Die Flucht

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Ein muskulöser Mann öffnete mir die Tür.
„Guten Tag, was kann ich für dich tun?", fragte der Mann am Schreibtisch und hob den Blick von einem Stück Papier, welches vor ihm lag. „Sind sie Peter?", fragte ich und betrachtete dabei eine Narbe, die seine rechte Augenbraue zierte. „Ja der bin ich. Was treibt dich her, Jake?", fragte er und seine rabenschwarzen Augen durchbohrten mich. Mich wunderte es nicht, dass er meinen Namen kannte. Viel mehr machte es mir Angst, dass er mir gegenüber misstrauisch war. Und dieses Misstrauen könnte unseren Plan zerstören. „Ich fordere die Freilassung von Alice Jackson. Ich weiß, dass sie sie hier gefangen halten", sagte ich und schaute ihn ebenfalls durchdringend an. „Und wieso sollte ich sie freilassen?" „Weil sie im Gegenzug mich bekommen werden", sagte ich und zeigte dabei keine Emotionen. Plötzlich fing er lauthals an zu lachen, fing sich dann aber nach einiger Zeit wieder. „Du bist doch schon hier, wieso sollte ich sie also gehen lassen?", fragte er. Bis jetzt lief alles nach Plan und auch als einer der Männer mich fesselte, ließ ich mich davon nicht irritieren. „Bringt ihn in die Zelle!", befahl er. Wenn jetzt alles gut geht, waren die Jungs schon auf dem Weg zur Lagerhalle. Ich durfte jetzt bloß keinen Fehler machen. „Was wollen sie von uns? Warum haben sie Alice entführt?", fragte ich Peter, kurz bevor er mich aus dem Raum führte. „Das wirst du noch früh genug erfahren", sagte er noch. Hoffentlich haben die Jungs es geschafft, Alice in der kurzen Zeit hier rauszubekommen.
Er schloss mich in einen kleinen Raum, mit einem Eisenbett in der Ecke.

Ich hatte das Gefühl, dass jetzt schon Stunden vergangen waren, in denen ich hier saß und immer wieder über Alice nachdenken musste. Irgendetwas muss schief gelaufen sein, doch plötzlich waren Schüsse zu hören und dann das Geklimper von Schlüsseln.
Die Tür wurde von Chris geöffnet. „Wurde auch mal Zeit", sage ich und stand von dem Bett auf. „Sei froh, dass ich überhaupt gekommen bin, um dich Spacken hier raus zu holen", sagte er ironisch und öffnete währenddessen meine Fesseln. „Habt ihr sie hier rausgeschafft?" „Ja du hättest ihren erleichterten Blick sehen sollen", sagte er und lächelte. „Wir müssen jetzt so schnell wie möglich hier raus. Nachdem Jayden den Wachmann erschossen hat, kann ich nicht sagen wie lange es noch dauern wird, bis seine ganzen Leute kommen", sagte Chris und zog mich hinter sich hier. Plötzlich ertönten hinter uns Schüsse und wir konnten uns gerade noch um die nächste Ecke retten. Das war gerade echt knapp.
Cole drückte mir eine Waffe in die Hand und dann liefen wir den Gang weiter. „Hast du einen Plan wo wir gerade sind?", fragte ich ihn als wir um die nächste Ecke abbogen. „So gut kenne ich die Pläne auch nicht, aber ich glaube, dass wir hier einfach weiterlaufen müssen." „Wir müssen aber erst mal Peters Männer abhängen", sagte ich und Cole nickte mir zustimmend zu. Plötzlich kam uns eine Person mit einer ausgestreckten Hand, in der sie eine Waffe hielt, entgegen. „Nicht schießen", flüsterte ich Cole zu, weil ich irgendwie so ein Gefühl hatte. Als die Person immer näher kam, wusste ich auch warum. Es war Alice. „Bist du lebensmüde? Wir haben dich doch in Sicherheit gebracht!", schrie Cole sie halb an. „Ja ich weiß, aber ich kann euch hier nicht alleine lassen", sagte sie. „Das war wirklich ziemlich dumm von dir, Alice. Aber wir können das ausdiskutieren, wenn wir hier raus sind. Das ist gerade echt nicht der richtige Zeitpunkt", sagte ich und zog die beiden um die nächste Ecke.
Gerade als wir den Ausgang erblicken konnten, ertönten hinter uns Schüsse. Wir fingen an zu laufen und drehten uns immer wieder um, um zu schießen. Doch plötzlich durchzog meine Brust ein riesen Schmerz. Scheiße ich wurde angeschossen.
Ich presste meine Finger auf die Wunde und mit letzter Kraft schaffte ich es noch durch die Tür.
„Scheiße, Jake", schrie Alice hysterisch, als sie das Blut auf meinem T-Shirt bemerkte. „Ich wurde angeschossen", sagte ich keuchend. „Nein, nein du darfst nicht sterben", sagte Alice. Ihr liefen die Tränen die Wange runter und ich hatte nicht mal die Kraft, um sie wegzuwischen. Ich merkte noch wie die beiden mich hochhoben und zum Auto trugen. Die Stimmen um mich herum schienen sich immer weiter zu entfernen und auch die Versuche mich wachzuhalten scheiterten. „Ich liebe dich Alice", sagte ich mit allerletzter Kraft und schloss meine Augen.

He is (a/my) fucking BadboyWhere stories live. Discover now