Kapitel 6

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Luke

Verzweifelt ließ ich meinen Kopf gegen das Lenkrad fallen; nachdem ich rechts heranfuhr. Ich konnte einfach nicht mehr. Die Wochen zehrten extrem an meinem Körper und nicht nur das... Es machte mich wahnsinnig, Hope nicht in meiner Nähe zu wissen, aber ich musste einfach ein paar Tage vom College weg, doch in diesem Moment fiel mir ein, dass die Hälfte fehlte. Ich vergaß eines meiner wichtigsten Bücher, dabei musste ich dort noch einmal hineinschauen, denn wenn ich wieder nach der Woche auf den Campus war, fand eine Klausur statt und die durfte ich auf keinen Fall versemmeln. Also beschloss ich noch mal zurückzufahren. Gut, dass ich nicht so weit gekommen bin, sonst hätte ich mich anderswo um diesen Schinken kümmern müssen.

Seufzend startete ich den Motor, um nach einer viertel Stunde wieder auf dem Parkplatz vor dem Wohnheim anzukommen. »Was?«, murmelte ich augenblicklich und mein Blick fiel auf den roten Wagen meiner Mutter. Ich erkannte sofort das Nummernschild. Was macht sie hier? Wollte sie mich besuchen? Aber ich hatte keinen Nerv mir irgendetwas anzuhören, vor allem wenn es um Hope ging. Ich sollte ihr hinterherlaufen, das war klar, aber irgendwie konnte ich es auch nicht. Ich wusste nicht... Ach, scheiße. Ich musste warten bis sie weg war oder ging in die Bibliothek. Genau. Somit gehe ich ihr gekonnt aus dem Weg.

Gerade wollte ich die Tür öffnen, da erkannte ich blonde; fast hüftlange Locken und mich durchzuckte ein elender Schmerz, den ich kaum ertragen konnte. Hope. Sie hatte etwas abgenommen und sie klammerte sich an ein paar Büchern fest. Dieses Mädchen sah so verdammt verloren aus; als würde sie jeden Moment umkippen. Die Sache muss sie wirklich extrem mitgenommen haben, dachte ich, aber ich wusste auch, dass sich die Gefühle ihr gegenüber noch immer nicht änderten. Ich liebte diese Frau. Am liebsten wäre ich sofort zu ihr gerannt und hätte sie in meine Arme gezogen. Ohne ihre Nähe wurde ich fast verrückt. Dass ich sie überhaupt noch einmal zu Gesicht bekam, nahm ich niemals an und dachte auch nicht daran, ob mir das am Arsch vorbeiging. Anscheinend war es qualvoller, wie angenommen.

Die Gefühle zu Hope waren definitiv extremer, wie zu jeder anderen Frau, die mir bisher begegnete. Es war nicht die Liebe, wie zu Olivia. Hope war rein. Sie war keine Schlampe. Sie war zart und zurückhaltend; schon fast zerbrechlich. Ich schluckte schwer und sah ihr noch hinterher, als sie mir den Rücken zuwandte. Plötzlich war ich wie festgewachsen, wollte aufspringen, zu ihr rennen und ihr sagen, dass alles gut wurde, dass wir das gemeinsam hinbekamen, aber ich schaffte es nicht. Keine Ahnung was in meinem Schädel nicht richtig lief, aber auch wenn ich wollte...

Kurz sah ich auf mein Handy und überwand mich dann doch, sie anzurufen, aber leider war ihr Handy aus. Seufzend schmiss ich es auf den Beifahrersitz. Vielleicht musste ich wirklich mit Lila reden. Die beiden hatten sich gut angefreundet und sie machte sich Sorgen um sie. Womöglich hatte Lila sie doch erreicht und es ging ihr soweit gut, aber so wie Hope aussah, als fing sie eher fast an zu weinen. Erneut schnappte ich mir mein Telefon und rief kurzerhand doch Lila an, obwohl ich eigentlich meine Ruhe haben wollte und wusste nicht einmal den wirklichen Grund. »Luke?«, sprach sie fast geschockt. »Hey«, gab ich zurück. »Hast du endlich was von Hope gehört?«, fragte ich direkt.

»Wie kommt es, dass du nachfragst?«, wollte sie wissen. »Weil ich sie gerade gesehen habe« und da verschwand sie auch schon hinter einer Ecke und es verletzte mich so wahnsinnig sehr. Fraß mich elendig auf. »Hast du mit ihr geredet?«, fragte Lila aufgeregt und ich verneinte. »Warum denn nicht?«, wollte sie wissen. »Ich konnte nicht«, blaffte ich, weil ich auf mich selbst wütend war. Natürlich hörte ich das Wort »Arschloch« aus ihrem Mund, aber ich ging gar nicht weiter drauf ein. »Du hättest mit ihr reden müssen. Ich habe sie nämlich noch immer nicht erreicht. Kein Lebenszeichen. Dabei haben wir uns so gut verstanden. Ich kann das nicht verstehen, warum sie sich nicht meldet. Ich glaube, dass ihre Mutter wieder dahintersteckt« und ich hob die Braue. »Wenn es so wäre, könnte sie immer noch gehen. Auch wenn die Sache...«

Stupid Mistake II - Für immer MeinWhere stories live. Discover now