Thranduil saß gelassen auf seinem Thron mit einem Weinglas in seiner Hand. Er hat sich nicht verändert. Er stand langsam auf. Etwas in seinen Bewegungen ist brüchiger als zuvor. Ich starrte ihn einfach an. Er gebrüßte seinen Sohn in dem er seine Hand auf Legolas Schulter lag. Das war alles. Daraufhin galt seine Aufmerksamkeit mir.

"Nur weil ihr das Schwert braucht, ließ ich euch zurückkehren", sagte er kühl. Ich habe nichts anderes erwartet. Legolas hatte dafür gesorgt, dass sein Vater alle wichtigen Informationen erhält. Thranduils Blick ruhte auf mir. "Lass uns allein, Legolas", sagte er ohne seinen Blick von mir zu wenden.

Legolas wollte etwas einbringen, doch mit einer Geste, machte ich ihm klar, dass es so in Ordnung war. Er ging, wenn auch zögerlich.

Als Legolas fort war, betrachtete mich Thranduil weiter. Er ging um mich herum. "Ihr erscheint Anmutiger", gestand er. Er blieb stehen.

Ich sah kurz zur Seite und dann in seine Augen. "Zofen richten mein Haar. Meine Kleider werden rausgesucht. Meine Rolle bringt mich dazu aufrecht zu gehen. Dabei habe ich das Gefühl zu stolpern. Ich habe ihnen gesagt, dass ich stark bin, dass ich alles schaffe. Dabei hatte ich von Anfang an Angst", gab ich zu. Ich wusste nicht, warum ich grade ihm diese Dinge erzählte, aber ich tat es einfach. 

"Macht war niemals einfach", erwidert Thranduil. "Das Herz meines Sohnes gehört euch allein", er machte eine kurze Pause. "Schon damals habe ich es erkannt. Gewollt habe ich es nicht", damit kamen mehrere Erinnerungen hoch. Nicht grade schöne. Mittlerweile kann ich drüber nur noch lachen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. "Legolas versuchte jemand anderes zu lieben. Eine einfache Waldelbe namens Tauriel. Sie liebte jedoch einen anderen", erzählte er mir. Legolas hat mit Aragorn dadrüber gesprochen. Das ein Teil von ihm, sie immer lieben wird. Einen Teil, den ich nicht einnehmen kann. Ich nahm ihm dies lange übel, doch ich realisierte, dass es mit Dylan nichts anderes ist.

Ich atmete tief ein. "Ich bin auch nur eine einfache Waldelbe", sagte ich gelassen. Er kann mich nicht mehr einschüchtern.

"Das wart ihr einst. Nur seid ihr Alea, die Erbin von Kräften der Valar", brachte er ein. "Ihr seid genug"

"So etwas von euch zu hören... das habe ich nicht erwartet", meine Überraschung war echt. Ich dachte, er würde mir verbieten Legolas zu lieben. Ich bin genug. 

Ein leichtes Lächel bildeten Thranduils Lippen. "Weil ich keine Gefühle besitze? Jedenfalls denkt ihr das. Trotzdem bleiben mir Erinnerungen", seine Stimme war voll Sehnsucht. Ich hörte seinen Schmerz. Er hat sie verloren. Seine wahre Liebe.

"Wir haben Legolas nicht verdient", sagte ich. Ein gebrochener Elb, der Legolas nie ansehen konnte, ohne etwas von seiner Frau zu sehen. Ich, eine Elbe, die ihn anlügt.

Thranduil bestätigte dies. Daraufhin war ich frei zu gehen. Man zeigte mir meine Gemächer. Der Ritt war lange. Ich nahm mir etwas zu essen. Morgen gehen wir in die Höhle. Vielleicht wäre es besser sich länger auszuruhen, jedoch wurde Methor jeden Tag stärker. 

Ich hörte Schritte hinter mir.
"Alea" unterbrach Dylan meine Gedanken. Ich drehte mich zu ihm um, jedoch schaffte es kein Lächeln über mein Gesicht zu huschen. Dylan lächelte, so strahlend. So rein. Mir wurde bewusst, dass ich ihn liebte. Ich liebte ihn. Sein Lächeln, seine Art mir Licht in der Dunkelheit zu schenken. Er ist ein so kostbares Licht.

"Damals hast du immer gelächelt", sagte er traurig. Er zog seine Augenbrauen leicht zusammen. Ich kann nicht mehr grundlos lächeln. Da ist zu viel. Zu viele Ängste, zu viele Gedanken.

Ich wollte es Dylan erklären. Ich wollte ihm alles sagen, wie ich es sonst auch immer tat. Es tut mir leid Dylan... es wird mir einfach alles zu viel und ich habe einfach Angst. Angst etwas falsches zu machen und die, die mir etwas bedeuten zu verlieren. Dylan ich versuche das was mir passiert ist zu verarbeiten... Ich sagte es aber nicht. Stattdessen kam ein:"Nun lächel ich nicht mehr", meine Stimme so kalt wie der Schnee auf den Berggipfeln. Es wird nichts bringen. Ich sollte ihm erzählen, wie ich mich fühle. Von allen um mich herum, verdient er es am meisten. In meinem Kopf waren wieder die Worte, die Methor zu mir sprach. Ausgelöscht. Begraben. Verweht. Methor hatte es mir versprochen. Ich kann Dylan nicht verlieren. Er ist so gut. Er ist das Licht in der Finsternis. Viel zu kostbar, um es zu verlieren.

