen mehrere Meter entfernt. "Ich hatte keine Chance. Legolas hat das gleich erkannt, aber auch", sie krigte die Worte kaum heraus  " ... dass er das auch nicht überleben würde. Er hat keine Sekunde gezögert. " sie weinte weiter.

Ich versuchte stark zu sein, doch war es unmöglich. Ich wollte Legolas sterbenen Körper nicht länger ansehen. Ich erhob mich, drehte mich um. Und da stand er. Mein Bruder. Wir fielen uns in die Arme. Erst jetzt fing ich erst an zu weinen. Mein Bruder strich mir tröstend übers Haar. "Wir müssen es zu ende bringen. Flüsterte ich ihm zu.

"Das werden wir" sagte er. "Wir brauchen Methors Schwer?"

Mein Blick zur Treppe und mein Bruder verstand. Ich krallte mich an seinem Arm fest, als wir emporstiegen.

Auf der Hälfte knickte ich leicht um. "Alea. Wir haben es bald geschafft!", versuchte mein Bruder mich dazu zu bringen weiterzugehen. Ich holte tief Luft. Und ging weiter. Kurz vor der Tür blieb ich wieder stehen. "Kannst du bitte alleine reingehen. Ich schaff das nicht"

Mein Bruder ging. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, in der ich einfach da stand. Alles noch nicht begriff. Ich hatte mich für Mittelerde entschieden, doch hatte Mittelerde sich gegen mich entschieden. Als mein Bruder aus der Tür kam, war auch er in eine Art starre geraten. "Dylan... " erneut fiel er mir in die Arme. Jetzt musste er mich von nichts mehr überzeugen. Ich würde gehen. Ich würde unsere Mutter ablösen.

Wir gingen wieder runter. Ich versuchte nicht auf Legolas zu schauen. Ich ertrug den Anblick nicht. Als wir das große Tor öffneten, jubelten uns die Krieger zu. Wir hatten schließlich gewonnen. Mein Bruder zwang sich zu einem Lächeln, aber ich konnte nicht lächeln. Alles war noch so frisch, so schrecklich, so schmerzhaft. Wir nahmen uns zwei Pferde und ritten los. Meter für Meter ließ ich meine Heimat zurrück. Es war nicht schwer sich von dem Ort zu trennen, sondern von den Leuten die man mit diesem Ort verbannt. Aber sie waren nicht mehr da, brachte ich schmerzlich ins Gedächtnis. Alle, die ich liebte sind fort.
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Zu zweit in der Finsternis ( Legolas FF )Where stories live. Discover now