Schwäche

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Ich starrte an die Decke in meinem Zimmer. Regungslos, lag ich ausgestreckt auf meinem weichen Bett, den Blick kontinuierlich nach oben gerichtet. Hin und wieder musste ich mich selbst daran erinnern zu blinzeln. Ich hatte nach wie vor die Kleidung an, mit der ich zu dem Fest gegangen war - doch das kümmerte mich nicht. Meine Gedanken waren weit weit weg. Mein Kopf hatte sie fortgeschickt und nur die zerbrechliche Hülle hier gelassen. Hier, inmitten der beigefarbenen Satinbettwäsche die mir Geborgenheit und Wärme versprechen sollte. Doch ich fühlte nichts als Kälte und Trostlosigkeit.
Ich wollte das alles nie.
Ich wollte nicht wieder hoffen.
Ich wollte nicht wieder vertrauen.
Ich wollte nicht Freude in einem anderen Menschen finden.
Und doch hatte ich es zugelassen und musste jetzt den Preis dafür bezahlen.
Ich dachte,die Mauern die ich im Laufe der Jahre errichtet hatte wären dick genug. Doch ich hatte scheinbar die Risse übersehen, die Sebastian für sich genutzt hatte. Niemals hatte ich meine Prinzipien so schnell über den Haufen geworfen.
Er war nach wie vor etwas Besonderes und ich wusste, dass er immer einen speziellen Platz in meinem kaputten Herzen haben würde. Niemals würde ich jemand Vergleichbaren finden, dessen war ich mir bewusst. Und es würde auch niemand jemals diese Lücke schließen können. Mein ganzes Leben lang war ich immer die Starke und jede noch so schlimme Situation hatte mich noch stärker gemacht. Doch jetzt erkannte ich mich kaum selbst wieder. Ich war hingefallen und einfach liegengeblieben.

I'm Sebastian StanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt