IX

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„Jimin?" „Hm?" „Was ist dein Lieblingsessen?" kurz muss ich überlegen. „Kimchi." sage ich dann und Jiyoon fängt an zu grinsen. „Meins auch! Wir haben echt viel gemeinsam." stellt sie fest und ich stimme ihr zu. Jiyoon und ich sind wirklich auf einer Wellenlänge. Wenn ich sie nicht heiraten müsste, wäre sie eine gute beste Freundin.

„Wo sind eigentlich eure Eltern?" frage ich sie. Ich wundere mich schon länger wo sie sind. Auf meinem Geburtstag waren sie nicht und sie haben Jiyoon und Jungkook auch kein einziges Mal besucht. „Oh, die haben noch zu tun. Geschäftliches. Aber auf der Hochzeit werden sie auf jeden Fall dabei sein." Sie lächelt, aber es wirkt nicht echt. Ich weiß genau wie sie sich fühlt. Meine Eltern sind auch nie da, wenn man sie braucht.

Tröstend lege ich eine Hand auf ihre Schulter. Dankbar sieht sie mich an und zieht mich an der Hand weiter in den Schlossgarten rein.

„Der Garten ist echt schön." sagt sie und setzt sich auf eine Bank am See. Ich setze mich neben sie und sehe gedankenverloren auf eine einsame Seerose.

„Du willst mich nicht heiraten, stimmts?" fragt sie mich und sieht mich ernst an. Überrascht drehe ich mich zu ihr. „Woher..." „Ich bin nicht dumm, Jimin. Ich weiß zwar nicht warum, aber du willst mich nicht heiraten. Das sieht man dir an."

Ertappt sehe ich wieder auf den See. Ich fühle mich schuldig. „Tut mir leid." sage ich.

Eine Zeit lang verfallen wir wieder in nachdenkliches Schweigen. „Unsere Eltern werden sich nicht umstimmen lassen." Ich seufze. Da hat sie vollkommen recht.

„Denkst du, du kannst dich jemals in mich verlieben?" fragt sie mich und wir sehen uns eine Zeit lang an. Soll ich es ihr sagen? Dass ich eine Affäre mit ihrem Bruder habe? Dass ich sie nie lieben könnte, selbst wenn ich es wollte?

„Ich weiß nicht..." sage ich nur. Ich will sie nicht verletzen.

Gedankenverloren starre ich wieder auf den See. Eine Entenmama schwimmt gerade mit ihren Kindern vorbei. Wenn alles doch nur so einfach wie bei der Entenfamilie wäre... Die müssen sich nicht mit Titeln und Zwecksheirat rumschlagen.

„Wir sollten wieder reingehen, es wird schon dunkel." sagt Jiyoon und eine Hand erscheint in meinem Sichtfeld. Ich ergreife sie und werde sogleich auf die Beine gezogen. „Gehen wir." sage ich und wir machen uns auf den Weg zurück ins Schloss.

Ein weiterer Tag ist vorbei. Einen weiteren Tag bin ich meinem unvermeidbarenSchicksal nähergekommen.    

Royal Problems | Jikook✔Where stories live. Discover now