i hate you, i love you

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Die Autofahrt über schwiegen wir und zwischenzeitig war ich sogar eingeschlafen. Nach 6 Stunden kamen wir schließlich bei mir an. Jake holte meinen Koffer aus dem Kofferraum und trug ihn mir ins Haus.
Doch er machte nicht die Anstalten zu gehen, stattdessen schloss er die Haustür. „Und jetzt sagst du mir was los ist! Warum behandelst du mich wie Luft?"
„Nichts. Es ist alles gut! Kann ich jetzt bitte meine Sachen auspacken gehen?", fragte ich ihn genervt.
„Sag mir was los ist und ich lasse dich in Ruhe", sagte er und schaute mir in die Augen.
„Nein!", sagte ich und schmiss ihn durch die Tür. Dann schloss ich sie so schnell, sodass Jake gar keine Chance mehr hatte reinzukommen. Er konnte sich doch ganz genau vorstellen, was mit mir los war. Er hatte unsere Konversation im Hotel vorhin sicherlich noch nicht vergessen.
———
Ich lag in meinem Bett und musste über alles nachdenken, was in der letzten Zeit passiert war. Die ganzen Küsse zwischen mir und Jake, dann die Eifersucht, Ethan, Natascha und er. Und auch wenn ich es nicht zugeben wollte, verdammte scheiße es hat mich gestört, dass er die Nacht nicht im Hotelzimmer war und wahrscheinlich bei ihr war.

Und dann lief ich aus dem Haus durch den strömenden Regen und die menschenleeren Straßen. Alles in mir schmerzte, jedoch lief und lief ich weiter. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich nicht mehr konnte. Schwer atmend und nach Luft ringend sackte ich zusammen. Die Schluchzer überkamen mich und ich weinte. Seit 5 Jahren weinte ich das erste mal wieder. Es befreite mich und gleichzeitig zerstörte es mich auch so sehr. Durch den starken Regen fielen meine Tränen Gott sei dank nicht auf, allerdings waren meine Schluchzer wahrscheinlich meilenweit zu hören.
Und warum ich hier auf dem Boden wie ein Wrack sitze, hat einen Grund. Und wer hätte es gedacht, es ist wegen Jake. Ich hatte mein eigenes Versprechen gebrochen, das Versprechen niemanden mehr auf diese Weise so nah an mich ranzulassen, ich hatte es gebrochen. Dieses Versprechen, was mir all die Jahre Halt gab. Er hatte es geschafft meine Mauer zu durchbrechen.
Ja verdammte scheiße, ich Alice Jackson hatte mich in Jake Parker, das größte Arschloch was ich je getroffen hatte, verliebt. Was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht ihn zu küssen?
All die Wut und die angesammelte Trauer habe ich die ganzen Jahre zurückgehalten. Aber irgendwann kann auch ich nicht mehr. Doch das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass Jake und ich niemals eine reale Chance haben werden. Nicht nur weil er mir mehr als deutlich gemacht hat, dass er mich nicht liebt, sondern weil ich viel zu große Angst vor diesem Schritt habe. Es ist schon schlimm genug, dass ich mich in ihn verliebt habe. Plötzlich überkam es mich wieder und ich konnte nicht anders als zu schreien. Ich sah vielleicht so aus wie ein Psycho gerade, aber das war mir egal. Ich lag die ganze Nacht auf dem kalten Boden und weinte vor mich hin.
Zu meinem Glück hatte mich niemand so gesehen.
———
Es fing langsam an hell zu werden und ich stand vom Boden auf. Plötzlich überkam mich ein Schwindelgefühl, sodass ich gleich wieder auf den Boden fiel.
„Was machst du hier?", rief mir plötzlich jemand zu. Scheiße, scheiße, scheiße. Ich musste so schnell wie möglich hier weg. Er durfte mich so nicht sehen. Gerade als ich wieder aufstehen wollte, um wegzurennen, setzte er sich zu mir und nahm mich einfach in den Arm. Wie sehr ich das gerade gebrauchen konnte, auch wenn alles in mir danach schrie wegzulaufen. Ich fühlte mich einfach so wohl in seiner Nähe.
Nach einiger Zeit rafften Jake und ich uns auf. „Was ist passiert?", fragte er mich. Sollte ich ihm alles sagen? Was hatte ich denn schon zu verlieren. Ich entschied mich aber schließlich dagegen. Diesen Trotz würde ich ihm nicht auch noch geben. „Ich war gestern Nacht noch ein wenig joggen und plötzlich bin ich müde geworden", sagte ich.
Man sah es in seinem Gesicht, dass er mir nicht glaubte. Dennoch fragte er nicht weiter nach.
„Ich muss jetzt nach Hause", sagte ich und sobald er mich nicht mehr sehen konnte lief ich, damit er mich nicht einholen konnte. Allerdings lief ich nicht nach Hause, sondern zu Cole. Er war der einzige, der mich gerade verstand. Ich klingelte mehrfach bis er mir die Tür aufmachte. Er hatte zerzauste Haare und sah noch aus, als würde er gleich wieder einschlafen. „Sag mal hast du sie noch alle, so früh am Morgen hier zu klingeln?", fragte er mich. Erst jetzt schaute er auf und mein Anblick musste etwas in ihm ausgelöst haben. Sein Blick wechselte nämlich von wütend zu besorgt.
„Komm rein", sagte er und ging einen Schritt zur Seite. Wir setzten uns auf sein Bett und ich erzählte ihm alles was in den Tagen in San Francisco passiert war. Ich erzählte ihm von letzter Nacht und dass ich festgestellt habe, dass ich ihn liebte.
Plötzlich liefen mir wieder die Tränen die Wangen runter.
„Alice, das ist doch total normal, dass man sich verliebt. Klar sind die Umstände jetzt nicht die besten Vorraussetzungen, aber du schaffst das schon. Ich bin zwar ehrlich kein großer Jake Fan, aber dein Freund ist auch mein Freund. Und ich schwöre dir, wenn ich erfahre, dass er nur mit dir spielt, dann kann er bis ans Ende der Welt laufen und ich werde ihn finden."
„Danke Cole", sagte ich und umarmte ihn einmal. „Warum Danke?" „Weil du da bist für mich. Du bist wahrscheinlich die einzige Person, die mich wirklich versteht und kennt", sagte ich.

He is (a/my) fucking BadboyWhere stories live. Discover now