30 drown [JK's death background story]

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„Hast du keine Angst?", fragte Namjoon ruhig und erhob sich langsam. Die so weit geöffneten Augen des Kindes folgten der Gestalt, bis sie hoch und düster vor ihm stand.

Dennoch schüttelte es den Kopf. „Nein." Seine Aufmerksamkeit wurde kurz auf den am Boden liegenden Körper gelenkt. „Ist er tot, Sir?"

„Er schläft.", erwiderte der Kühlblonde wahrheitsgemäß. „Er wird sich hieran nicht mehr erinnern können. Du aber schon."

„Oh..." Der Griff der kleinen Hand um den Henkel der Laterne wurde kräftiger, doch sonst ließ sich der Junge nichts anmerken. „Wollen Sie mich also auch bewusstlos machen, Sir? Oder... oder...?"

Es war ein Kind.

Das Schattenwesen zögerte. Er wischte sich mit dem Handrücken das restliche Blut vom Mundwinkel. Er grübelte noch eine Weile, ehe er den Kopf zur Seite legte und sich dem kleinen Menschen näherte.

Es war nur eine Eingebung. Ein Risiko.

„Wie heißt du?"

„J-Jeon Jungkook."

„Jungkook... Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?"

Die großen Augen blinzelten ein paar Mal, ehe sich ein Mundwinkel des Jungen nach oben zog. „Ja!", hauchte er begeistert.

Vielleicht war es eine Art selbsterfüllende Prophezeiung gewesen, da Jimin ihm eine Analogie vorgelegt hatte, oder Namjoon könnte niemals jemand Unschuldiges wie ein junges Kind töten... Oder seine Faszination für das Selbstdestruktive bei diesem Jungen war zu stark...

Er hinterfragte es nicht, aber diese Begegnung führte dazu, dass er Jungkook des Öfteren nachts aufsuchte – niemals als Nahrung, sondern nur zum Reden. Er hatte seit Jahrhunderten nicht mehr wirklich mit einem Menschen gesprochen und es tat gut; die Neugier des Kleinen beflügelte den bereits so lang nicht mehr menschlichen Untoten.

Jeon Jungkook hatte eine enorme Wissbegierde, besonders, was neue Techniken anging. Durch ihn lernte Namjoon noch einen anderen Einblick in die Industrialisierung kennen, übernahm ein paar Ideen, um sein Anwesen teilweise zu restaurieren und anzupassen – für diese Aufgaben rief er immer Jimin zur Seite, da Bauarbeiter und Architekten eher selten Nachtschichten hatten...

Häufig traf sich Namjoon mit dem Menschenjungen an einem hübschen, natürlichen Küstenteil hinter dem Hafen, wo er sichergehen konnte, nicht von noch jemandem gesehen zu werden. Schmunzelnd beobachtete er den anderen, wie er begeistert einen komplexen Holzkasten mit Linse vorstellte.

„Der Daguerreotyp war nur der Anfang. Ich habe einen alten Apparat, der mit den neuen Exemplaren nicht mithalten konnte, günstig ergattern können und baute ihn um. Es ist praktisch eine vollkommen neue Balgenkamera, zumindest kann sie genauso viel!"

„Du bautest sie selbst um?" Namjoon blieb auf Abstand, beobachtete kühl, aber interessiert.

Der Junge fing mit der Kamera ein Bild des Ozeans ein, die Entwicklung dauerte noch lang. Leider würde er nie als Mensch erleben, dass die neuzeitige Entwicklung von Bildern rasanter werden würde...

„Ja!", strahlte das Kind. „Die Wahrheit und die Welt einzufangen ist so wundervoll. Das konnten wir früher gar nicht. Vater wäre so stolz, würde er das alles miterleben."

Die kindliche Faszination des Jungen belächelte der Wrykólakas mit einer wohligen Wärme, die er lang nicht mehr gespürt hatte – generell glaubte er, ewig nichts mehr gespürt zu haben, aber diese Definition von ‚ewig' war so menschlich töricht in Anbetracht dessen, was ihm nun an Zeit bevorstand...

Jungkook wuchs heran, besuchte kaum die Schule, um weiterhin kleineren Apparaturen und Techniken nachzugehen, und entwickelte eine gewisse Obsession mit der Perfektion der menschlichen Technik.

fin de l'ère: BTS SugaKookie, JiHope, TaeKook, YoonSeok, TaeJin, NamJin...Where stories live. Discover now