Kapitel 33

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„Ich will euch ja ungern unterbrechen, aber ich denke, wir sollten Avee wieder töten", ertönt eine tiefe und mir allzu bekannte Stimme.

Schlagartig öffne ich meine Augen und entferne meinen Arm von Luca. Erschrocken drehen wir beide uns um. Vor uns steht Keaka mit einem sarkastischen Grinsen im Gesicht. Seine Augen sind Feuerrot. Ich kann kleine Flammen erkennen. Sie scheinen in seinen Pupillen zu tanzen.

„Wer ist das?", flüstert Luca mir unauffällig zu.

„Ich bin Keaka", nimmt mir Keaka vorweg. „Hat dir das deine kleine Freundin nicht erzählt?"

„Doch, aber ich habe sie mir anders vorgestellt. Ich dachte, sie sähen böser aus."

„Luca", zische ich und boxe ihm in die Seite.

Was sagt er denn da? Ich habe Angst um Luca. Er soll ihn bloß nicht provozieren. Keaka könnt Luca jeden Moment seine Krallen in den Hals rammen, doch er tut es nicht.

Keaka richtet seinen Blick direkt auf Luca. Er scheint ihn mit seinen feuerroten Augen zu durchdringen. In dem Moment erkenne ich in Lucas Augen Schmerz. Ein furchtbarer Schmerz durchsticht seinen Körper und er hält sich den Bauch. Eine Sekunde später lässt er Luca in Ruhe und wendet sich wieder an mich. Was zum Teufel hat er jetzt vor?

„Ich habe nicht vor, dich zu verletzen Kate, aber wenn du Avee nicht aus dem Weg schaffst, werde ich dir weh tun müssen. Das heißt nicht, dass ich dich konkret körperlich verletze", beendet er sein Auftreten und verschwindet in seinen Flammen.

Ich werde Avee nicht auch nur ein Haar krümmen, denke ich.

„Luca, geht es dir gut? Hat er dir weh getan?"

„Mir geht es gut", dann folgt eine Pause. „Hast du diese Verbindung gespürt, als Keaka mich angestarrt hat?"

Er sieht ganz benommen aus.

„Was für eine Verbindung meinst du?"

„Ich weiß auch nicht. Es hat sich einfach anders angefühlt, als sonst. Ich hatte das Gefühl, dass er mich kontrollieren kann."

„Das hast du dir bestimmt nur eingebildet", rede ich ihm und mir ein.

„Womöglich hast du Recht. Wir sollten zurück zu Tokatos und Avee gehen. Die machen sich bestimmt schon Sorgen um dich."

Ich stehe auf und helfe Luca hoch. Ich gucke noch einmal in die Schlucht. Ich könnte einfach springen, denke ich. Dann wären alle meine Probleme tot, so wie ich. Keine Sorgen mehr.

„Kate, komm", hetzt Luca mich und reißt mich aus meinen Gedanken.

„Wir könnten einfach gehen", flüstere ich wie in Trance und blicke in die Schlucht.

„Was meinst du damit, Kate?", fragt Luca mich besorgt und kommt zu mir.

„So tief. Wir würden gar nichts spüren. Alles wäre fort. Unsere Probleme, die Sorgen, der Manali Mana."

„Kate, spinnst du? Das kannst du nicht machen-"

Ich unterbreche ihn.

„Weißt du, ich bin nicht gerade aus Superheldenholz geschnitzt."

Die ElementehüterinWhere stories live. Discover now