Kapitel 84

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„Und was schlägst du vor?"

„Vielleicht Tokatos? Er könnte die Festung und die Seelen in Brand setzen."

„Nein, halt Tokatos daraus. Ich will nicht, dass ihm etwas passiert."

'Doch. Ich mache es. Ich tue es, um dich zu schützen', höre ich Tokatos in meinem Kopf.

Keinen Moment später sehe ich, wie mein Drage Feuer speit. Er fliegt über dem Zentrum und setzt alles in Brand. Die Seelen laufen aufgeregt umher und schreien, wenn sie verbrennen. Mehr bekomme ich nicht mit, weil Fynn mich schnell weiter zieht.

Wir laufen durch das Labyrinth der Gänge und stoßen dann auf eine Treppe, die in die Tiefe führt. Wir bleiben stehen und schauen den dunklen Gang hinunter.

„Bist du dir sicher, dass sie dort gefangen gehalten werden und dass es nicht die Folterkammer ist?", frage ich ein bisschen verunsichert.

„Ja, ganz sicher."

„Na dann", sage ich und gehe langsam die ersten Stufen. „Ich vertraue dir."

Fynn geht dicht hinter mir und hält sein Messer die ganze Zeit breit.

Je tiefer wir kommen, desto ekliger wird der Geruch nach dem Tod. Es riecht nach verfaulten Eiern und Ratten, die sich hier eingenistet haben. In den Wänden höre ich kleine Füße herum tippeln. Das sind wahrscheinlich die Ratten. Es wird immer dunkler, bis ich fast nichts mehr sehen kann, doch die Treppe führt uns immer weiter in die Tiefe. Ich gewöhne mich schnell an die Dunkelheit und kann endlich das Ende der Treppe sehen. Es ist in greifbarer Nähe.

„Da unten hört die Treppe auf", flüstere ich Fynn zu, der Mühe hat, die Stufen nicht zu verfehlen.

Dann sind wir unten angekommen und es wird wieder heller. An den Wänden hängen Fackeln, die leider nur spärlich Licht spenden, aber das ist egal. Überall in dem Raum verteilt stehen Käfige, die mit einem Vorhängeschloss verschlossen sind. Die Käfigstangen sind verrostet und kupferfarben. Wände sind vergammelt und feucht.

Jetzt gucke ich erst, wer in den Käfigen gefangen ist. 


Die ElementehüterinWhere stories live. Discover now