Bester Freund

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Ich ging wieder durch die große Drehtür am Eingang und atmete die frische Luft ein. Ich wollte jetzt einfach nur noch nach Hause und schlafen. Ich will nichts mehr essen, nicht mehr duschen, gar nichts.
Wozu denn auch?
Ich ging die Hauptstraße entlang, bis neben mir ein Motorrad hielt und wie zu erwarten, war es Jake.
„Was willst du?"
Ja, das war jetzt vielleicht nicht die feine englische Art von mir, aber er soll mir jetzt mal nicht auf den Sack gehen.
„Genau das ist der Grund, warum ich hier bin."

Er stieg von seinem Motorrad und ging auf mich zu. Was soll das jetzt werden?
Er stand direkt vor mir, viel zu direkt.
„Ich wusste, dass du ins Krankenhaus gehen würdest, nachdem ich gegangen war. Und genau so wusste ich, dass es dir danach scheiße gehen würde und du nicht allein sein willst (solltest)."
Shit, warum kannte er mich so gut? Dennoch ließ ich mir nichts anmerken.
„Wie kommst du dadrauf? Mir geht es gut!" Nicht
„Ja das seh ich. Deswegen hast du auch riesige Augenringe, schlaffe Schultern und total blasse Haut. Glaubst du nicht, dass mir heute deine gefakte gute Laune nicht aufgefallen ist?" „Mir geht es gut."
„Du willst nicht, dass man dir hilft, oder?", mittlerweile schrie er schon halb. „Wie willst du mir denn bitte helfen? Du bekommst doch kaum dein eigenes Leben auf die Reihe. Also halt dich gefälligst aus meinem Leben raus. Ich glaube das war der größte Fehler, dass ich dich heute Morgen angerufen habe!"
Mit diesen Worten lief ich einfach nach Hause. Ich hatte keine Lust mir das hier noch zu geben.
Zuhause legte ich mich einfach nur noch hin, zu mehr war ich einfach nicht in der Lage.
––––––
Am nächsten morgen wachte ich auf und beschloß tatsächlich mal in die Schule zu gehen. Immerhin war ich schon mehrere Tage nicht mehr da und von Cole und den anderen hatte ich schon etliche SMS bekommen, die ich aber alle unbeantwortet ließ.
Ich zog mir einen Hoodie und eine lange blaue Jeans an. Ich machte mir die Haare und aß noch einen Apfel, ehe ich aus dem Haus ging.

Auf dem Schulhof angekommen parkte ich auf meinem Stammplatz und ging sofort zu meiner Gang.
„Alice sag mal geht es dir eigentlich noch gut? Ich hab dir locker 2829921 Nachrichten geschickt und du hast mir auf keine geantwortet. Wir haben uns alle Sorgen gemacht", sagte Mara und kam auf mich zugestürmt. Ich schloss alle in die Arme. „Sorry, aber ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren." Irgendiwe wollte ich gerade nicht dadrüber sprechen. Ich werde es Cole vielleicht später erzählen.
„Wollen wir heute mal wieder etwas gemeinsam machen?", fragte Ryan. Ich war am überlegen wegen Dad, aber willigte dann schließlich doch ein. „Wir können doch auch noch Hope und Jayden fragen." „Ja"

Als es zum Schulanfang klingelte, verabschiedeten wir uns alle und gingen dann zu unseren Kursen. Wie konnte es anders laufen, ich hatte jetzt Mathe.

Auf dem Schulflur kam mir Jake mit seiner Gang entgegen. Wir schauten uns kurz an und liefen dann jeweils in die andere Richtung. Irgendwie versetzte mir das einen leichte Stich, aber nach meiner Abfuhr, konnte ich ihn auch verstehen. Scheiße, das sollte mir egal sein, sowie es sonst auch immer war.
––––––
Nach Schulschluss fuhr ich nach Hause und holte noch schnell Pizza für mich und Noah. Vielleicht ist er ja mal ausnahmsweise zuhause.

Ich öffnete die Tür und schrie ein kurzes „Hallo, ist jemand da?"
Und tatsächlich kam mir ein etwas aufgebrachter Noah entgegen. „Hey, ich hab Pizza mitgebracht."
„Warum war Jake hier?" „War er das?" „Tu nicht so, er hat seine Jacke hier vergessen!"
Scheiße. Jetzt brauche ich eine ganz gute Ausrede. „Er hat sie mir gestern in der Schule gegeben, als mir kalt war." Ich könnte mich gerade für diese miese ausführende selbst schlagen. Naja aber er musste ja nicht mitkriegen, dass er hier war, um mich aufzumuntern. „Ich möchte, dass du dich von ihm fernhälst. Er ist nicht gut für dich." Will er mich jetzt eigentlich verarschen ?
„Wieso? Du hängst doch selber mit ihm ab. Also, wo ist dein Problem?"
„Er ist in Geschäfte verwickelt, Alice. Er ist gefährlich." Wenn er nur wüsste.
„Woher weißt du das alles?"
„Das ist doch jetzt egal, halt dich einfach von ihm fern. Wenn ich dich auch nur einmal mit ihm erwische, glaub mir, dann hast du ein riesen großes Problem."
„Willst du mir jetzt drohen?" -„Ja"
„Weißt du was, du kannst mich mal." Ich knallte ihm die Pizza auf den Tisch und lief zu meinem Auto. Meine Güte in letzter Zeit bin ich echt vor vielen Leuten weggelaufen.
Ich stieg in mein Auto und fuhr zu Cole. Er war gerade der einzige, den ich sehen wollte.

„Hey" „Hey, komm rein."
Wir liefen durch den großen Eingangsbereich, die große Wendeltreppe hoch und in sein Zimmer. Ich schmiss mich auf sein Bett und seufzte einmal laut. Irgendwie fühle ich mich hier immer geborgen.
„Was ist denn passiert? Du sahst in der Schule schon so scheiße aus." „Danke, das ist jetzt echt was ich brauche."
Ich weiß, dass er das nicht so meinte, aber irgendwie musste ich ihn wieder ärgern. „Du weißt wie das gemeint war. Also?"
Ich fing an von Jake und unseren zufälligen Treffen zu erzählen , von Dad und dem Unfall. Von Jake, der für mich da war und von Noah, der meinte mir drohen zu müssen.
„Tja und das war auch schon alles, warum ich in den letzten Tagen nicht in der Schule war." Die ganze Zeit, als ich erzählt habe, schwieg er. Und jetzt schaute er mich einfach so an, als würde er nach Worten suchen.

„Ich wünschte mein Leben hätte gerade so viel Action wie deins." „Können ja tauschen", sagte ich und verdrehte dabei die Augen. „Nein aber jetzt mal ehrlich, du weißt, dass du mit Jake nichts anfangen solltest, oder? Er ist nicht gut für dich und eine Beziehung würde nur Probleme mit sich bringen. Alice, das sind unsere Feinde."
„Ich weiß und da würde niemals etwas laufen zwischen uns. Dafür liebe ich meine Gang viel zu sehr, als dass ich sie für einen Kerl im Stich lassen würde."
„Ja"

„Hast du dich jetzt eigentlich nochmal mit Hope getroffen?" „Nein" „Wieso?"
„Ich weiß es nicht. Ich habe das Gefühl, dass sie mich nicht mag."
„Bist du blind? Hab ich was verpasst? Wenn ihr nicht mal zusammen gehört, dann weiß ich auch nicht mehr."
Seine Wange färbten sich leicht rosa und das sah so niedlich aus, dass ich einfach auf ihn springen musste, um ihm in die Wang zu knuffen.
„Aww das sah gerade richtig süß aus, wie du rot geworden bist." Das ließ er sich nicht gefallen und drehte mich um, sodass ich nun unter ihm lag (nicht falsch verstehen).
Er kitzelte mich so lange durch, bis ich einfach nicht mehr konnte und keine Luft mehr bekam. Wenn ich eins war, dann kitzlig. Danach schlug ich ihm so hart auf seine durchtrainierte Brust, dass es blau wurde. Das konnte ich sehen, weil er kein T-Shirt anhatte. Wieso, weiß ich nicht.
„Gut, den Schlag hatte ich verdient, aber musste er gleich so hart sein?"
"Ja", sagte ich und lachte.

He is (a/my) fucking BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt