(43) My own worst Enemy [Destiel]

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Deans POV:

Ich hielt die Augen geschlossen. Um mich herum war der Wind zu hören, der durch die Bäume rauschte.
Ich tat noch einen Schritt nach vorne. Ich war allein, keiner war auch nur in der Nähe des Ortes, an dem ich mich befand.

Ich hatte meinen Entschluss gefasst.
Wieder ein kleiner Schritt. Jede Zelle meines Körpers wollte umkehren und jemandem den Schädel einschlagen. Aber das durfte nicht passieren. Nicht nochmal. Ich hatte fast meinen besten Freund getötet. Und meinem eigenen Bruder damit gedroht. Ich hatte meine beste Freundin verloren. Und es war meine Schuld gewesen.
Nicht mehr.
Nie wieder durfte das passiert.

Ein weiterer Schritt.
Das meiste war bereits erledigt. Ich musste nur noch das Entscheidende tun. Dann würde alles vorbei sein. Dann war niemand meinetwegen in Gefahr. Meine Familie würde in Sicherheit sein. In Sicherheit vor mir. Ich schluckte.
Was zum Teufel war mit mir passiert? Einst war ich ein Jäger, verdammt, ich tötete Monster und beschützte Menschen. Und verletzte sie nicht.
Ich war mein eigener schlimmster Feind.

Noch ein Schritt. Ich stand nun vor dem Abgrund. Weit unter mir hörte ich Wellen, die gegen das Gestein prallten. Die Schlucht war viel zu tief, um einen Fall zu überleben. Das spürte ich. Und Rowena hatte ihre Arbeit für mich getan. Ich konnte nicht als Dämon wiederkehren. Nicht in diese Welt.
Wo würde ich landen? Nicht in der Hölle, nicht im Himmel, das war klar. Ins Fegefeuer vielleicht?

Ich würde es ja gleich herausfinden.
Ich breitete die Arme aus. Eine Art innere Stimme in mir schrie, ich solle verflucht nochmal zurückgehen. Aber das war das Kainsmal. Es wollte, dass sein Träger weiterlebte. Das ich weiterlebte. Dummerweise war ich von etwas anderem überzeugt.

Ich atmete tief durch. Jetzt...
Ein Geräusch ertönte und ließ mich zusammenzucken. Ich ließ meine Arme sinken und öffnete die Augen. Es war zu hell. So hell, dass ich erst einige Male blinzelte.
Natürlich, ich hatte mein Handy nicht ausgeschaltet. Und Sam wusste nicht, wo ich war. Ich bewegte mich nicht. Ging nicht ran. Wenn Sammy wüsste, was ich in dieser Sekunde vorhatte, würde er in Panik ausbrechen und mich anbrüllen, es nicht zu tun.

Mein Bruder wartete, bis die Mailbox anging.
"Dean? Wo steckst du, verdammt? Cas und ich machen uns echt Sorgen. Ruf mich an... ach ruf irgendjemanden an. Lauf nicht allein irgendwo herum."
Ich zuckte die Achseln.
"Zu spät, würd' ich sagen", murmelte ich vor mich hin.

Ich warf das Telefon neben mich ins Gras. Ich wusste nicht einmal, warum. Meine letzten Sekunden. Nicht irgendwelche letzten Sekunden, sondern die wahren letzten Sekunden. Ich würde nicht wieder auferstehen. Diesmal nicht.
Egal, wer mich fand, Sam würde es schnell erfahren. Und er würde trauern. Auch Castiel würde trauern... oder?
Was ich ihm angetan hatte, war unverzeihlich. Es würde mich nicht wundern, wenn Sammy mit seinem Schmerz allein war. Leider war es mir egal, ob er trauerte. Auch das hatte das Kainsmal zu verantworten.

Ich atmete ein letztes Mal tief Luft, schloss die Augen und sprang. Der Wind rauschte an meinen Ohren vorbei, vor meinem inneren Auge sah ich mein Leben an mir vorbeiziehen. Ich hatte eine Menge Monster getötet, unzählige Menschen gerettet, meinen Job gemacht... und letzten Endes war mir das auch gut gelungen.
Ich sah die vielen Male, die ich davor schon getötet worden war, die Male, an denen sogar Selbstmord nur ein Ausflug in den Himmel bedeutete.

Ich sah die schönsten Momente mit Sam, mit Bobby, Kevin, Jo, Ellen... Charlie.
Dann begannen die traurigsten Momente vorbeiziehen. Jeder einzelne meiner Freunde war tot. Jeder aus meiner Familie. Nur Sam und Cas nicht.
CAS!
Der Engel war hell strahlend vor mir erschienen. So gutherzig, naiv und schön wie eh und je. Mein Castiel. Ich wusste, dass er nur meinem Gedächtnis entsprungen war und unmöglich wirklich da sein konnte. Aber ich musste das noch loswerden. Ich musste ihm das sagen.
"Es... es tut mir leid. Es tut mir so schrecklich leid, Cas."

Als könnte er mich hören, kam er nach vorne... und umarmte ihn. Und nicht nur das. Aus der warmen Geste, die ich freudestrahlend und dankbar erwidert hatte, wurde zu einem Kuss. Einem langen, leidenschaftlichen Kuss, der mich ziemlich überraschte. Das sollte die ganze Zeit in meinem Unterbewusstsein herumgespukt haben?

Nein, das fühlte sich viel zu echt an. Das war keine Einbildung mehr. Er war wirklich da. Mein Engel war wirklich bei mir. Ich traute mich, die Augen zu öffnen. Und tatsächlich.
Er löste gerade seinen Mund von meinem, hielt mich aber immer noch fest und sah mit seinen blauen Augen in meine.
"Das hättest du nicht tun dürfen", flüsterte er sanft.
"Es war der einzige Weg, um euch zu beschützen."
"Wir finden einen anderen. Zusammen, Okay."
"Okay."

Im nächsten Moment standen wir wieder am Rand der Schlucht. Immer noch hielt er mich in den Armen.
"Tu so etwas Verrücktes nue wieder!"
"Okay."
"Schwör es mir!"
"Ich schwöre. Ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass es dich überhaupt interessiert."
Er sah mich entsetzt an.
"Wegen... Dean, das war doch nicht deine Schuld. Das war das Kainsmal und das weißt du. Komm, wir gehen nach Hause."

Er zog mich leicht hinter sich her.
"Cas, wegen gerade eben..."
"Immer wieder gern."
Meinte er den Kuss und die Umarmung oder dass er mich gerettet hatte. Ich würde es ihn fragen. Irgendwann...

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