Kapitel 22

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Jasons Sicht

Ich mache mir von Tag zu Tag mehr Sorgen um Amalia. Sie nimmt wieder viel zu wenig zu sich und hat immer öfter Alpträume Nachts aus denen sie meistens schreiend und weinend aufwacht. Ihr Bruder muss ihr sehr viel bedeutet haben. Er war der einzige der sich um sie gekümmert hat. Es muss furchtbar sein diesen Menschen auch noch zu verlieren. Ich erinnere mich an Luisas Worte. Aufeinmal wurde sie langweilig... Jetzt weiß ich auch warum. Aber ich verstehe diese Leute nicht. Wie können sie Amalia in dieser Situation bitte mobben? Sie braucht dringend jemanden der sie tröstet und für sie da ist. Stattdessen wird sie jeden Tag aufs neue fertig gemacht. Kein Wunder das sie nach 2 Jahren immer noch nicht richtig über den Verlust hinweg ist, aber ich werde sie nicht mehr alleine lassen. Außerdem hat sie sich mit Clarissa wieder versöhnt. Kein Mensch kann das allein durchstehen.

Ich sitze wie so oft am Küchentisch und bin ganz in meinen eigenen Gedanken versunken. So das ich auch nicht bemerke wie Liv herein kommt und mich etwas fragt. "Jason? Jason Hallo?" "Ja?" murmel ich und schaue genervt zu ihr. "Was ist mit dir los? Ist es wegen Amalia?" fragt sie weiter und ich nicke nur als Bestätigung. "Wo ist sie überhaupt?" "Sie schläft oben." Ich bin froh wenn sie mal ein bisschen Schlaf bekommt. Sie schläft viel zu selten genug. "Sie wirkt auf mich in letzter Zeit noch trauriger und zurückgezogener. Ich mache mir einfach Sorgen." sagt Liv bedrückt. "Wusstest du das ihr Bruder tot ist?" Geschockt schaut sie mich an, so als könnte sie nicht glauben was ich gerade gesagt habe. "Was?" "Ja krass oder?" "Mir fällt gerade ein das sie es einmal mir gegenüber erwähnt hat. Das war wo ich sie gefunden habe." sagt Liv. Ich erinnere mich nur zu gerne an den Tag wo ich sie das erste Mal gesehen habe. Ich hatte vom ersten Moment an den Drang sie zu beschützen. In dem Moment danke ich Liv dafür das sie Amalia mit nach Hause gebracht hat. Soweit ich wusste wurde sie zu dieser Zeit von ihrem Vater misshandelt. Ein weiterer Mensch dem ich gerne Mal eine scheuern würde. Keiner hat das Recht dazu meine Prinzessin zu verletzen.

Amalias Sicht

"Och Alex du bist gemein!" nörgele ich und funkel ihn böse an. "Was wieso denn?" Er versucht auf unschuldig zu tun obwohl er genau weiß was ich meine. Er hat schon wieder meine Süßigkeiten irgendwo versteckt wo ich sie nie wieder finde. Er sagt immer das das viel zu ungesund für mich ist. Das stimmt doch überhaupt nicht! Vielleicht ein kleines bisschen aber sonst habe ich immer Recht. In Wahrheit will er sie doch nur selbst essen. "Weißt du überhaupt was für ein Tag heute ist? Und jetzt sag nicht du hast es vergessen!" "Ähm..." Ich weiß es wirklich nicht mehr. "Ist das jetzt dein Ernst?" fragt Alex mich lachend. Ärgerlich verschränke ich meine Arme vor meiner Brust und warte bis er sich wieder ein gekriegt hat. "Du hast heute Geburtstag! Wie kann man das nur vergessen?" sagt er vorwurfsvoll und ich greife mir an die Stirn. Ich habe es schon wieder vergessen. So wie letztes und das Jahr davor auch. Plötzlich kommt er ein paar Schritte auf mich zu und schlingt seine Arme um meine Taille. "Alles Gute zum 13 Geburtstag mein Engel." flüstert er mir ins Ohr und ich schmiege mich an ihn. Er ist der einzige welchen ich heute dabei haben möchte. Ich habe zwar auch ein paar Klassenkameradinnen wie Luisa und Courtney eingeladen, aber sie hatten heute leider keine Zeit. Dafür haben sie mir versprochen morgen Mal vorbei zu schauen. Mit den beiden verstehe ich mich echt am besten.

Das Bild verschwimmt und ich sehe mich wie ich mit Alex am Strand liege. Der Tag war super schön und sonnig. Wir haben so viel gelacht und er hat mir sogar ein Eis spendiert.

Jetzt sehe ich Bilder von meiner Mum vor meinen Augen. "Sie war wunderschön. Genauso wie du." sagt Alex und setzt sich neben mich. Im nächsten Moment breche ich in Tränen aus. Ich vermisse sie! Ich vermisse sie so sehr! Wieso wollte sie mich nicht wieso nur? Ich merke wie er mich in seine Arme zieht. "Sh hör bitte auf zu weinen. Ich vermisse sie doch auch." murmelt er mir immer und immer wieder zu. Ich drücke mich näher an ihn. Zum Glück hab ich ihn noch. Hoffentlich wird er mich niemals verlassen.

The fear in your eyes *Pausiert*Where stories live. Discover now