XVII

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Weiß. Das Erste was ich sehe, als ich meine Augen öffne.

Bin ich tot?

Ich fühle mich taub. Als ob ich schweben würde, aber gleichzeitig als würden Tausend Tonnen auf mir liegen. Wo bin ich?

Ich setze mich auf. Ich befinde mich auf einem Bett, in der Mitte eines dreckigen Raumes. Die Ranzig gelbe Tapete ist abgewetzt und an der Decke befindet sich Schimmel. Das sieht nicht nach Himmel aus. Bin ich in der Hölle gelandet? Aber für was?

Mein Kopf ist wie leergefegt. In meinen Erinnerungen existiert nur dieser Raum.

Ich schwinge meine Füße über die Bettkante und stehe auf. Böser Fehler, denn meine Beine geben nach. Mit einem lauten Rums lande ich auf dem versifften Teppich.

Die Tür wird aufgestoßen und ein Braunhaariger Mann stürzt herein.

„Ist alles okay?" fragt er hektisch, als er mich wieder auf das Bett hievt. Ich nicke nur zur Antwort und er atmet erleichtert aus.

„Ein Glück. Ich hoffe die Wunde ist nicht aufgegangen..." Er seufzt.

„Wunde?" Verwundert sehe ich ihn an.

„Ja, dich wollte wohl jemand umbringen. Er wollte es so aussehen lassen, als hätte ein Bär dich angegriffen aber wir haben hier Spezialisten, die es besser wissen." sagt er stolz und schiebt mein weißes Hemd hoch.

„Ich weiß zwar nicht wer du bist, aber V hat gesagt, du bist sehr wichtig. Wir vertrauen ihm und seiner Quelle, also haben wir dich hier aufgenommen." Er rückt mein Hemd wieder zurecht. „Ich werde den anderen sagen, dass du jetzt wach bist. Ich bin gleich wieder da!" Und schon ist er verschwunden. Das heißt... mich wollte jemand tot sehen? Aber wieso?

Etwas überfordert lege ich mich wieder hin und merke, dass ich ziemlich erschöpft bin. Gerade als mir meine Augen wieder zufallen wollen, geht die Tür nochmal auf und der Mann von vorhin kommt mit drei weiteren Leuten in den kleinen Raum.

„Jimini! Ein Glück geht's dir besser!" ruft ein blonder Typ und wuschelt durch meine Haare. „Ich hab mir total Sorgen gemacht, dass du's nicht überstehst. Den anderen habe ich aber noch nichts gesagt, ich wollte keine falschen Hoffnungen machen... Tut mir leid..." Etwas überfordert starre ich ihn an. „Wer bist du?" frage ich ihn und sofort werden seine Augen wässrig. „Er kann sich nicht an mich erinnern! Auch wenn wir uns seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen haben, solltest du doch mein unverwechselbares Gesicht erkennen..."

„Jin, ich denke nicht, dass es daran liegt." Besorgt legt der Typ mit der rauchigen Stimme dem aufgelösten Jin einen Arm um. „Woran dann?" fragt dieser angespannt.

„Jimin," der Typ mit der rauchigen Stimme dreht sich zu mir um „ich glaube, du kannst dich wegen dem Schock den du erlitten hast an ein paar wichtige Dinge nicht mehr erinnern." Schockiert atmet Jin neben ihm ein.

„Zuerst solltest du wissen, wer du bist. Dein Name ist Park Jimin und du bist der Kronprinz dieses Landes. Du hast eine kleine Schwester und bist verheiratet." Überfordert starre ich ihn an. Das waren etwas zu viele Informationen auf einmal...

Plötzlich fängt mein Kopf an unerträglich zu schmerzen. Mit ist unglaublich schlecht und mein Magen dreht sich um. Mir wird eine silberne Schüssel gereicht, die ich dankend annehme.

Als das Wenige, was in meinem Magen noch drin war in der Schüssel ist und ich sie weiterreiche, geht es mir schon besser.

„Also... bin ich der Zukünftige König?"

„Jup."

Vorsichtig nicke ich. Ich will nicht noch einen Übelkeitsanfall riskieren.

„Und wo bin ich hier?"

„Du bist in Vs Reich." verkündet er stolz. „V bin ich." flüstert er mir noch zu und zwinkert.

Wieder nicke ich vorsichtig. Das Zwinkern hätte er aber auch sein lassen können.

„Jin, hol so schnell wie möglich Namjoon her. Sag ihm wir haben ‚Situation Ultra'." befiehlt V und Jin zieht mich zum Abschluss noch in eine halsbrecherische Umarmung, bevor er verschwindet.

„Situation Ultra?" frage ich. „Ja. Ist das nicht cool? Wir haben uns mal Codewörter ausgedacht und jetzt kann ich sie endlich einsetzen!" Kindisch reibt er sich die Hände und lacht. Von dem beherrschenden Anführer ist nichts mehr zu sehen. Stattdessen steht jetzt vor mir ein überdrehter Verrückter.

„Das sind übrigens Ken und Leo." Er zeigt auf den Braunhaarigen von vorhin und einen mit schwarzen Haaren, der bisher noch nichts gesagt hat und emotionslos auf mich herunterschaut. „Sie gehören zu meiner Gang. Ravi und Ken haben dich im Wald gefunden. Wenn sie nicht dagewesen wären, wärst du jetzt tot."

„Sie haben sich rausgeschlichen." Leos hohe Stimme überrascht mich sehr. Es ist, als hätte man Vs und Leos Stimmbänder vertauscht.

„Aber wir haben ihn dafür rechtzeitig gefunden. Was wäre, wenn wir nicht draußen gewesen wären? Wäre er dann tot? Ja, mit Sicherheit, also war es gut, dass wir uns rausgeschlichen haben." verteidigt sich Ken und verschränkt beleidigt seine Arme.

„Ihr habt trotzdem gegen die Regeln verstoßen." sagt Leo ohne jegliche Regung.

Empört richtet Ken sich auf. „Du bist ja nur eifersüchtig, dass..." „Ok, ok, es reicht jetzt." schreitet V ein und bringt Ken zum Schweigen.

„Wie auch immer, du musst hungrig sein. Ich zeige dir hier alles, bis Jin mit Namjoon wiederkommt. Falls du Fragen hast, frag einfach." V hilft mir auf die Beine zu kommen und stützt mich beim Gehen ab.

„Ken, Leo, versammelt die anderen. Ich habe etwas Wichtiges zu verkünden." bestimmt er und sie verschwinden beide aus der Tür.

Jetzt richtet V seine volle Aufmerksamkeit auf mich. „Also... Wo sollen wir anfangen?"

Neues Cover hehe ^^

Royal Problems | Jikook✔Where stories live. Discover now