(26) SPN/Grimm [Destiel]

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"Pass auf, pass bloß auf! Wenn du nicht auf dich Acht gibst, kommt der böse, dunkle Grimm und holt dich!"

Castiels Wecker piepte.
"Mmggghh... Ah Maaaan."
Er rappelte sich auf und saß somit aufrecht auf seinem Bett... nur um Sekunden später wieder zurück ins Kissen zu fallen. Gleich darauf piepte es wieder. Er hatte seinen Wecker drauf eingestellt, alle zwei Minuten zu klingeln. Sonst würde er nie aus dem Bett herauskommen.
"Komm schon, Novak. Es ist sechs Uhr morgens, also noch achtzehn Stunden und dann wieder zurück ins Bett", sagte er sich selbst. Mit dieser Motivation verließ er das Bett und auch eine halbe Stunde später auch seine kleine Wohnung. Er fuhr mit dem Fahrrad zum Café, in dem er als Kellner arbeitete. Er war ein gewöhnlicher Kerl mit einem gewöhnlichen Job und 'nem gewöhnlichen Leben in einer überaus gewöhnlichen Gegend.
Zumindest fast:
Cas war ein Wesen. Genauer ein Fuchsteufel. Und das war der Teil, den er an seinem Leben hasste. Er hatte bei jeder blöden Kleinigkeit, selbst wenn ihn nur jemand ansprach, den er nicht kannte, eine Aufwallung. Natürlich konnte kein Ungesicht dies sehen, doch wenn es ein Wesen war... dann war es jedes Mal peinlich. Er war außerdem ziemlich paranoid wegen der Geschichten, die man ihm und seinen Geschwistern immer erzählt hatte: Wenn man sich nicht immer artig versteckte, holte einen der Grimm.
GRIMM.
Das Wort allein jagte Cas immer wieder aufs Neue einen Schauer über den Rücken. Auch wenn er noch nie einen gesehen hatte, er würde auch möglichst drauf verzichten. Man erzählte sich, dass ihre Augen absolute Finsternis waren und man sich selbst darin wiederfand. Castiel lebte also trotz seines stinknormalen Lebens in ständiger Furcht. Wie aber würde er reagieren, wenn er einen Grimm sehen würde? Wenn er nicht ohnmächtig würde oder sich in die Hose machen würde, würde er wegrennen. Definitiv.

"Castiel. Kümmere dich um Tisch Sieben, ja?", riss Lexi ihn aus den Gruselgedanken. Er nickte und lief los. Lexi war ein Mauseherz und eine seiner besten Freunde. Untypischerweise war sie fiel mutiger als er, aber das störte niemanden.
"Was kann ich ihnen brin...gen?"
Der Gast von Tisch Sieben entpuppte sich als Schreckensnatter.
"... Fuchsteufel?"
Der Mann lächelte leicht bedrohlich.
"Die Nummer Vier auf der Karte. Und das schnell. Zack, zack!"
"Jawohl!"
Lexi schien geahnt zu haben, dass er ein Wesen war und wollte ihm wohl den Einstieg in den Tag leichter machen. Doch ausgerechnet eine...
"Schreckensnatter? Eine Schreckensnatter?!"
"Was, wirklich? Oh, Castiel, es tut mir leid. Ganz ehrlich."
"Schon gut, kein Problem."
Das war ja mal ein perfekter Start, dachte Cas sarkastisch.

Von zwölf bis eins war seine Mittagspause. Sie bestand jeden Montag aus einem Sandwich von der nahegelegenen Bäckerei, einer Flasche Wasser, einem Dounut und dem Versuch zu entspannen. Die Verkäuferin fragte noch nicht einmal mehr, was er wollte, sondern hatte ihm alles bereits vorgelegt und nahm nur das Geld entgegen. Normalerweise. Diesmal lief es etwas anders. Er lief zwar wie gewohnt los, rempelte jedoch aus Versehen jemanden an. Natürlich hatte der junge Fuchsteufel sofort wieder eine Aufwallung und entschuldigte sich stotternd. Der Mann sah ihn durch eine dunkle Sonnenbrille an. Er trug eine Lederjacke und einen Rucksack, der wohl kaum für eine Uni gedacht war. Was wohl da drin war...
"Kein Ding", erwiderte der Kerl achselzuckend und lief wortlos weiter. Einer, der wenigen netten Leute, die nicht immer sofort angepisst waren. Seufzend betrat Cas den Laden. An einem Tisch, wo normalerweise Kunden saßen, saßen diesmal die Bäckerin und noch ein weiterer Mann und unterhielten sich.
"... und ich hörte, dass ein Grimm in die Stadt gekommen sein soll."
"WAS? EIN GRIMM?!"
"Pssssccchhhht. Ja, ein waschechter Grimm. Ich werde meine Kinder nicht mehr allein hinauslassen. Und das solltest du auch nicht."
"Ich werd's mir mer... oh, Castiel. Alles steht bereit, lassen Sie einfach das Geld da, wie immer."
Er starrte sie an und merkte, wie sein Gesicht sich nun schon zum dritten Mal an einem Tag veränderte.
"Ein... ein Grimm?!"
"Ja, Castiel... sprich gefälligst auch leiser. Wer weiß, wo er gerade ist. Vielleicht beobachtet er uns gerade."
Eine der besten Eigenschaften von Bäckerin Berta war, dass sie als Eisbiber ebenso ein Schisser war, wie er. Sie schloss jedoch nicht den Laden, sondern tat so, als wäre nichts. Das hätte er auch so gemacht. Sonst wäre es dem Grimm noch aufgefallen.

A Supernatural Love >>SPN Oneshots << [FINISHED]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt