III

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„Er ist mein Bruder."

Bruder. Aha. Er hat so schöne Augen... ich kann sie zwar von hier aus nicht so gut erkennen aber ich weiß, dass sie schön sind. Er sieht mich an. Für einen Moment bleibt mein Herz stehen und schlägt dann in doppelter Geschwindigkeit weiter. Er lächelt und winkt mir zu. Perplex starre ich ihn an. Er winkt mir zu? Ich nehme eine Bewegung im Augenwinkel wahr und drehe mich zur Seite. Es ist Jiyoon, die winkt.

Warte.

Das Winken galt gar nicht mir. Das Lächeln auch nicht. Und er hat auch nicht mich angeschaut. Sondern Jiyoon. Wieso sie und nicht ich? Kennen sie sich? Mögen sie sich?

„Er ist mein Bruder."

BRUDER!! Ihr Bruder! Ich starre ihn an. Wie heißt er eigentlich? Mein Lächeln gefriert, als sein Blick auf mich fällt. Er sieht mich an, als hätte ich seinen Hund umgebracht. Verdutzt wende ich meinen Blick ab.

„Nimm's nicht persönlich, aber er mag dich nicht sonderlich. Jungkook ist manchmal sehr eigen, wenn es um die Akzeptanz von neuen Familienmitgliedern geht." sagt Jiyoon und sieht mich mitleidig an. Jungkook heißt er also. Wenn ich ehrlich bin, habe ich alles was nach seinem Namen kam nicht richtig mitbekommen.

Jung, Kook, Kookie, Jungie, Jungiekook, Jungkookie... In meinen Gedanken gehe ich alle möglichen Spitznamen für ihn durch.

„Hörst du mir überhaupt zu?" Eine Hand wedelt vor meinem Gesicht herum und ich erwache wieder aus meinen Tagträumen. „War nur grad in Gedanken." murmle ich verstreut und setze mich aufrecht hin. Ich sehe wieder zu Jungkook. Er lacht gerade mit Hoseok und sieht dabei zuckersüß aus. Was soll jetzt so witzig sein?

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Das Fest ist vorbei und ich habe es so einigermaßen gut überstanden. Der Tanz mit Jiyoon verlief ganz gut und auch sonst sind mir keine Missgeschicke passiert, jedoch hat Jungkook mich den ganzen Abend ignoriert. Ich hab ihn öfters versucht anzusprechen, aber er hat immer abgeblockt. Wieso hasst er mich so? Hat er angst, dass ich ihm seine Schwester weg nehme?

Seufzend lasse ich mich auf einen der Stühle auf dem Balkon nieder. Die meisten Gäste sind schon gegangen, einige plaudern noch angeregt über Geld und die Welt und ich sitze hier draußen und genieße die Ruhe. Jedenfalls tue ich das, bis neben mir jemand nicht sehr freundlich auf mich einredet.

„Warum seid Ihr hier? Seht Ihr nicht, dass ich schon hier bin?"

Jungkook.

Erschrocken drehe ich mich zu ihm um. Ich habe ihn gar nicht bemerkt.

„Können wir nicht beide hier sein?" sage ich, als ich mich wieder gefangen habe. Mein Herz fängt an zu rasen. Oh nein, nicht gut. Überhaupt nicht gut.

„Nein, Ihr stört."

Nervös beiße ich mir auf die Lippe. Er sieht so gut aus... Kann ich nicht ihn heiraten?

„Wieso, hasst du mich so sehr?" frage ich ihn und auf einmal sieht er auch nervös aus. 

„Ja, und jetzt verschwindet." bekomme ich zurück und seine Gesichtszüge sind wieder so hart wie Stein.

Es nervt mich, dass er mir gegenüber so zickig ist. Keiner außer meinem Vater war jemals so zu mir, nicht mal meine eigene Schwester. „Du weißt schon, dass das alles mir gehört? Ich könnte dich sogar aus meinem Reich verbannen, und du willst mich rumkommandieren?" mit einem hochmütigem Blick sehe ich ihn an. Technisch gesehen, ist es noch gar nicht mein Reich. Aber pscht, das tut jetzt nichts zur Sache.

Geschockt sieht er mich an. Als hätte er nicht mit der Härte gerechnet, die ich ihm entgegenbringe. „Bitte verbannt mich nicht." sagt er und senkt seinen Kopf. „Bitte..." fügt er noch leise hinzu und kneift seine Augen zusammen. Ein bisschen wundert es mich schon, dass er so schnell seinen Schwanz einzieht. Als ich aufstehe und mich neben ihn knie, sinkt er noch weiter nach unten. Vorsichtig lege ich meine Hand auf seine Schulter und streiche einmal darüber.

„Keine Sorge." sage ich. „Ich schmeiße dich nicht raus." Er sieht so süß aus, so zusammengekauert auf einem Stuhl. Dieser Junge gefällt mir immer besser. Okay, ich bin an seiner Situation Schuld und ich sollte mich vielleicht bei ihm entschuldigen.

„Entschuldigung." sage ich also und setze mich wieder auf meinen Stuhl.

„Für was?" fragt er mich mit großen Augen und ich muss mir auf die Lippe beißen, um nicht irgendwelche Geräusche von mir zu geben. Zucker! „Dir zu drohen. Das hätte ich nicht tun sollen."

„Schon okay." sagt er und senkt wieder seinen Kopf. „Ich hätte Euch nicht so behandeln sollen."

„Vergeben und vergessen. Aber sag doch Du zu mir, wir sind schließlich jetzt eine Familie." schlage ich vor.

Ich hätte nie gedacht, dass das möglich wäre, aber seine Augen werden noch größer und er öffnet seinen Mund ganz leicht. „O... Okay, Jimin!" sagt er schüchtern und mein Herz geht auf. Nie hat mein Name so schön geklungen.


Was meint ihr, warum hat Jungkook einen auf Arschloch getan? Ich weiß es huehue :3

Royal Problems | Jikook✔Where stories live. Discover now