(25) The little brother's birth |Part II| [Destiel]

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Frohe Weihnachten euch allen! 😍😙🎄

Als Dean die Augen aufschlug, waren Bobbys Haus und alle Gäste verschwunden. Kein Weihnachtsbaum, kein Schmuck. Wo waren sie? Dean sah sich um. Sie befanden sich in einem riesigen, antiken Haus mit hohen Marmorsäulen und Statuen. Nicht weit entfernt saß ein Mädchen, das in ein Tuch gehüllt war, und putzte den Boden.
"Cas, was haben wir hier zu suchen?", flüsterte Dean energisch. Wenn das Kind ihn bemerkte, würde es sehr peinlich. War er überhaupt in der Vergangenheit oder in einem Theater?
"Du brauchst nicht zu flüstern, sie kann uns weder hören noch sehen."
"Okay, und was soll das?", fragte Dean erleichtert in voller Lautstärke.
"Weißt du, wer sie ist?"
"Nein, woher auch?"
"Das ist Maria."
Dean klappte die Kinnlade herunter.
"Maria? Du meinst die Maria? Die eine Jungfrau Maria? JESU MUTTER?!"
"Ja... aber...", wisperte Cas und versuchte, seinen Freund zu beruhigen.
"Alter, wir stehen hier gerade fünf Meter von jemandem entfernt, die in der Zukunft MUTTER GOTTES GENANNT WIRD!"
"Dean, sei verdammt nochmal leiser!"
"Ich dachte, sie könne uns nicht hören."
"Kann sie auch nicht. Aber er."
Auf einmal stand da Gabriel. Der Gabriel! Er hatte noch die selbe Hülle, die er noch im einundzwanzigsten Jahrhundert haben würde, auch wenn sein Haar um einiges länger war. Jedoch sah Dean diesmal deutlich seine riesigen, goldenen Flügel, die ihm aus dem Rücken wuchsen.
"Oh...mein..."
"Du kannst es auch sehen, oder? Nun ja, seit damals hat sich einiges verändert. Auch der Gabriel, den du kennst."
Deans Blick fiel erst jetzt wirklich auf Castiel. Auch ihm waren große, jedoch schwarze Flügel aus dem Bereich zwischen den Schulterblättern gewachsen und er strahlte eine ungeheuer mächtige Präsenz aus.
"Wow."
"Ja, vermutlich."
Cas und Dean starrten gebannt auf das, was sich gerade abspielte:
Gabriel, ein langes, weißes Gewand tragend, lief außerordentlich anmutig und würdevoll auf Maria zu. Erst als er sie an der Schulter berührte, bemerkte sie ihn und wich erschrocken zurück. Sie hörten zu.
''Aaalter", kicherte Dean, "Der hält ja wirklich die berühmte 'Fürchte dich nicht' - Rede."
"Er tut das, was Gott ihm befiehlt."
"Noch."
"Stimmt. Noch."
"Hallo, Castiel."
Beide drehten sich geschockt um. Gabriel war wie aus dem Nichts hinter ihnen erschienen.
"Du siehst älter aus... bist aus der Zukunft. Wie ich sehe, hast du... einiges erlebt. Gutes wie auch Schlechtes."
Er wandte sich Dean zu. Zum ersten Mal seit langem hatte dieser zu viel Respekt, um auch nur eine falsche Bewegung zu machen.
"Michaels wahre Hülle. Das bedeutet, dass das, was Vater die Apokalypse nennt, in Kürze eintreten wird. Nicht wahr?"
Castiel verzog keine Miene. Er hatte wirklich ein perfektes Pokerface, dachte Dean.
"Was ist denn ein... Pokerface?", fragte Gabriel auf einmal. Dem Winchester wurde kotzübel. Der las seine Gedanken!?
"Tu das bitte nicht."
"Warum nicht, Castiel?"
"Die Menschen haben in der Zukunft etwas erfunden, das Privatsphäre heißt. Kein Wissen über private Dinge des anderen ohne dessen Erlaubnis."
Der Erzengel zog eine Augenbraue hoch.
"Die Homo Sapiens sind ja doch des Weiterdenkens mächtig. Warum bist du überhaupt mit der Hülle hier?"
"Das darf ich dir nicht sagen. Und nenn' ihn bitte Dean."
"Sicher nicht. Und was ist das überhaupt für ein seltsamer Name?"
"Einer aus der Zukunft."
Ohne Widerworte verschwand er.

"Heeeeiiilige Scheiße. Was war zwischen diesem und dem Gabriel, den ich kenne, passiert? Eine extrem harte, erfüllte, versoffene, peinliche Midlife Crisis?!"
"So ähnlich."
"Was, echt jetzt?"
"Ja. Und heute war er richtig gut gelaunt, wenn ich's mir so überlege."
"Du willst mich verarschen", stieß Dean hervor. Cas schüttelte nur den Kopf.
"Ich will dir noch etwas zeigen."
Er tippte ihm auf die Stirn.

"Was...?"
Sie standen in einem prachtvollen Palast. Bedienstete liefen umher und ganz vorne im Raum...
"Ist das... Kaiser Augustus? Der Vollarsch der Jesus umbringen lassen wollte?"
"Dean, sieh genauer hin. Augustus hätte ein großartiger Herrscher werden sollen."
Er kniff die Augen zusammen.
"Das darf doch wohl nicht wahr sein. Jeder..."
"Jeder in diesem Raum ist ein Dämon, genau."
"Aber..."
"Die heiligen drei Könige? Sie waren ironischerweise nicht nur von großem Reichtum. Sie waren drei der ersten richtigen Jäger. Es wäre nur seltsam, wenn nach einem solchen Besuch alle auf dem Kaiserhof verletzt oder gar tot wären."
Dean nickte verständnisvoll.
"Und ich dachte so lange, ein Krippenspiel sei langweilig", lachte er, "Aber das ist sowasvon cool."
"Und es geht noch weiter. Jeder der Gastgeber, von denen Maria und Josef zurückgewiesen wurden, war besessen. Nur der letzte nicht. Die Dämonen hatten nicht erwartet, dass das Paar in einem Stall wohnen wollen würde. Und doch wurde Jesus geboren. Das war eine Nacht, die die Dämonen dank Lucifer für immer in Erinnerung behielten. Sie hatten einen Menschen zur Welt kommen lassen, der Gottes leibliches Kind war."
Cas zeigte auf den Kaiser.
"Erkennst du ihn?"
Dean zögerte. Dann ging ihm ein Licht auf.
"Azazel!"
"Er war bis zu seinem Tod einer von Lucifers engsten Vertrauten. Komm weiter."

Wieder ein anderer Ort, doch Dean erkannte ihn nach Sekunden. Es war der Stall. Er und Cas standen nur wenige Meter von der Krippe mit Jesus entfernt.
"Das ist... wow. Einfach unglaublich."
Sie gingen näher heran.
"Hallo, kleiner Bruder."
Cas streckte die Hand nach ihm aus. Als das Kind ihn bemerkte, lächelte es und griff nach ihm.
"Es tut mir so leid, Jesus. Du wirst durch Dämonen, aber auch durch Menschen so viel Schlimmes erleiden."
Das Baby schien aus welchem Grund auch immer jedes Wort zu verstehen. Und doch lächelte es weiter. Fast so, als war es bereits seine Pflicht.
"Sei tapfer, Kleiner. Sei ein starker und selbstloser Mann, so wie dich alle kennen werden. Und ich muss es ja wohl wissen. Wir feiern immerhin sowohl Geburts- als auch Auferstehungstag", flüsterte Dean und versuchte vergeblich, aufmunternd zu klingen.

"Komm, Dean. Die Hirten müssten gleich eintreffen."
Sie setzten sich einige Meter von der Krippe weg. Die Wärme und göttliche Präsenz, die das Kind ausstrahlte, erfüllten den ganzen Stall. Eng beieinander sitzend beobachteten sie, wie erst die Hirten, dann die Könige ihre Geschenke brachten und wie Jesus beim kleinen Konzert des Hirtenjungen zuhörte und lächelte. Irgendwann legte Dean seinen Kopf auf Cas' Schulter und nahm seine Hand.
"Warum hast du das gemacht?"
"Du klangst so begeistert von der Geschichte, also hab ich dir das zum Weihnachtsgeschenk gemacht."
"Warum hast du Sam nicht mitgenommen? Er wäre auch begeistert gewesen."
"Zwischen uns beiden besteht ein viel stärkerer Bund, als zwischen mir und Sam."
"War das gerade ein Liebesgeständnis?"
"Das wirst du nie erfahren."
Und er blieb ihm die Antwort schuldig. Immer.

A Supernatural Love >>SPN Oneshots << [FINISHED]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt