Gute Laune

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Es war bereits finster und der Regen hatte aufgehört. Sebastian parkte seinen Audi am Straßenrand vor dem Hotel.
"Na dann du Fünf-Sterne Koch, danke fürs nach Hause bringen ..und natürlich für den verkohlten Fisch mit den halb-rohen Kartoffeln."
"Sehr witzig.."
"Nein ich meine es ernst, es war köstlich. Du solltest Patent auf dieses Rezept anmelden."
Ich konnte nicht anders als ihn zu necken, vorallem nicht, wenn er mir solch wunderbare Vorlagen lieferte.
"Jaja, hab schon verstanden. Und jetzt raus aus meinem Wagen."
Verdattert sah ich ihn an, normalerweise erkenne ich Sarkasmus wenn ich ihn höre, doch diesmal war ich mir nicht sicher. Doch dann zog er die Mundwinkel in die Höhe und sein süffisantes Grinsen kam zum Vorschein, das kurz darauf in Gelächter mündete.
"Dein Gesichtsausdruck.. unbezahlbar"
Ich boxte ihm gegen seinen Oberarm "Arsch..".
Meine Reaktion amüsierte ihn nur noch mehr und ich stieß die Autotür auf um mich zu verabschieden.
"He warte.." er versuchte einen halbwegs seriösen Eindruck zu machen.
"Hast du morgen Zeit für den Strand?"
"Solange du dort nicht anfängst zu kochen?" Ich streckte ihm die Zunge entgegen und er bemühte sich ein Schmunzeln zu unterdrücken.
"Aber die Nachspeise war doch gar nicht so schlecht oder?"
"Du meinst das Ben & Jerry's Eis? Jetzt mal im Ernst, das hast du doch wahrscheinlich nicht mal selbst eingekauft.."
"Ach, halt die Klappe.."
"Schreib mir einfach wann du mich morgen holen kommst" beendete ich unsere Wortgefechte und schlug siegessicher die Autotür hinter mir zu.

"Sieh mal an wer uns wieder beehrt"
Natürlich musste mir mein Bruder und Thomas im Hotel über den Weg laufen. Aber ich hatte gute Laune und wollte diese zwei Schwachköpfe dies nicht ändern lassen.
"Wir gehen noch in eine Bar, kommst du mit?"
"Nein, danke"
Ich wollte mich nur ins Hotelzimmer verkrümeln und hoffen, dass ich so schnell als möglich einschlafen würde, damit ich so schnell als möglich wieder bei Seb war.
"Morgen steht Central Park auf dem Programm, bist du dabei?"
Ganz. Bestimmt. Nicht.
"Nein danke, hab schon was vor "
"Du wirst mir nicht sagen was du vor hast?"
Ich schüttelte den Kopf.
Möge diese Unterhaltung schnellstmöglich vorbei sein.
"Und wahrscheinlich auch nicht wo du dich bis jetzt herumgetrieben hast?"
Ich rollte mit den Augen und bewegte mich in richtung meines Zimmers.
Dominic hob beschwichtigend die Hände "Ok Ok. Gute Nacht.."
Wir gingen unserer Wege und ich musste ein paar mal genervt schnauben, ehe ich meine Glückseligkeit wiederfand.

Ich rollte mich in meine Bettdecke und checkte ein letztes Mal mein Handy.
#Neue Nachricht#
#von: the ass#
#Morgen 11 Uhr?#

#Neue Nachricht#
#an: the ass#
#Ja, passt!#
Kaum hatte ich geantwortet ertönte mein Handy.
#Neue Nachricht#
#Von: the ass#
#Perfekt! Schlaf gut, Prinzessin#
Jedes Mal wenn er mich so nannte fühlte sich mein Herz an als hätte es nicht genug Platz in meinem Brustkorb. Ein wohliges Gefühl überkam mich, obwohl ich nur Worte las die er geschrieben hatte.
Ich kuschelte mich weiter in meine Bettdecke und schloss die Augen. Tief in meinem Inneren sehnte ich mich danach, dass Seb bei mir liegen würde, stellte mir vor, wie mich sein Duft umhüllt, sein Körper mir Halt und seine Anwesenheit mir Sicherheit gab. Dass er bei mir liegen würde, bis er feststellte, dass ich weich ins Land der Träume fiel. Es war ein Gedanke der mich zum Lächeln brachte...

I'm Sebastian StanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt