Wiederkehr

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Dylans Liebesgeständnis hätte mich überraschen sollen, doch das tat es nicht.

Ich kenne ihn schon so lange. Ich weiß wie er denkt, an Sachen ran geht. Aber das war nie entscheident. Ich weiß wie er fühlt. Ich kenne den exakten Rythmus seines Herzens und ich weiß wann er lügt.

Ich wusste, dass er die Wahrheit sagte. Was mache ich jetzt? Ich war nicht bereit ihm eine Antwort zu geben, weswegen ich nur "Wir sollten das Lager wieder aufbauen", über meine Lippen brachte.

Dylan sieht mich für einen Augenblick enttäuscht an und nickte anschließend.

Die Schäden waren groß. Vor allem Vorräte sind in den Flammen aufgegangen. Wir haben nicht genug Versorgung. Trotzdem haben wir Glück gehabt, wir hatten anderweitig kaum Verluste gemacht. Ich ging dort hin, wo man mich erwartete. Bei den Verwundeten. Ich übernahm das sagen und die Heiler folgten gehorsam. Ich verband Wunden, fertigte Salben, koordinierte die Heiler. Die Arbeit lenkte mich von Dylans Worten ab.

Als die Sonne langsam zu Tage kam, hatte ich die meisten Heiler erlaubt zu gehen, damit sie sich ausruhen konnten.

Plötzlich höre ich Stimmen und Hufgetrappele. Als ich auf dem Platz des Lager komme, sehe ich sie schon. Elben in schimmerder, goldenen Rüstung. Elben aus dem Düsterwald.
An ihrer Spitze ritt natürlich der Prinz des Düsterwaldes. Die Elben hinter ihm brachten Waffen, Nahrungsmittel und Zelte, woraus zu schließen war, dass sie bleiben würden. Ich war in der hinteren Menge wie eingefroren. Legolas kam mit der Hilfe, die wir brauchten. Trotzdem war eine gewisse Wut in mir. Wie kann er einfachso gehen und dann wieder kommen, um sich als Helden zu feiern?

Er schaute in der Menge umher, als würde er etwas suchen. Seine Suche endete, als er mich erblickte. Seine Augen blieben auf mich fixiert. Ich sah ihn einfach an. Weiß er wie sehr er mich verletzt? Sieht er in meinen Augen, dass etwas nicht stimmt?

Ich ging durch die Masse, als die Elben mich erblickten, ließen sie mich durch zu den Reitern.
Ich bin immer noch in meinem weißen Unterkleid, das nun voller Dreck war, jedoch verunsicherte dies mich kaum.

"Prinz Legolas, ich bedanke mich für eure Gaben. Der Angriff hat Verluste mit sich getragen. Dies werde ich euch nie vergessen", sagte ich mit fester Stimme. In seinen Blick veränderte sich etwas. Ich spreche ihn absichtlich so an und er weiß dies ganz genau.

Legolas begegnete mir ebenso kalt, wie ich ihm.
"Wärt es mir gestattet euch allein zu sprechen?" Sagte Legolas und neigte leicht seinen Kopf.

"Gewiss, eure Majestät", antwortete ich.

Er stieg von seinem Schimmel und wir gingen etwas Abseits von dem regen Treiben im Lager.
"Ich habe von dem Angriff gehört. Ich musste herkommen. Ich hätte da sein sollen", fing Legolas an und ich hörte wie schuldig er sich fühlte. Er kann nichts dafür. Trotzdem hat er recht.

"Du hättest da sein sollen, doch das warst du nicht und nach allem tauchst du hier auf?" In meinem Kopf war nur diese Frage. Sie weigerte sich zu gehen. Warum bist du hier?

"Alea, ich brauchte... Zeit", sagte Legolas und ich verdrehte innerlich die Augen. Warum soll die Zeit es ändern?

Ich sah ihn lange an. Ich will ehrlich sein."Die haben wir nicht. Ich brauche dich und du kommst und gehst wie es dir gefällt"

"Ab sofort werde ich hier verweilen. Ich gehe nicht mehr fort", versprach mir Legolas.

"Ich soll dir das glauben? Gib mir einen Grund", ich konnte Legolas nicht nachvollziehen. Es verschwindet und taucht dann wieder auf. Als wäre dies hier ein Spiel.

Zu zweit in der Finsternis ( Legolas FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt