Ferienplanung

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Nach dem Date hatte ich weder mit Jake gesprochen, noch ihn gesehen. Es war schon Mittwoch und ich glaube, dass er schon die halbe Woche nicht in der Schule war.

Ich stieg aus meinem Auto aus und ein paar Blicke flogen zu mir. Gekonnt ignorierte ich sie, nahm meine Tasche und schloss das Auto ab. Ich schaute einmal über den Parkplatz und entdeckte in einer Ecke Jake und seine Gang. Das waren also Chris, Paul, Rider und Jake. Jake war nach Rider der muskulöseste, auch wenn Jake eigentlich der Anführer war und in deutlich mehr Scheiße verwickelt ist, als alle anderen aus seiner Gang. Genau kann ich das jedoch nicht sagen, aber den Gerüchten nach zu urteilen.
Als er mich entdeckte, blieb sein Blick an mir kleben. Ich spürte seine stechenden Augen auf mir, was mich etwas nervös machte. Ich ging einmal über den Parkplatz zu meinen besten Freunden. Ich begrüßte sie und zusammen ginge wir ins Schulgebäude.
„Ich geh noch schnell zu meinem Schließfach, ein paar Sachen holen", sagte ich und bog links ab.
An meinem Schließfach angekommen öffnete ich es und sofort sprang mir das Bild von Cole und mir entgegen, was an der Innenseite der Spindtür hing. Wir lächelten beide wie zwei bescheuerte in die Kamera. Ich mochte das Bild so, weil es mal kein Fake Lachen war. Es war einfach ein ernstgemeintes Lachen, so komisch das jetzt auch klang.

Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich gar nicht merkte, dass Jake auf einmal neben mir stand.
Ich erschrak mich so heftig, dass ich meine ganzen Bücher fallen ließ. Toll.
Stöhnend hockte ich mich hin und sammelte sie wieder auf.
„Erschreck mich doch nicht immer so", sagte ich leicht gereizt. „Warum so schlechte Laune?", fragte er.
Ich zuckte nur mit den Schultern und machte mich auf den Weg zum Klassenraum. Jake folgte mir und als wir in einen leeren Gang kamen, blieb er stehen.
„Hast du in den Ferien schon was vor?", fragte er und fuhr sich selbstsicher durch die Haare. „Nein, wieso?", antwortete ich ihm.
„Jetzt hast du etwas vor", sagte er und lächelte mich vorausschauend an.
Ich schaute ihn nur verwirrt an.
„Meine Tante feiert nächste Woche ihre Hochzeit und meine Mum erwartet von mir, dass ich in Begleitung komme", sagte er.
„Und was hab ich damit zu tun?", fragte ich ihn und schaute noch verwirrter. Er schaute mich mit einem ist-das-dein-Ernst-Blick an.
„Und ich will, dass du meine Begleitung bist." Jetzt war ich es, die den ist-das-dein-Ernst-Blick aufsetzte. Aber nicht negativ gemeint, sondern eher überraschend. „Wann denn?", fragte ich.
„Von nächster Woche Mittwoch bis Montag. Am Sonntag ist dann die Hochzeit."
„Ich werde es mir überlegen. Ich sag dir dann Bescheid", sagte ich noch und ging weiter. Jake ging in die andere Richtung und dann hatte ich ihn den ganzen Tag nicht mehr gesehen. Ich war echt überrascht, dass ich in letzter Zeit so viel mit ihm machte und fragte mich, woher sein plötzlicher Sinneswandel kam. Ich meine, wir haben uns gehasst und jetzt sind wir auf einem guten Weg Freude, naja vielleicht auch mehr als Freunde zu werden.
Aber ich kann nicht sagen, dass ich es schlecht finde so wie es jetzt ist.
Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe.
Doch dann wurde mir mit einem mal klar, wie naiv ich doch war. Warum sollte er, der gutaussehende, schlaue und reiche Badboy, mich mögen. Ich war nicht hübsch, habe eine schlechte Vergangenheit, emotionslos mit Stimmungsschwankungen und so viel mehr. Er könnte jede haben. Und dazu wüsste ich nicht, was ich der Gang sagen würde. Niemals würden sie einer Beziehung zustimmen. Und dennoch hatte ich einen Funken Hoffnung, dass wir uns alledem entgegen stellen.

Als ich zuhause ankam, war Dad schon weg. Auf Geschäftsreise für zwei Wochen. Nichts Neues, aber manchmal wünschte ich mir einfach, dass er einfach für mich da war. Wir hatten kein schlechtes Verhältnis, aber auch kein Gutes. Naja was konnte man erwarten, wenn er nie zuhause war.
———
Am Mittwoch und auch am Donnerstag war nicht mehr viel passiert. Heute war Freitag, das hieß der letzte Schultag. Eigentlich ein Grund zur Freude, aber erst mal musste ich Jake sagen, dass ich nicht mitkommen werde. So leid es mir jetzt auch tut.
Ich stieg also aus meinem Auto aus und machte mich auf den Weg zu Jake. Nur leider war er nicht alleine, sondern mit seinen Badboy Freunden. Als ich näher kam, konnte ich sogar Tiffani aka Barbie in Jakes Armen erkennen. Ich stellte mich hinter Jake und räusperte mich einmal.
Als ich schließlich seine Aufmerksamkeit bekam, deutete ich ihm, dass ich mit ihm reden wollte. Er löste sich aus den Griffen Barbies, was fast schon erleichternd aussah und wir liefen zu einem ruhigen Ort.
„Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich nicht mitkommen werde. Mir ist noch was dazwischen gekommen", sagte ich und schaute ihn an.
„Aha und was?", fragte er skeptisch. Scheiße. Was soll ich denn jetzt sagen? Erdboden tu dich bitte auf.

Ich öffnete meinen Mund,
um etwas zu sagen, jedoch schloss ich ihn gleich wieder, weil mir einfach nichts einfiel.
Jake kam einen Schritt auf mich zu und noch einen Schritt und noch einen. Ich wich  zurück, als ich auf einmal hinter mir etwas hartes spürte. Na toll. Scheiß Wand.
Er stützte sich mit seinen Händen links und rechts neben mir an der Wand an. Ich war unfähig mich zu bewegen. Seine Nähe hatte eine komische Wirkung auf mich.
Als sein Gesicht meinem immer näher kam, schloss ich meine Augen und bereitete mich auf einen Kuss vor, jedoch stoppte er kurz vor meinen Lippen. „Ich dulde kein ‚Nein'", sagte er so leise, dass es nur ich verstehen konnte.
„Ich hole dich Mittwoch um 10 ab", sagte er noch und ging. Ich blieb noch einen Augenblick an der Stelle stehen, um meine Atmung zu kontrollieren

He is (a/my) fucking BadboyDonde viven las historias. Descúbrelo ahora