Die Elementehüterin

Kapitel 44

Jetzt haben wir nur noch 5 Tage, bis wir auf die Erde müssen. Luca und ich haben in den letzten Tagen viel trainiert und sind mit Tokatos und Poseidon geflogen. Das Training hat sich echt ausgezahlt. Ich beherrsche nun alle Kampftechniken mit dem Schwert und schieße wie ein König, das hat Luca behauptet.

Ich hatte mit meiner Vermutung Recht; Ich beherrsche nun auch die Luft. Als Tokatos und ich trainiert haben, konnte ich mich nicht mehr rechtzeitig festhalten und bin in die Tiefe gestürzt. Als ich meine Arme gehoben habe, kam von unten ein Windstoß und hat mich wieder zu Tokatos befördert. Ich kann also die Luft kontrollieren. Meine Tattoo - Sammlung hat sich vergrößert. Ich habe weiter Schnörkel bekommen. Dieses Mal sind sie komplett weiß, sehen aber so ähnlich, wie die Wasserornamente aus. Da sie sich um meinen Hals schlängeln, konnte ich sie nicht mehr länger geheim halten und so wurde gestern bekannt gegeben, dass Luca und ich auserwählt wurden.

Das war ein grauenvoller Moment. Viele Mädchen haben gestöhnt und sich gefragt, wieso sie nicht auserwählt wurden und an Lucas Seite kämpfen können. Eigentlich kämpft Luca ja an meiner Seite, da er ja mein Beschützer ist. Sie wissen nun auch alle, dass Luca und ich Drachen bekommen haben, die uns zur Erde bringen sollen und uns im Kampf beistehen sollen. Ich habe aber meine Fähigkeiten verschwiegen. Die Leute müssen nicht alles über mich wissen und außerdem wäre dann vielleicht alles noch schlimmer gekommen. Ich fühle mich seitdem wie eine Außenseiterin, weil alle neidisch auf mich sind. Ich werde wirklich wie eine Aussätzige behandelt. Die sollten sich alle froh schätzen, dass sie nicht auserwählt wurden, ganz ehrlich. Ich bin echt froh, dass ich Luca habe, denn mit ihm kann ich über alles reden.

Mein Vater ist im Moment sehr aufgewühlt, da ich mit ihm nicht klar komme. Er hat eine sehr dunkle Seite, mit der ich mich definitiv nicht anfreunden werde, seit dem trage ich immer ein Messer bei mir. Fynn hat sich von mir abgewendet, was mich ziemlich fertig macht. Seit er mir seine Gefühle gestanden hat, distanziert er sich total von mir. Ich hatte ihn zwar vorher auch nicht, um mit ihm zu reden, aber jetzt ist es schlimmer.

Ich habe schreckliche Angst. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich vor diesem Tag fürchte. Wenn Vollmond ist, ist es soweit und ich habe keine Ahnung, was uns auf der Erde erwarten wird. Ich wünsche mir so sehr, wieder bei dir zu sein und es tut mir so leid, dass ich dich alleine gelassen habe. Das wird nie wieder vorkommen. Vielleicht kommst du ja irgendwann nach und dann sehen wir uns wieder. Wenn du das hier liest, fragst du dich bestimmt, was ich gerade mache. Schaue um Mitternacht zum Vollmond, dann wirst du mich sehen.

In Liebe,

Kate