"Ich kann das nicht mehr. Ich werde dir wehtun. Es tut mir leid", bringe ich hervor. Ich will ihn nicht verlieren.
"Um ehrlich zu sein, will ich nicht, dass du mit in die Höhle kommst", gestand ich. Ich wollte nicht, dass kostbare Licht auslöschen.

"Alea, davor kannst du mich nicht aufhalten. Ich bleibe bei dir", sagte er sanft. Mir war bewusst, dass es stimmte.

"Gerade das ist das Problem. Du musst mich gehen lassen", sagte ich hoffnungslos. Ich sah ihn in seine grünen Augen.

Der Schmerz in seinen Augen, dazu die Verwirrung, hatten Überhand gegriffen. "Was ist nur mit dir geschehn? Was ist nur mit uns geschehn? Wo ist das wir? Ich weiß dir ist schreckliches zu gestoßen und du wirst bald zu den Ort zurück gehen, wo alles began. Alea.. ich weiß, dass das viel ist, aber du bist nicht allein. Ich liebe dich und werde es immer tun. Wir werden alles schaffen,zusammen. Du hast an uns geglaubt", seine Stimme war voller Verzweiflung.

Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich muss ihn loslassen. Meine Stimme ist unsaft, als ich sagte:"Das hat sich verändert"

"Haben sich auch deine Gefühle für mich verändert ?" Fragte Dylan kalt.

"Frag so etwas nicht", sagte ich, weil ich dieser Frage einfach nur ausweichen wollte.

"Ich frage es aber. Sind die Gefühle noch da?" Er verlangte eine Antwort. Ich war still. Ich konnte es nicht aussprechen. Es tut mir so leid.
"Weißt du noch als du mir gesagt hast,dass du mich liebst? Ich wünschte du hättest das nicht gesagt", sagte er wütend. Ich liebe ihn, aber ich liebe Legolas mehr.

Meine Stimme war ruhig. "Dylan.. Es ist im Moment einfach zuviel. Das heißt nicht,dass ich dich nicht liebe"

"Aber du kannst es nicht aussprechen. Liebst du mich? Immer noch?" Wollte er wissen. Erneut schwieg ich. Es tut mir so leid. Dylan verstand. Er schüttelte leicht den Kopf. "Und ich dachte in dieser Geschichte würde nicht der Elbenprinz gewinnen", sagte er bitter.

"Dylan!" Meine Stimme war empört, dabei hatte er recht. Es liegt nicht daran, dass Legolas ein Prinz ist. Von mir aus könnte er gar nichts haben und wär immer noch genug.

"Es ist doch war. Du liebst ihn", Dylan war nicht mehr wütend. Er war traurig und dies war um einiges schlimmer. Er schwieg kurz, bevor er zu gab:"Du wärst eine gute Königin"

Ich sah überrascht auf. Dylan drehte sich um und verschwand. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich hatte keinerlei Macht dagegen. Ich weinte einfach. Plötzlich wollte ich einfach weg. Ich wollte nicht, dass jemand kommt und versucht mich zu trösten. Ich verdiente es. Dylan tat das nicht, weder verdiente es Legolas.

Ich ging an den einzigen Ort, andem ich wusste, dass ich allein sein würde.
Der alte, zerstörte Turm. Am anderen Ende des Palastes. Hier kommt niemand. Doch als ich auf dem zerstörtem Ende der Treppe, von dem man den Wald von oben sehen konnte, ankam erkannte ich eine Person. Legolas saß mit dem Rücken zu mir und sah über den Wald. Ich setzte mich wortlos neben ihn.

"Ich hoffe mein Vater war nicht... er...", sagte Legolas. Er musste auch an das Abendessen denken.

Ich fing an zu lachen. "Nein, er war sogar recht freundlich", ich machte eine kurze Pause. "Morgen ist es soweit", sagte ich. Meinen Blick ebenfalls auf den Wald gerichtet. Hier ist meine Heimat.

"Wir bleiben zusammen. Ganz gleich was geschieht", erwiderte Legolas.

Ich lächelte traurig. "Wie damals", bestätigte ich.

Wir saßen einfach da und schauten auf den Wald. Niemand sagte etwas. Ich wünschte wir könnten für immer hier sitzen. Einfach wir beide. Nur wird dies niemals passieren. Langsam stand ich auf und ging.

Das wichtigste beim Loslassen ist, nicht zurück zu schauen.

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Wie man wahrscheinlich bemerkt, kommen wir dem Ende immer näher...
Findet ihr Aleas Verhalten gerechtfertigt? Ich wünsche euch auf jeden Fall noch einen schönen Tag.♡♡♡

Zu zweit in der Finsternis ( Legolas FF )Where stories live. Discover now