Kapitel 27

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Langsam öffne ich meine Augen und setze mich müde auf. Die Sonne, die aus dem Fenster neben meinem Bett strahlt blendet mich. Ich sehe nach rechts und sehe einen schlafenden  Jason neben mir liegen. Er ist wirklich hier geblieben. Was Versprechen angeht, bin ich in letzter Zeit vorsichtiger geworden, aber er hält sie anscheinend. Oh Gott ich könnte ihn ewig anschauen und würde trotzdem noch nicht genug kriegen. Womit hab ich ihn nur verdient? Ich wollte immer einen Freund haben, der mich über alles liebt und immer für mich da ist. Und Jason ist derjenige der mir diesen Wunsch erfüllt hat.

Gestern ging es mir richtig schlecht, ich glaube niemand will zusammen geschlagen von seinem eigenen Vater, im Krankenhaus liegen. Allerdings haben mich gestern sehr viele besucht und das hat meine Laune erheblich verbessert. Clarissa und Jason waren fast die ganze Zeit im Zimmer und auch Liv und Frau Cameron waren lange da. Sogar Ryan, der beste Freund von Jason war da, obwohl er mich gar nicht richtig kennt. Umso mehr freue ich mich darüber, dass er gestern gekommen ist.

Nachdem mir Jason Frühstück gebracht hat, kommt ein Arzt mit zwei Schwestern ins Zimmer. Anscheinend muss ich mich nochmal untersuchen lassen. Und meine Bestätigung vermutet sich als der Arzt sagt: "Miss Prison wir müssen sie nochmal untersuchen." Ich nicke nur und lehne mich zurück. "Ok dann ziehen sie bitte ihren Pulli aus." Wie bitte? "Was?" stottere ich verwirrt. Die eine Schwester sieht mich nur auffordernd an, also bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Schnell ziehe ich den Pulli über meinen Kopf und werfe ihn auf das Bett. Was mich darunter erwartet lässt mich den Atem anhalten. Geschockt betrachte ich meine dunkelblaue angeschwollene Rippe. Der Rest meines Oberkörpers sieht nicht viel besser aus. Die Krönung bildet allerdings mein Rücken. Ich kann mir förmlich die langen großen Narben ausmalen die bleiben werden. Und alle werden es sehen können. Das was mein Vater mit mir gemacht hat. Ich fühle mich so schmutzig, alle sehen hier mich bestimmt angewidert an. Ich kann es ihnen nicht mal verübeln. Eine Träne kullert meine Wange hinab, und aus einer werden immer mehr. Als ich merke wie eine warme Hand meine umschließt, schaue ich auf. "Es tut mir so leid Amalia, das alles was du durch machen musstest. Es tut mir so leid." Vorsichtig fährt er mit seiner Hand über meine Wange und wischt ein paar Tränen weg. Danach verwebt Jason unsere Hände und schenkt mir ein kleines bedauerndes Lächeln. Ich will kein Mitleid, aber diese Worte von ihm zu hören ist trotzdem irgendwie schön. "Fahren sie fort Doktor." Meine Stimme klingt erstaunlich fest.

Nach einer weiteren Woche, werde ich schließlich entlassen. Ich habe meinen Vater angezeigt und an einem baldigen Termin wird das Urteil gefällt. Zuhause wartet eine kleine Überraschungsparty auf mich, die wie es aussieht Liv auf die Beine gestellt hat. Ryan und Clarissa sind ebenfalls da, selbst Frau Cameron die sonst immer so viel arbeitet. Ich kann wieder einigermaßen laufen und sitzen. Die Ärzte haben echt alles versucht. Ryan verkündet das er jetzt auch hierher zieht und wir freuen uns. Clarissa am meisten. Ich wette die beiden sind zusammen, so wie sie ihn die ganze Zeit ansieht. Okay da bin ich nicht gerade viel besser. Aber es bedeutet auch das Ryan auf unsere Schule gehen wird. Er wird sehen wie ich runter gemacht werde. Aus irgendeinem Grund will ich das nicht. Ryan würde nie dort mitmachen, aber trotzdem ist es mir irgendwie unangenehm. Es reicht mir ehrlich gesagt schon das Clarissa und Jason es jeden Tag mitkriegen.

"Hey Prinzessin" Ich merke wie sich ein warmer Körper an mich drückt und seine Arme meine Taille umschließen. "Hey" Lächelnd lasse ich mich an seine Brust sinken und er drückt mir einen federleichten Kuss auf meinen Hals. "Wollen wir hoch gehen?" flüstert er leise in mein Ohr. Ich sehe mich um. Alle sind beschäftigt und Liv kocht in der Küche. Perfekt. Ich nicke leicht und sofort hebt er mich hoch und trägt mich bis vor mein Zimmer. Er weiß das mir das laufen immer noch ein bisschen Schmerzen bereitet.

"So da wären wir." Er legt mich sanft auf meinem Bett ab, aber ich ziehe ihn sofort wieder zu mir, so dass er gar nicht die Gelegenheit bekommt wieder zu gehen. "Kannst du hier bleiben?" murmele ich und drücke meine Lippen wieder auf seine. "Nichts lieber als das." Jason zieht mich so fest an sich, das nicht mal mehr ein Blatt zwischen uns passt. Ich habe so Glück. Ich habe einen Freund der mich über alles liebt und mich so nimmt wie ich bin. Und er sieht auch noch total gut aus. Was will man mehr? "Ich liebe dich." hauche ich leise.  "Ich liebe dich auch. Egal was dein Vater oder sonst jemand dir gesagt oder angetan hat. Es stimmt nicht. Diese Menschen sind einfach zu dumm um zu erkennen was für ein wundervoller Mensch du bist. Ich bin so glücklich darüber dich an meiner Seite zu wissen, Prinzessin." Mit diesen Worten legt er seine Lippen abermals auf meine. 

Stunden später sind Clarissa und Ryan gegangen und wir räumen alles auf. Gerade als ich ein paar Pappbecher in eine Mülltüte schmeiße, klingelt mein Handy. Seufzend krame ich es hervor und schaue auf das Display. Unbekannte Nummer. Zögernd gehe ich ran. Wer das wohl ist? "Hallo?" "Amalia Hi. Hier spricht Tom." Oh das ist Alex bester Freund. Er ist vor 3 Jahren umgezogen und seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Auch Alex hatte nicht mehr viel Kontakt zu ihm. Was will er? "Ich weiß ich habe mich in den letzten Jahren fast nicht gemeldet. Wie geht es Alex? Hat er seine Ausbildung schon abgeschlossen?" fragt Tom fröhlich nach. Tränen steigen in meine Augen. Er weiß nichts von dem Unfall. Wie soll ich ihm denn bitteschön beibringen das sein früherer bester Freund tot ist? "Ähm..." Verdammt! "Du musst nichts sagen. Ich ruf Alex einfach später selbst an, nur geht er irgendwie nicht an sein Handy. Ich fahre in den Ferien zu meiner Mutter und da dachte ich mir ich komm mal vorbei." Ich presse fest meine Lippen zusammen um zu verhindern, das mir ein Schluchzen entweicht. "Tom Alex ist-" "Er ist bestimmt beschäftigt. Ich weiß aber-" "Nein!" schneide ich ihm das Wort abrupt ab. Es ist still am anderen Ende. "Tom vor zwei Jahren hatte Alex einen Autounfall und er hat ihn nicht überlebt." schluchze ich. Ich habe ganz vergessen es ihm zu sagen. Vielleicht weil ich einfach damals völlig am Ende war. Ich war ein innerliches Wrack. Obwohl das bin ich immer noch. Schluchzend presse ich meine Hand an meinen Oberkörper und umklammere mit der anderen verkrampft mein Handy. Wann hört dieser Schmerz endlich auf? Wann? "Oh" ist das einzige was von Tom kommt und ein wenig später "Das tut mir leid. Ich hätte mich öfter melden sollen, ich...aber ich konnte doch nicht wissen das er....Oh Gott." stottert er. Eine Weile lang sagt niemand was. "Ich denke ich werde in den Ferien mal vorbei kommen um mich von ihm zu verabschieden. Halt die Ohren steif ok? Er ist immer noch da, nur das er jetzt von oben auf dich aufpasst." und damit legt er auf. Ich werde Alex nie wieder sehen. Er ist für immer weg. Langsam sinke ich hinunter auf den Boden. Immer wieder wird es kurz schwarz. Ich komm damit nicht klar. Wieso hat man mir das genommen, was ich am meisten geliebt habe?

"Amalia!"

Ich höre diese Stimme, aber sie ist zu leise um etwas ändern zu können. Der Schmerz den ich jeden Tag verspüre ist mächtiger. Er hat mich in der Hand. 

"Amalia! Amalia!" schreit sie weiter und ich spüre wie zwei starke Arme mich auffangen. Dann entgleitet mir die Welt. 

Hi erstmal will ich mich dafür entschuldigen das es solang gedauert hat. Ich bin einfach nicht dazu gekommen weiterzuschreiben. Die Schule ist so kurz vor Weihnachten richtig stressig, aber zum Glück haben wir ja ab Donnerstag Ferien :) Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Bis bald eure starline20002


The fear in your eyes *Pausiert*Where stories live. Discover now