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„Jimin. Jimin. Jimin Jimin." Dumme Wespen. Können die mal aufhören meinen Namen so gruselig zu sagen? Aus Frust schlage ich nach einer, was mir jedoch einen Stich an der Backe beschert.

„JIMIN!" Vor Schreck sitze ich kerzengerade in meinem Bett. „Autsch, das hat wehgetan." mault meine Schwester und reibt ihre Stirn. Oh. Anscheinend habe ich sie mit meinem Kopf gestoßen, während ich aufgeschreckt bin.

„Ich hab versucht dich aufzuwecken, aber du schläfst wie ein Stein. Ich hab dir sogar in die Wange gekniffen und du hast nicht mal reagiert." Beleidigt dreht sie sich weg. „Warum muss ich dich eigentlich aufwecken?" Ich gähne. „Keine Ahnung." sage ich und reibe mir müde die Augen. „Wie spät ist es?" „Kurz nach elf. Jetzt gibt's Essen und dann musst du die Gäste noch verabschieden, also hopp hopp! Mach dich fertig!"

Unwillig wälze ich mich in meinem Bett herum. Ich will nicht aufstehen. Ich lasse mich in mein Kissen zurücksinken und schließe kurz meine Augen. Jungkook! Sofort bin ich wach. Geht er heute auch weg? Ich weiß es nicht. Warum weiß ich das nicht? Hastig ziehe ich meinen Anzug an und renne in den Speisesaal. Ich ernte verwirrte Blicke und versuche mich so normal wie möglich zu verhalten. Schnell setze ich mich neben Jiyoon, die mich fragend ansieht und ich schüttle einfach nur meinen Kopf. So unauffällig wie möglich lasse ich meinen Blick durch den Saal gleiten. Jungkook ist nicht da. Wo ist er? Ist er schon gegangen?

„Wo ist Jungkook?" frage ich seine Schwester so desinteressiert wie möglich. „Ist er schon gegangen?" Jiyoon sieht mich verwirrt an. „Ich schätze er hat einfach nur verschlafen. Und er wird hier ab jetzt wohnen, genau wie ich. Hast du das nicht gewusst?" Ähm... ups. Aber Jungkook wird hier leben? Wow das ist... toll glaube ich. Oh nein. Das ist es nicht. Wie soll ich mich nur auf Jiyoon konzentrieren, wenn Jungkook die ganze Zeit vor meiner Nase rumläuft? Ich heirate sie bald verdammt! Traurig sehe ich auf den Teller vor mir. Ich werde nie glücklich werden können.

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Die Sterne sind wunderschön. Genau wie Jungkook. Ich spüre eine heiße Flüssigkeit die meine Backen runterläuft und nehme noch einen Schluck von meiner Flasche. Irgendwie muss ich diese Gedanken wegbekommen. Ich kenn ihn doch nicht mal richtig! Einmal habe ich mit ihm geredet. Einmal! Aber ich habe ihn singen gehört. Er hat so eine schöne Stimme...

„Was machst du hier draußen?" Ich lache auf. Genau diese Stimme will ich aber nicht hören. Darf ich nicht hören. Nicht sehr elegant schwinge ich die Flasche zur Antwort herum und die beißende Flüssigkeit schwappt dabei ins Gras. „'Sch hoffe du verreckst." sage ich und fange wieder an zu heulen. Er setzt sich neben mich und nimmt mir die Flasche weg.

„Was habe ich denn gemacht?"

„Alles." Trotzig verschränke ich meine Arme und sehe in die andere Richtung. „Jimin?" fragt er. „Sag's mir. Was habe ich gemacht?" „Du bist da."

Eine Zeit lang ist es still. Man hört nur die Blätter rauschen und meine leisen Schluchzer. „Hasst du mich jetzt?" Ich drehe meinen Kopf zu ihm. Er hat tränen in den Augen.

Kurz zögere ich. Soll ich ihm die Wahrheit sagen? Er wird mich vielleicht hassen. Mir aus dem Weg gehen. Aber das ist immer noch besser als Hoffnung zu haben, die nie eintreffen wird. Ich habe meinen Entschluss gefasst.

„Genau das Gegenteil."

„W... Was?" Verwirrt sieht er mich an. Es schmerzt zu wissen, dass er mich gleich nicht mehr mögen wird. Ich sehe in seine wunderschönen braunen Augen und präge mir seinen Blick gut ein. Er wird mich nie wieder ohne Ekel oder Hass in seinem Blick ansehen können.

„Ich hasse dich nicht. Ich liebe dich. Ich bin in dich verliebt verdammt!" Ich lache auf und fahre mir über mein Gesicht. „In den Bruder meiner verlobten..." verzweifelt fange ich wieder an zu lachen. Tränen laufen mir dabei über mein Gesicht. „Verstehst du, ich werde nie glücklich werden. Ich kann deine Schwester nicht lieben. Es geht einfach nicht." Ich sehe ihn an. Erstarrt sitzt er da und seine Augen sind vor Schock geweitet. Er ist so unschuldig. Ich hoffe, er wir für immer so unschuldig bleiben.

Ungelenk stehe ich auf. Die Flasche nehme ich dem überforderten Jungkook aus der Hand und mache mich auf den Weg zu meinem Bett. Jetzt fühle ich mich befreit. Scheiße, aber befreit.

Royal Problems | Jikook✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt