10 fog [yoonseok, taekook]

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„Yoongi?"

Es hallte undeutlich durch einen Gang aus Schwärze, den Min Yoongi entlangschritt, ohne zu gehen. Er kannte die Stimme, aber sein Verstand wollte nicht sagen, wem sie gehörte – er kannte sie so gut und so lang, dass ihm der Kopf brummte, als er sich zu erinnern versuchte.

„Yoongi, hey."

Er drehte sich herum, blinzelte, sah nichts, blinzelte erneut, sah ein Licht, es stach. Er drehte sich erneut herum – wo war das Licht hin?

Er blinzelte erneut, er erkannte sein Bett, schloss aber sofort wieder die Augen. Seine Lider waren so schwer, ihm war schwindelig, er fühlte sich vollkommen ausgelaugt. Was war passiert?

„Verdammt noch mal, Yoongi!"

Er spürte eine Hand an seiner Schulter, er verstand langsam, wessen Stimme es war – Hoseok, aber rau und schlaftrunken, müde und wahrscheinlich verkatert und daher dezent ungeduldig. Er wurde geschüttelt, und spätestens dann hörte der Spaß auf (hatte er je angefangen?).

Fuck...", ächzte der Ältere. „Finger weg."

„Endlich bist du wach." Es schwang Sorge in der Stimme mit, aber Hoseok löste die Hand von der trägen Schulter. „Weißt du eigentlich, wie weggetreten zu warst?"

„Hm?" Yoongi konnte die Augen kaum offenhalten, aber versuchte, sich aufzusetzen, lehnte sich schließlich stöhnend gegen die Kopflehne. „Wie... was..."

Er lag in seinem Bett, hatte aber keine Ahnung, wie er dahin gekommen war. Er versuchte, alles zu rekonstruieren: Er war im Musiktheater gewesen, hatte so etwas Interessantes betrieben wie zum Beispiel Geldverdienen... Er hatte es auch verlassen, war in den Gassen unterwegs... Die Männer, die ihn überfallen wollten... Die Rettung... Die Unterhaltung, der Weg nach Hause. Ein Name.

Hoseok ging dem anderen durch das Haar, setzte sich zu ihm. Er musste nichts von Yoongi hören, um ihm anzusehen, dass er vermutlich den Filmriss seines Lebens hatte. „Und ich dachte, ich wäre der gewesen, der es gestern Abend übertrieben hat...", schmunzelte der Rotschopf erledigt und ging sich kurz über die Augen, gähnte beherzt.

Er blickte den Pianisten fragend an. „Wo hast du dich noch rumgetrieben?"

„Nirgendwo.", stöhnte Yoongi gedehnt, legte die großen Hände auf das Gesicht und atmete tief durch. Ein Name...

„So siehst du aber nicht aus.", brachte Hoseok an, zupfte an dem verzogenen Hemd des anderen herum. „Bist du nicht zum Imbiss, hast dir etwas-..."

„Doch.", erwiderte Yoongi dann und ließ die Hände sinken. Er sah den Jüngeren an, erblickte die Augenringe, die Maserung der Couch auf der hohen Wange, die immer noch in das dehydrierte Gewebe gedrückt war, das zerwühlte Haar vom unzureichenden Schlaf. „Ich ging nach Hause, aß zuerst unten im Imbiss..."

Er ging sich durch das Haar, grübelte noch über eine letzte Sache, ein Puzzlestück, ein Name, ein Paar Augen, das junge Lächeln mit den kaninchenhaften Zähnen...

„Jungkook."

„Was? Wer?", blinzelte Hoseok plötzlich irritiert.

Yoongi grummelte leise, zog die Beine an, um die Arme auf die Knie zu legen. „Mich hatte jemand nach Hause begleitet. Jeon Jungkook."

„Aha...", erwiderte Hoseok nur leise und zutiefst verwundert. „Ich dachte, eine Begleitung wäre dir-..."

„Da waren so Scheißtypen in der Gasse – wäre Jungkook nicht gewesen, hätte ich ein Problem gehabt."

fin de l'ère: BTS SugaKookie, JiHope, TaeKook, YoonSeok, TaeJin, NamJin...Where stories live. Discover now