Kapitel 54 - Sonnenschein und Wolkendecke

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Ich hatte keine Zeit zu antworten.

„Was ist dann passiert?", fragte Mona und beugte sich nach vorne. Sie saß im Schneidersitz auf meinem Bettende und hielt in ihrer Hand eine kitschige Weihnachtstasse.

„Ms. Lowburgh hat sich geweigert, mir zu erzählen, warum die Zentrale nichts von alldem wissen darf. Und dann kam Anthony wieder. Er hatte Eulen dabei, die haben Jayden mitgenommen"

Ich zuckte wieder mit den Schultern.

„Konntest du mit ihm reden?", fragte Mona und schlürfte den Rest Tee aus ihrer Tasse, bevor sie sie Emmet gab, damit er sie auf meinem Nachttisch abstellte.

Ich schüttelte den Kopf.

„Er ist so gut wie sofort bewusstlos geworden"

„Wer nicht, wenn man tagelang in einem Bunker unter einem See eingesperrt war", Emmet kniff die Augen zusammen und hob ahnungslos die Schultern. „Aber was weiß ich schon"

„Gott, wie krank muss man sein. Wie krank muss Ms. Lowburgh sein", Mona machte eine entsetzte Geste. „Warum hat sie ihn eingesperrt? Warum ihn?"

Ich ließ mich in meine Kissen fallen.

Ich hatte keine Ahnung.

Schließlich setzte sich Emmet auch auf mein Bett und musterte mich erneut kritisch.

„Geht's dir wirklich gut?"

Ich nickte.

„Wirklich?", fragte er erneut und Mona stöhnte genervt auf.

„Ja, wenn sie es doch sagt", sagte sie und sah unseren besten Freund verständnislos an.

„Gut, denn", er zog das Wort in die Länge und griff in seine Hosentasche. „ich soll dir das von Troye geben"

Er reichte mir ein zusammengefaltetes Blatt Papier.

„Das sind die Ergebnisse von Ignis' medizinischer Untersuchung"

Mona stützte sich auf einem Arm ab, als sie sich zu Emmet lehnte. „Du hängst also mit Troye ab?"

Emmet blickte von Mona zu mir und wieder zu ihr zurück. Dann sah er auf seine Hände, die an meiner Bettdecke herumzupften.

„Ich habe ihn nur im Gehege getroffen"

Mona zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Du bist grottig, wenn es darum geht, dich um dein Wesen zu kümmern. Du tauchst da nur alle Jubeljahre auf"

Ich musste, wie Mona auch, grinsen, als ich Emmets verlegenes Gesicht sah.

„Heute...", er räusperte sich. „...war eben ein Jubel...tag"

Er kniff die Augen zusammen, als ob er seine eigene Aussage infrage stellen würde.

„Wie auch immer", sagte er. „Mach auf. Leider keine guten Nachrichten"

Ich seufzte und faltete den Papierbogen auf.

Dann schnaubte ich empört.

„Physisch gesund aber psychisch nicht stabil?", fragte ich entsetzt und blickte von Mona zu Emmet und dann wieder auf den Zettel in meiner Hand.

Die Signum „Ignis" (weiblich, 95 Jahre alt) wird mit sofortiger Wirkung in das Gehege der Zentrale der Elemente zur Überwachung der psychischen Gesundheit verlegt.

„Das können sie nicht machen!", schrie ich. „Das dürfen sie nicht!"

Mona riss mir den Zettel aus der Hand und schlug entsetzt die Hand vor den Mund.

School of ElementsWhere stories live. Discover now