Die Hochzeit

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Wir setzten uns auf die große Couch in Sky's Wohnzimmer. „Wo bist du eigentlich letzte Nacht hin? Du warst plötzlich weg", sagte Sky ein wenig besorgt zu mir. „Lange Geschichte, ist jetzt aber auch egal", sagte ich und wir wechselten das Thema.
Ich konnte mittlerweile nachvollziehen, warum Jake diese Leute so wichtig waren.
Sie sind nicht so wie seine Freunde in der Schule, die nur auf Fights und Partys sind. Mit  Logan, Steve, Luca, Sky und Ian konnte man über alles reden. Jake konnte vor ihnen er selbst sein und muss sich nicht verstellen, um sein Image beizubehalten
und das fand ich gut, sehr sogar.
———
Jake und ich waren gerade auf dem Rückweg zum Hotel, als wir an einem Aussichtspunkt ankamen.
„Halt mal an", sagte ich zu Jake und er fuhr auf den leeren Parkplatz. „Was ist denn?", fragte er verwirrt.
„Warte", sagte ich und stieg aus. Ich ging bis vorne an die Mauer und man hatte einen Blick über ganz San Francisco. Es war dunkel und kein Auto weit und breit hier oben.
Jake kam mir hinterher. „Es ist wirklich schön. Ich war noch nie hier", sagte er und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
„Ich wollte mich für heute morgen entschuldigen. Ich habe ein wenig überreagiert und noch dazu hätte ich mich melden müssen", sagte ich und drehte meinen Kopf zu ihm.
„Schon ok, mir tut es auch leid, dass ich so ausgerastet bin", sagte er und brach den Abstand zwischen unseren Lippen.
Sofort begann wieder alles im mir zu kribbeln. Ich blendete alles aus und gab mich dem Kuss voll hin. Meine Hände vergrub ich in seinen Haaren und er legte seine sanft um meine Taille.
Schwer atmend lösten wir uns wieder und schauten uns in die Augen. „Was ist das jetzt zwischen uns", sprach ich wohl die Frage aus, die uns beide am meisten Beschäftigte.
„Ehrlich gesagt... ich weiß es nicht", sagte er und begann zu Lächeln. Dann überbrückte er wieder den Abstand.
———
(Sonntag)
Ich wachte auf, weil Jakes Wecker klingelte. Heute war die Hochzeit seiner Tante und deswegen wollten wir mal pünktlich sein. Gestern waren Jake und ich noch ein wenig in der Stadt, aber sonst ist nichts weiter passiert.
„Guten Morgen, Honey", sagte er und zog mich an sich.
„Wir müssen aufstehen, wir kommen sonst wirklich noch zu spät", sagte ich und löste mich aus seinen Armen.
Jake zog seinen Mund zu einem Schmollmund, was nebenbei echt süß aussah.
„Wann sollen wir bei der Kirche sein?", fragte ich Jake.
„Es ist jetzt 10 Uhr und um 3 fängt die Trauung an, also noch genug Zeit", sagte er stöhnend und schmiss sich wieder ins Bett. Der hatte gut reden. Er musste ja auch nur seine Haare ein wenig machen, einen Anzug anziehen und fertig war er.
———
Ich lockte meine Haare und zog mir mein Kleid an (Bild von dem Kleid in Kapitel 37 „Das Kleid").
Ich zog noch schnell einen Lidstrich und trug ein wenig Mascara auf und fertig war ich. Ich schaute auf die Uhr und es war viertel nach zwei.
Jake war auch schon fertig angezogen und als ich ihn sah, musste ich einmal hart schlucken. Heilige Scheiße sah der Typ heiß aus im Anzug.
„Mach ein Foto, hält länger", sagte er im vorbeigehen und zwinkerte mir zu. „Der Spruch ist uralt", sagte ich und zusammen gingen wir runter zu seinem Auto.
„Willst du nicht aufschließen?", fragte ich leicht genervt, weil wir schon einige Zeit hier standen. „Nö", sagte er und mit einem Grinsen kam er auf mich zu. Was plante er schon wieder?
Er drückte mich plötzlich gegen sein Auto und legte seine Lippen auf meine. Mit seiner Zunge bat er nach einiger Zeit um Einlass, den ich ihm dann auch gewährte.
Schwer atmend lösten wir uns. Lächelnd lief er einmal ums Auto und setze sich auf den Fahrersitz. Ich stieg auch ins Auto und zusammen führen wir zur Kirche.
———
Wir kamen in die Kirche und es war ein Sitzplan aufgestellt. Wir saßen zweite Reihe bei Jakes Familie.
Die Kirche war noch ziemlich leer und plötzlich kam jemand uns jemand aufgeregt entgegen gelaufen.
„Jakylein, Gott bist du das?", sagte ein blondes, viel zu überschminktes Mädchen. Sie kam mit ihren High Heels angelaufen und lief ihm sofort in die Arme. „Hi Natascha", sagte er und man konnte ihm ansehen, dass er schon jetzt von ihr genervt war. Mich beachtete sie nicht und zog Jake mit zu ihrem Platz.
Toll, was mache ich denn jetzt? Ich entschied mich einfach auf meinen Platz zu gehen, denn die Kirche füllte sich immer mehr.
Jake war irgendwo mit dieser Natascha abgehauen und irgendwie störte mich das. „Wo ist denn Jake?", fragte mich seine Mutter, die neben mir saß. „Keine Ahnung, er ist vorhin mit einer Natascha oder so weggegangen", sagte ich und tat so als würde es mich nicht stören. Sie schaute mich nur traurig an und wusste ganz genau wie es mir ging.
Alle erhoben sich und die Braut kam rein. Sie war wirklich schön mit ihrem Kleid und der langen Schleppe.
Und so stand ich die gesamte Zeremonie mit einem leeren Platz neben mir durch.

He is (a/my) fucking BadboyWhere stories live. Discover now