(46) An Angel's words [Destiel]

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Castiels POV:

Mal wieder sah ich ihm beim Schlafen zu. Ich war fasziniert davon, zumal ich nicht selbst schlafen konnte. Klar, ich wusste, was theoretisch im Kopf vorging, doch konnte es kein bisschen nachempfinden.

Auch könnte ich mir nicht vorstellen, schweißnass und ängstlich nach einem Alptraum zu erwachen. Man dachte ja während eines Traums, es wäre die Wirklichkeit. Wie sehr man sich dann wohl fürchtete?
Sollte man dann nicht aus Angst vor schrecklichen oder traurigen Träumen das Schlafen völlig meiden wollen?
Nun, Menschen mussten das Risiko eben Nacht für Nacht eingehen. Ich war froh, dass ich es nicht durchmachen musste.

Sicher, ich konnte, wann immer ich wollte, in die Träume anderer eindringen, dass hatte ich auch schon oft genug getan. Beeinflusst hatte ich auch schon welche.

Doch noch viel faszinierender als Träume oder Schlaf fand ich ihn. Er, der so viel Leid erfahren hatte. Er, der sich selbst mehr hasste, als jeden anderen Menschen. Er, der alles für seine Familie aufgeben würde.

DEAN WINCHESTER

Ich hatte Sam und ihm bereits die Wahrheit erzählt. Es bestand eine starke Verbindung zwischen dem Jäger und mir. Doch das war nicht die ganze Geschichte. Der Bund war viel stärker, als ich je gedacht hätte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, wenn er da war, musste ihn dauernd anstarren, war teilweise verwirrt und saß gern nachts bei ihm und sah ihm zu. Wie jetzt gerade.

Dean würde wütend werden, wenn er das wüsste, aber er merkte es ja meistens nicht und ich konnte und wollte es nicht lassen. Er war wunderschön, wenn er so da lag. Es war viel zu interessant und beruhigend und außerdem fühlte es sich richtig an. Über ihn zu wachen. Ich wollte es ihm jetzt unbedingt sagen. Das, was ich fühlte.

"Dean, ich..."
Ich seufzte. Er konnte mich sowieso nicht hören, er schlief ja. Warum war ich trotzdem so nervös?

"Ich wollte dir eigentlich nur sagen, was du wahrscheinlich schon weißt. Du bist meine Familie, du und Sam natürlich. Ich würde alles für euch tun und egal was es kostet, ich möchte vor allem dich beschützen. Wenn es sein muss, hole ich dich weitere hundert Male aus der Verdammnis... aber versteh' das nicht als Aufforderung, irgendwas Dummes zu machen.
Was ich damit sagen will, ist, pass bitte auf dich auf. Du bist vielen Menschen sehr wichtig. Und du darfst nicht sterben, ohne zu wissen, dass du geliebt wirst. Von so vielen und so sehr. Und von niemandem mehr als von mir..."

Ich verstummte urplötzlich, als ich merkte, dass Deans Augen geöffnet waren. Er sah zu mir hoch und lächelte mich an. Er sah nicht verärgert aus, zum Glück nicht. Seufzend setzte er sich auf.
"Guten Morgen."
Er streckte seine nackten, muskulösen Oberarme gen Himmel und gähnte laut.

"Ich bin viel zu müde, um mich zu beschweren oder sauer zu sein. Sag mir nur wie spät es ist."
Ich blinzelte verdutzt, ich hatte viel zu lange in seine Augen gestarrt.
"Halb fünf", murmelte ich peinlich berührt. Hatte ich ihn geweckt? Hatte er meine kleine Rede mitbekommen? Ich spürte wie ich rot wurde. Mir wurde heiß und kalt.
Was geschah mit mir?

Dean verdrehte seine grünen Augen und warf sich ins Kissen zurück.
"Ach, mach was du willst. Ich brauche mindestens noch fünf Stunden. Hatte 'nen schlechten Tag."
"Kann ich was für dich tun?", fragte ich besorgt, doch Dean grinste nur und schüttelte den Kopf.

"Bleib einfach still hier oder geh wieder, Hauptsache, du bist ruhig."
"Okay."
Ich wusste wie immer nicht, was ich sagen sollte. Und jetzt hatte ich ihn auch noch geweckt. Ich war ein richtiger Idiot, wie Bobby es ausgedrückt hätte.

Ich stand auf und machte mich auf den Weg zur Küche. Vielleicht konnte ich den beiden ja Frühstück machen.
"Cas?"
Ich drehte mich an der Tür um.
"Ja?"
"Du hast irgendwas gemurmelt, als ich aufwachte. Du klangst so aufgeregt. Worum ging es?"

Falls die Röte mein Gesicht je verlassen hatte, war sie jetzt auf jeden Fall wieder da.
"I..ich... ach nichts."
Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich stöhnend an die Wand. Er hätte mein Liebesgeständnis und meine Bitte gehört... hätte ich es nicht auf henochisch gesagt. Die Sprache der Engel. Sie hatte mir ein langes und unangenehmes Gespräch erspart und dennoch fragte ich mich, wann ich je den Mumm dazu haben würde, es ihm wirklich zu sagen.

A Supernatural Love >>SPN Oneshots << [FINISHED]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt