15 silent [yoonkook, jihobi eros/fluff, maknaeline cuties]

180 19 23
                                    


Die Melodie ertrank regelrecht in D-Moll, in einer schwarzen, teerartigen See aus Gedanken und Grübeleien ohne Ziel. Träge spielten die langen Finger die Tasten in schwarz und eierschalenweiß.

Es wirkte hohl und trostlos, wenn niemand da war und ihn durch seine Musik begleitete.

Min Yoongi formte die Lieder so, dass sie ihn umgaben, ihm zeigten, wie alleine er in diesem Saal war, umspielten seine Seele und schnitten ihr ins Fleisch, würgten sie und ließen sie erst los, wenn sie sie wie ein ersticktes Tier im Ganzen fraßen.

Der Pianist hatte seine Geißel. Sie war nur zu hören, aber hinterließ keine sichtbaren Wunden. Er ließ sich tief in seine Einsamkeit fallen und erkannte gar nicht, dass er nicht alleine war.

Stumm aus der Höhe der obersten Lichttechnik, zwischen all den Mechaniken und leichten Stahlträgern saß der brünette Wrykólakas und beobachtete die Selbstgeißelung des Musikers. Er ließ die Beine von dem Träger herunterhängen, bewegte sie kaum, stützte die Ellenbogen auf einer Querstange vor sich ab, legte das Kinn in eine Handfläche.

Er genoss es nicht, Yoongi leiden zu sehen. Aber es war ein notwendiges Übel.

Zu gerne wäre er einfach von dieser Höhe gesprungen, im freien Fall, und samtpfotig vor der Bühne gelandet, wäre mit einem Lächeln zum Menschen herübergegangen, hätte ihm durch das schwarze, glänzende Haar gestrichen, ihm eine Melodie gedeutet, die ihm konstruktive Kreativität geschenkt hätte – und keine selbstzerstörerischen Eigenschaften.

Er hätte ihm sanft auf die Ohrmuschel geküsst und ihm ganz leise eine Begleitung zu seiner Musik vorgesummt. Er hätte so vieles getan, wäre es hier ein anderer Moment unter anderen Voraussetzungen, besser noch in einer anderen Parallelwelt.

Doch so existierten sie beide im selben Raum vor sich hin, zwei traurige Schatten der surrealen Wirklichkeit.

Mit einem Seufzen packte der Pianist irgendwann seine Sachen, erhob sich langsam vom Hocker, dehnte den Nacken, der nur noch halb so geschunden aussah wie vor ein paar Tagen, und bereitete sich darauf vor, nach Hause zu gehen.

~

Aus dem Spalt der angelehnten Badezimmertüre drang bereits ganz dünn der Dunst der heißen Dusche heraus, so sehr verschätzten sich die beiden darin mit der Zeit.

Kichernd hatte Jimin die Arme um die Schultern des Tänzers geschlungen, der ihn eng an die Wand gedrückt hielt, und sah ihn an. „Jetzt duschen wir uns aber wirklich ab, ja?", schnurrte er verschmitzt.

„Tun wir doch schon die ganze Zeit.", erwiderte der Größere säuselnd und ging dem anderen über die Oberschenkel, die sich um seine Hüfte geschlungen haben.

„Das schon..." Der Incubus sah zwischen sie beide hinab, ehe er wieder grinsend aufblickte. „Aber ein bisschen ineffektiv ist es schon, wenn wir uns regelmäßig einsauen, weil du nicht genug bekommst."

„Hm..." Hoseok machte eine nachdenkliche Miene, die den Silberblonden wieder zum Kichern brachte. „Hast ja recht." Vorsichtig schob er den Kleineren ein wenig an der Wand hoch, damit sie sich schlussendlich komplett voneinander lösen konnten.

Einmal noch strich der Größere dem Incubus über die nassen Seiten, fuhr mit den Lippen dem starken Unterkiefer entlang. „Es ist so viel, was ich mit dir will, und ständig reicht dafür nicht die Zeit."

Jimin smirkte dunkel auf das Raunen hin, und die Gänsehaut auf seinem Oberkörper war keine reine Schattenweseneigenschaft, einem Menschen gefallen zu wollen, sondern eine pure, ehrliche Reaktion.

fin de l'ère: BTS SugaKookie, JiHope, TaeKook, YoonSeok, TaeJin, NamJin...Where stories live. Discover now