08 nihilism [yoonkook]

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Der Saal war gefüllt, kaum ein Platz war nicht gebucht. Der Vorhang der Bühne war zugezogen, er wölbte sich gelegentlich als Zeichen für diverse letzte Vorbereitungen dahinter.

„Wow, habt ihr allen Ernstes noch Tickets geholt?", fragte Jimin strahlend. Sie nahmen weit hinten Platz, aber es war faszinierend, so nah unter Menschen zu sein.

Taehyung zuckte mit den Schultern. „Ich wusste wie, und habe dann welche geholt, warum auch nicht." Er blickte zuerst Jimin an und dann an ihm vorbei zu Jungkook, der so komfortabel in dieser noch von damals so vertrauten Umgebung erschien. Selbst einige Kleidungswahlen hier zeugten noch lange nicht von der Postmoderne und dem Zeitalter der Information.

Es trafen sich ihre Blicke, Wrykólakas und Lilith-Kind, und es war vielleicht eine Frage der Courage, aber Jungkook lächelte ihm zu.

„Namjoon wollte nicht?", funkte Jimin dazwischen, sodass Jungkook wieder zur Bühne schaute, und Taehyungs Aufmerksamkeit wieder beim Incubus lag.

Er schüttelte den Kopf. „Er wollte nicht raus, er gab mir nur das Geld." Plötzlich strahlte er wieder, lehnte sich zu Jimin und ergriff fast schon übertrieben seine Hand. „Ich habe Musiktheaterkarten gekauft!"

Jimin hob eine Augenbraue an, blieb aber sicherheitshalber im Griff des gefallenen Engels, falls dieser plötzlich noch Dummfug täte, und wäre es nur das Aufspringen und glückliche Rumgrölen dieser sonderbaren Tat, Tickets gekauft zu haben.

„Wie so Menschen es tun!", fiepte er leise noch in Jimins Ohr, der nur leicht zurückwich.

„Ja... Gut gemacht.", kommentierte der Incubus nur ruhig und tätschelte Taehyungs Hand mit seiner freien. „Kannst es nun ja öfters machen, wenn es dir gefällt."

Der Sohn der Lilith beruhigte sich sogleich wieder und bekam kaum mit, wie auch Jungkook Mühe hatte, ein Schmunzeln zu unterdrücken – der Wrykólakas versuchte sonst zu vermeiden, zum anderen zu sehen.

Das Stück begann und es wurden mehrere Parts gespielt, klassische Musik, etwas neuzeitliche Jazzeinflüsse, die Jungkook einen Augenblick irritierten, doch er wollte versuchen, nach und nach mehr mit der Zeit zu gehen, zu sehen, was die Industrialisierung für Freigeister in die Welt gesetzt hatte, und dies in allen Branchen.

„Ich fass es nicht...", murmelte plötzlich Jimin und die beiden anderen sahen ihn an. Er sprach nicht so laut, dass es andere hätten hören können. „Jung Hoseok."

Die beiden anderen sahen wieder nach vorne, und schließlich grinste Taehyung. „Ach, deshalb kam er mir bekannt vor."

„Moment, wer?", fragte Jungkook verwirrt und beugte sich zu den beiden herüber.

„Der Haupttänzer.", antwortete Jimin leise. „Ich, äh..."

Taehyung schoss sofort mit einem breiten Grinsen dazwischen: „Heutzutage nennen sie sowas Hook-up-Buddy, was Jimin da hat."

„Sag mal...", begann Jimin leicht aggressiv und schubste den anderen sofort wieder in seinen Sitz. „Woher schnappst du solche Wörter immer auf? Wobei... Nein, ich will es gar nicht wissen..."

Ein paar Körper vor ihnen drehten sich nur kurz, aber andeutend um, und Jungkook vergrub das Gesicht in einer Hand, hatte den Ellenbogen auf der gepolsterten Lehne. „Wir sollten einfach weiter das Stück gucken, bitte."

Es war wieder Stille zwischen ihnen und sie blickten zur Bühne, doch Jimin konnte sich ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen. „Oh, ich sehe gerade, warum er im Bett so gut-..."

fin de l'ère: BTS SugaKookie, JiHope, TaeKook, YoonSeok, TaeJin, NamJin...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt