Kapitel 51

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Nathalie's P.o.v:

Die Tränen die über mein Gesicht flossen schienen nicht mehr aufhören zu wollen. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass er das gerade gesagt hat. Ich wartete immer noch auf eine Erklärung oder darauf, dass er sagen würde, dass alles gut werden würde und das nur eine kleine Pause war, bis wir sicher wären, oder, dass wir unsere Beziehung einfach heimlich weiterführen würden, aber nichts kam. Er schaute mich nur traurig und mitleidig an.

"Ist es weil du aussteigen wolltest? Erpresst er dich?"

Er schluckte schwer. Ich hatte also recht. Auch als er seinen Kopf schüttelte wusste ich, dass ich recht hatte. Er erpresste Harry. Dieses Arschloch erpresst ihn. Und ich, nein wir beide müssen darunter leiden.

"Ich werde nicht aussteigen, es geht nicht."

Ich hatte mir schon sowas gedacht. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und schloss die Augen. Als ich seine weichen Lippen auf meiner Stirn spürte öffnete ich sie wieder. Seine Augen starrten direkt in meine. Sie waren wässrig und der eigentliche Glanz in dem leuchtendem Grün fehlte.

"Ich muss gehen. Pass auf bitte."

Seine Wärme war weg und ich sank immer noch weinend auf dem Sofa zusammen.

Harry's P.o.v:

Ich verließ das Haus, während eine einzelne Träne meine Wange runterlief. Ich wischte sie schnell weg und stieg in mein Auto. Ich musste hier raus, bevor ich wieder schwach geworden wäre. Nachgegeben hätte und sie somit wieder in Gefahr gebracht hätte. Mein Weg führte mich zu Niall. Er war derjenige der nicht groß nachfragen würde, kein Mitleid haben würde und mich einfach nur ablenken würde. Ablenken von meinem wahrscheinlich größtem Fehler und wahrscheinlich dem besten was ich in dieser Situation hätte machen können. Scheiß Karma, scheiß Welt. Wieso trifft es immer mich. War ich so ein abgefuckter Mensch, dass sowas ausgerechnet mir passieren muss? Mein Leben könnte perfekt sein und wie ist es? Einfach nur ein Witz.

Ich hatte mich umentschieden. Ich bog ab zum nächst besten Hostel und checkte ein. Zuerst für eine Nacht, aber ich hatte keine Ahnung für wie lange ich hier bleiben sollte. Hauptsache es gab eine Bar und ich war alleine.

Nathalie's P.o.v:

Ich konnte wieder klar denken, als ich in meinem Zimmer war und einen Koffer packte. Ich hatte mit meiner Tante in London telefoniert und konnte ein paar Tage zu ihr. Sie war immer wie eine Ersatzmutter für mich, bis Anne kam. Sie war die Schwester meiner Mutter und nach ihrem Tod half sie meinem Vater mich aufzuziehen. Es war eine spontane Aktion und sie würde mich ablenlenken. Ich könnte Harry jetzt nicht jeden Tag sehen. Ich konnte es nicht fassen, dass er sich so kontrollieren ließ. Aber anscheinend hatte ich auch keinen Einfluss mehr auf ihn sonst wäre das ganze anders gelaufen. Ich wischte mir die Tränen weg, nahm meinen Koffer und legte einen Zettel auf den Tisch, auf dem stand, dass ich für ein paar Tage nach London fahren würde. In der Schule hab ich mich selber krank gemeldet und den Stoff würde Dani mir schicken.

Die einzige Angst die ich hatte war Nick oder Mel über den Weg zu laufen, aber das wusste ich zu verhindern.

Ich hatte drei Stunden Autofahrt vor mir. Drei Stunden in denen ich zu viel Zeit hatte nachzudenken.

Harry's P.o.v:

Ich hatte Glück. Mein Zimmer hatte eine volle Minibar. Mittlerweile nur noch halbvoll. Jeder der Jungs hatte mir geschrieben und mich angerufen, aber ich blockte ab. Ich wollte nicht reden. Ich saß hier in einem Zimmer in einem Hostel, betrank mich und schaute mir alte Schnulzen Filme an. Wie tief konnte ich noch sinken. Ich versank hier in meinem Selbstmitleid und stellte mir die Frage was für einen Sinn mein Leben überhaupt noch machte. Mein Handy vibrierte wieder und diesmal war es eine Nachricht von Gemma. Wahrscheinlich hatte sie Lie weinend im Wohnzimmer gefunden und sie hatte ihr die ganze Geschichte erzählt, weswegen sie mich jetzt wieder runter machen würde. Ich öffnete die Nachricht und es war nur ein Bild. Ein kleiner Zettel auf dem Küchentisch auf dem eine Nachricht stand. Es war Nathalie's Handschrift, das erkannte ich sofort. Nicht nur weil ich immer meine Hausaufgabe von ihr abschrieb.

'Ich bin für ein paar Tage in London, macht euch keine Sorgen ich brauch nur ein wenig Zeit. Nathalie'

Kurz darauf kam noch eine Nachricht.

'Was hast du gemacht?'

Langsam kam ich zu der Einsicht, dass ich jemanden zu reden brauchte und meine Schwester war in dieser Situation wohl die beste Person. Ich schrieb ihr die Adresse des Hotels und wartete bis sie kommen würde. Sie ist also nach London. Wenigstens war sie da sicher, ich war mir sicher dass sie ihr nicht bis nach London folgen würden. Aber das würde auch heißen, dass ich sie nicht sehen würde. Ich konnte nicht ohne sie, ich wollte sie wenigstens sehen. Und nach einer gewissen Zeit würde ich ihr die ganze Geshcichte erklären und hoffen sie würde es verstehen. Natürlich hatte ich darüber nachgedacht weiter heimlich mit ihr zusammen zu sein, aber das wäre zu gefährlich. Ich war in meinen Gedanken versunken und bemerkte das Klopfen an der Tür fast nicht. Erst wollte ich nicht aufmachen und es ignorieren doch dann fiel mir ein, dass es Gemma war.Mit Mühe stand ich auf und torkelte zur Tür. Gemma lehnte im Türrahmen und schaute mich besorgt an.

"Bist du betrunken?"

"Noch nicht."

Sie schüttelte ihren Kopf und lief an mir vorbei in das Zimmer um sich auf meinem Bett fallen zu lassen.

"Tut mir Leid, dass ich am Freitag abgehauen bin, ich musste einfach meinen Kopf frei bekommen."

Ich nickte ihr einfach kurz zu und, das kurze Lächeln, das sich für kurze Zeit auf ihren Lippen gebildet hatte, verwandelte sich wieder in Sorge.

"Also was ist passiert? Warum ist Lie nach London abgehauen?"

Ich setzte mich neben sie aufs Bett und stützte kurz meinen Kopf in meine Hände um mich zu sammeln.

"Wir haben uns getrennt...oder eher ich hab mich von ihr getrennt."

"Was wieso?"

"Weil es besser so ist."

Und dann kam das was ich am wenigsten erwartet hatte. Meine eigene Schwester gab mir eine Ohrfeige...

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Next room (Harry Styles FanFiction)Where stories live. Discover now