Die Schatten des Lichts

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Mein Bewusstsein kam langsam zurück. Der kalte Steinboden war das Erste, was ich unter meinen Fingerspitzen spürte. Ich war nicht lange weggetreten und doch schnappte ich panisch nach Luft. Ich habe es geschafft. Methor ist tot. Mit dem Geräusch meines Herzens auf den Ohren, richtete ich mich auf. Als mein Blick auf Dylan schwankte, wurden die Ereignisse wieder schreklich wahr. Bitte nicht!

So schnell ich konnte, rannte ich auf ihn zu. Ich kniete mich so schnell hin, dass ich leicht auf dem Boden rutschte. Die Wunden, die Methor hinterlassen hatte, waren tief und bluteten heftig. Meine Hand musste nur leicht seine Hand berühren, um zu wissen, dass sein Körper es nicht schaffen wird, jedoch weigerte ich mich dies zu akzeptieren. Ich darf ihn nicht verlieren. Ich nahm sein Gesicht in die Hände und versuchte den Gedanken, der schrie: Er wird sterben, zu ignorieren.

"Es ist vollbracht", sagte ich stolz, während meine Augen sich mit großen Tränen füllten. "Methor ist tot und sein grausames Spiel ist vorbei!", ich realisierte die ganze Bedeutung meiner Worte:"Wir können endlich ein richtiges Leben führen. Ohne Angst.. ohne Lügen... wir... wir", meine hastige Stimme verstummte.

Ich sah in Dylans leidene Augen und die Tatsache bombardierte mich. Es wird kein wir geben. Er stirbt. Nein denk nicht so! Dylan ist stark! Er schaft das. Wir schaffen das.

"Alea" Dylans Stimme war schwach und sanft wie ein Windhauch, kaum mehr. Ich wurde panisch. Alea du kriegst das hin. Du hast schon so vielen das Leben gerettet. Da wirst du ihn auch retten können. Mein ganzer Körper spannte sich an. Was mache ich jetzt? Was kann ich machen? Sollte er jetzt sterben könnte ich mir nie verzeihen.

"Psssttt", entgegnete ich verzweifelt. Dylan du brauchst deine Kräfte. Ich versuchte mich zu konzentrieren."Das wird alles wieder gut. Du musst mir vertrauen-", Dylan ließ mich nicht mehr ausreden.

"Hör bitte auf. Du konntest mir noch nie etwas vormachen", auf seiner Haut hatte sich Schweiß gebildet. Sein Blick und sein Zustand zerbrachen mein Herz. Ich kann ihn nicht retten. Die Gewissheit riss mich entzwei. All diese Macht und ich kann die Person, die ich liebe nicht retten.

Als er sprach, musste ich mich über ihn beugen um ihn zu hören. "Alea... Ich hätte gerne dieses Leben mit dir geführt... eventuell geheiratet und Kinder bekommen, aber du wolltest dies nie", der Schmerz in seiner Stimme kam nicht von den Wunden. Nein. Dieser Schmerz kam von seiner Seele.

"Was redest du da? Natürlich wollte ich dieses Leben!", verwirrt sah ich in seine grünen Augen. Mehr als alles andere.

Als Dylan hustete, spuckte er Blut.
"Aber nicht mit mir. Seitdem du in dieser Höhle warst war klar, dass du ihn liebst. Nicht mich. Ich wusste es. Wollte es mir nur nicht eingestehen... Du musst mir etwas versprechen ja? Du musst glücklich werden. Mit ihm glücklich", jetzt tat Dylan etwas, was ich nie erwartet hätte. Er hat soeben für mich entschieden und mich für immer losgelassen.

Mit erstickter Stimme forderte ich:"Dylan hör auf! Du wirst nicht sterben", log ich und meine Verzweiflung machte es offensichtlich.  In dieser Situation hätte ich alles gesagt, ihm alles versprochen. Nur damit er bleibt.

Dylan lachte leicht. Obwohl es wohl der unpassendste Moment war, den man sich vorstellen konnte und doch lachte er. Das ist Dylan. Wir beide lachten und weinten gleichzeitig. So möchte ich ihn in Erinnerung bewahren.

"Du machst es immer noch." Sagte er in einem belustigten Ton. Danach ließ er einen kurzen Schrei aus, da er die Schmerzen nicht mehr vertuschen konnte.

"Was?" Ich war irritiert und versuchte seine Schmerzen nicht zu beachten. Ich wünschte ich könnte es schmerzloser machen.

"Du guckst leicht weg wenn du lügst", stellte er fest. Er hat schon immer auf die Details geachtet.

Zu zweit in der Finsternis ( Legolas FF )Where stories live. Discover now