Kapitel 46 - Verschwörung

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Als ich das nächste Mal aufwachte war ich umgeben von einem Blumenmeer. Die verschiedensten Blüten und Pflanzen standen in Vasen und Blumentöpfen um Mein Bett herum und verströmten einen angenehmen, sommerlichen Geruch. Obwohl das Fenster zu war wehte mir ein angenehm warmer Wind über das Gesicht und zeugte von der Anwesenheit meines Freundes.

„Guten Mittag, Alice", Emmet grinste als er aus meinem Badezimmer spaziert kam, in den Händen eine weitere Blumenvase, die er neben den gemütlichen Ohrensessel stellte.

„Mittag?", ich rieb über meine Stirn. Die Kopfschmerzen waren gelindert, als hätten sie eine kurze Pause eingelegt, wollten aber bald wieder eintreffen und mir das Nachdenken unmöglich machen. „Habe ich wirklich so lange geschlafen oder bin ich nur zwei Stunden in die Vergangenheit gereist?"

Emmet lachte und zeigte dabei seine strahlend weißen Zähne. „Du hast eine Menge Medikamente bekommen, die Eulen waren in der Zwischenzeit unsagbar oft hier. Ich musste die kleine Schleiereule davon abhalten, sich hier ein Nest einzurichten und minütlich deinen Puls zu messen", ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Ich komme gerade vom Mittagessen. Ich habe dir ein wenig mitgebracht", er deutete auf den abgedeckten Teller zwischen dem Regenwald von Pflanzen, die auf meinem Nachttisch standen.

„Sind die von Mona?", fragte ich und strich über eine riesige Blüte von einer großen Pflanze, die an meinem Bettende stand.

Noch bevor Emmet antworten konnte, krachte Etwas lautstark gegen meine Zimmertür und ich hörte Mona laut fluchen.

„Brauchst du Hilfe?", fragte Emmet belustigt, als er die Tür öffnete und davor eine hilflose Mona fand, die mit einem riesigen Blumenkübel restlos überfordert war.

Mona seufzte nur und sah dabei zu, wie ein kräftiger Wind die schwere Pflanze packte und in mein Zimmer schweben ließ. Mona folgte ihr bewundernd und setzte sich schließlich neben mich.

„Sind die alle für mich?", fragte ich sie und lächelte unwillkürlich.

„Natürlich", sagte Mona. „Ein paar habe ich für dich wachsen lassen", sie deutete auf die zierlichen Blumen und Sträuße auf meinem Nachttisch und Schreibtisch. „Diese hier allerdings", ihr Blick wanderte zu den großen Pflanzen und merkwürdig aussehenden Gewächsen, die in großen Töpfen und Kübeln verteilt waren. „Die waren ein Projekt. Ich wollte Pflanzen züchten, die kein Wasser benötigen. Zunächst hat es funktioniert, doch im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass im Nachhinein die Nebenwirkungen sind, dass sie viel mehr Wasser benötigen als normale Pflanzen"

Ich nickte verständnisvoll. „Und deswegen hast du dir gedacht..."

„Naja, du hast ja sowieso Wasser im Überfluss, nicht wahr?", sie stupste mich an und ich durfte erfreulich feststellen, wie gut die Medikamente wirkten.

„Also was wollen wir tun?", fragte Emmet motiviert. „Wir könnten nach draußen gehen. Einen Spaziergang machen. Du liegst seit Wochen nur im Bett –"

„Nein, nein, nein", unterbrach ihn Mona bestimmt und hob abwehrend die Hände. „Alice darf das Bett nicht verlassen und ich werde dafür sorgen, dass sie dort liegen bleibt. So lange bis die Eulen etwas anderes sagen"

Emmet verdrehte die Augen.

„Ich will auch gar nicht spazieren gehen", Mona sah Emmet triumphierend an. „Ich will wissen, was noch so los ist"

Monas Lächeln verblasste. „Sicher, dass du dich damit befassen willst? Du bist noch ziemlich..."

„im Arsch?", fragte ich. „Ja, das bin ich. Trotzdem will ich wissen was Sache ist"

School of ElementsWhere stories live. Discover now