Kapitel 37: Sarah und Dean für Sarahdreamland ✔

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Die Kinder schauten mich gespannt an. Ich liebte diese Stille wenn sie abwarteten was sie gleich machen durften. Diese Zeit genoss ich immer und kostete sie fast bis zur Unendlichkeit aus, die vermutlich nur zehn Sekunden ging. 

»Sarah, mach es doch nicht so spannend für die Kinder.«, mischte sich Carola ein. Sie war eine Vollwertige Erzieherin, ich hingegen war Auszubildende, aber ich hatte viele Ideen, weshalb mir Carola die Freiheit gab, jeden zweiten Tag alles entscheiden zu dürfen. Heute war wieder so ein Tag und ich hatte sozusagen die Macht über meine Gruppe. Carola war nur da um die Aufsichtspflicht zu erfüllen und wenn ich Hilfe benötigte. Den Genervten Seitenblick schenkte ich nur ihr und schaute die Kinder breit lächelnd an. »Wisst ihr, ich hatte ja eigentlich vor mit euch in die Turnhalle zu gehen ...«, die Kinder fingen an zu jubeln und aufzuspringen, aber ich hatte mein Satz ja noch nicht mal wirklich beenden können. »Ohh schade! Hört mir zu.«, sagte ich und wartete bis die Kinder wieder ruhiger wurden und mich wieder gespannt anblickten. »Ich möchte aber heute mit euch etwas besseres machen als in die Turnhalle zu gehen, wisst ihr, wir waren schon ewig nicht mehr spazieren. Deshalb habe ich beschlossen, dass wir jetzt noch spazieren gehen mit einer kleinen Überraschung.«, sagte ich geheimnisvoll um die Kinder anzuheizen. Carola blickte mich überrascht an, normalerweise erzählte ich ihr immer was ich vorhatte, aber heute wollte ich auch sie mal überraschen und da Freitag war, konnte ich nicht viel falsch machen, da bei uns Erziehern die Luft raus war.

»Carola, gehst du bitte raus, ich schicke dir ein Kind nach dem anderen.«, bat ich sie. Sie nickte und stand auf, räumte ihren Stuhl weg und lief aus dem Gruppenzimmer. »Gut ... das erste Kind, dass raus gehen darf, hat eine rote Hose an und eine rote Haarspange im Haar.«, sagte ich und wartete bis das Kind es bemerkte. Das Mädchen sprang auf und schrie »Ich?!« Als ich nickte räumte sie ihren Stuhl auf und ging sich anziehen. Und so machte ich es bei jedem Kind, die Kinder waren manchmal echt zum kotzen, aber heute präsentierten sie sich wieder von ihrer liebenswürdigsten Seite. Das letzte Kind lief nach draußen und ich räumte mein Stuhl auf, schnell trank ich nochmal ein Schluck meines Wassers und lief in die Garderobe um zu helfen.

Als wir den Spielplatz erreichten, ließ ich die Kinder springen. Ich wusste das sie es liebten wenn sie einfach machen konnten was sie wollten und ich hatte keine große Lust ihnen jetzt was vorzuschreiben. Ich lief hinein und Carola hinterher. »Super Idee mit dem Spaziergang und vor allem mit dem Spielplatz.«, meinte sie und schloss die Tür. »Danke, ich hatte gehofft das es dir gefällt. Aber wie machen ... «, sagte ich und wurde jäh unterbrochen.

»Sarah!«, schrie eine Stimme. Ich blickte nach den ganzen Kindern, die aber alle am spielen waren, niemand schaute mich an. Ich schaute mich verwirrt um, aber entdeckte einfach niemanden. »Sarah.«, sagte Carola und blickte hinaus aus dem Spielplatz. Ich schaute ebenfalls nach draußen und entdeckte eine Person, an die ich gar nicht mehr gedacht hatte zu sehen. »Dean?«, fragte ich und lief zum Gartentor. Er öffnete es und ich fiel ihm stürmisch um den Hals. »Gott ist das lange her das ich dich gesehen habe. Was um alles in der Welt tust du hier?«, fragte ich ihn und entfernte mich von ihm um ihn genauer anzuschauen. »Gott bist du groß geworden! Und so stark!«, staunte ich. Ich kannte ihn schon als wir beide Kinder waren. Wir waren zusammen in den Kindergarten gegangen, ich hatte auch Sam kennengelernt als er ein Baby war, jedoch hatten wir uns schnell aus den Augen verloren als seine Mutter starb und sie weg gingen.

»Aber du erst! Gott Sarah, du siehst echt fantastisch aus ... bist du jetzt Kindergärtnerin?«, fragte Dean und schaute zwischen den Kindern und mir hin und her. »Es heißt Erzieherin! Aber was machst du hier?«, fragte ich ihn überrascht. Es machte mich stutzig was er hier machte. Wir waren zwar Freunde, aber ich hatte mit ihm nur Kontakt übers Internet, manchmal auch übers Handy. Wir hatten uns aber seit früher nicht mehr gesehen, mit Sam hatte ich noch weniger zu tun, aber er war für mich wie ein kleiner Bruder, da ich auch früher auf ihn aufpassen durfte. »Ich wollte dich besuchen kommen. Ich hatte bloß nicht damit gerechnet das du mir den falschen Wohnort genannt hattest.«, vorwurfsvoll blickte er mich an. Ein Kind kam angerannt und fragte »Bist du ihr Mann?« Das Todernste Gesicht und die Frage des Kindes brachte uns dazu los zu lachen. Das Kind schaute uns verwirrt an und fühlte sich total missverstanden. Langsam kriegte ich mich ein und kniete mich zu dem Kind runter. »Nein, er ist nicht mein Mann, wir sind Freunde, so wie du und Chris.«, erklärte ich ihm und stand wieder auf und blickte Dean an. »Gut hast du das gemacht.«

Mein OS-Buch überarbeitet ✔Where stories live. Discover now