Kapitel 34

198 8 0
                                    

Den nächsten Tag beschloss ich ihn schließlich abzuholen, eben weil wir ja nun beide wegwollten. Ob mich John sah, war mir nun Wurst. Das interessierte mich nicht mehr die Bohne. Er lief mir allerdings auch nicht über den Weg, denn da gab es nur noch Luke, der mir im Kopf herumschwirrte. Der schrieb mir zwischen durch immer mal, sodass ich wusste, wann ich da sein sollte. Ich war so verdammt aufgeregt, endlich mit ihm allein zu sein. Wir kamen dann auch schon wenige Minuten; nachdem ich beim College war; an Flynts Haus wieder an. Es war riesig. So eines wollte ich niemals haben. Ein kleines Feines wäre mir viel lieber. »Wann bekommst du deine Ergebnisse?«, fragte ich, als wir wieder aus dem Wagen stiegen. »In einer Woche. Die hängen dann an der Pinnwand. Aber ich glaube auch so schon, dass ich bestanden haben«, freute sich Luke.

»Dann bekomme ich zwei Tage darauf mein Zeugnis und wir brauchen endlich nicht mehr auf Heimlichkeiten machen«, feixte er und zog mich in seine Arme. »Eigentlich könnten wir es jetzt schon«, murmelte er noch hinterher. »Könnten wir. Aber wir sollten auf Nummer sicher gehen. Ich werde in einer Woche dann mit dir gemeinsam meine Sache aus dem Haus holen und dann können die mich alle mal.« Meine Beine trugen mich in Richtung zur Haustür und gerade, als Luke den Schlüssel hineinstecke, hörten wir ein Motorgeräusch von hinten.

Ich drehte mich herum, weil ich wusste, dass es nicht Ryan sein konnte. Erstens war er da und zweitens klang sein Mustang anders. Ich riss die Augen auf, als er erkannte, wer da angefahren kam. Augenblicklich starrte ich Luke an, der sich ebenso nicht mehr bewegte. Sofort fiel sein Blick auf mich. Ich wusste an was er dachte. Und zwar, ob er den Mund halten sollte oder doch nicht; ich lieber eine Ausrede einfallen ließ, oder die Wahrheit sprach. Der Motor verstummte und eine Tür wurde laut ins Schloss geknallt. Noch immer war Luke mir extrem nahe, aber ich spürte, wie er etwas von mir Abstand nehmen wollte und ich hielt sofort seine Hand fest, die er Gott sei Dank nicht wegzog. Am liebsten hätte ich geflucht.

Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Das durfte jetzt nicht sein. Sie würde alles zerstören. Was wollte diese verdammte Person denn hier? Ryan hatte nichts mehr mit ihr zu tun und Luke sollte es ebenso nicht mehr haben. Außerdem rastete Lila aus und wie auf Kommando, öffnete sich die Tür und ihre Anwesenheit war hinter mir zu spüren. »Ich glaube ich spinne«, ranzte sie. »Was im Gottes Namen, suchst du hier bei meinem Freund?«, spie sie regelrecht. »Ich wollte nicht zu deinem Freund« und ihr Blick bohrte sich in den Mann neben mir. »Ich wollte zu Luke« und auf ihre Lippen stahl sich ein fast schüchternes Lächeln, was ich gar nicht von ihr kannte. Sie sah ihn geradewegs in die Augen und es kam mir vor, als beachtete sie mich gar nicht. »Ich habe dich gesucht und bin durch Zufall hier vorbeigekommen.«

Klar, dass ich nicht lache, dachte ich und brodelte innerlich. »Was willst du denn von mir«, fragte er kalt. »Da du ja nun Zeit hast, wollte ich dich fragen, was nun mit dem Filmabend ist. Wie wäre es mit heute?« Meine Luft schnürte sich prompt ab, und am liebsten wollte ich ihr die Augen auskratzen, aber Lila legte beruhigend einen Arm auf meine Schulter. Luke sah das sofort und zog mich weiter zu sich. Nun stand er so nahe, dass ich seinen kräftigen Herzschlag hören konnte. Ich wollte ihn zwar zuerst reden lassen, doch ich konnte einfach nicht anders. »Kannst du dich nicht verpissen? Lass ihn in Ruhe.« Diese Frau ertrug ich nicht mehr.

»Warum sollte ich? Ihr seid doch getrennt«, gab sie nur freudestrahlend zurück und der Schock machte sich stetig mehr in mir breit, obwohl Luke mich mit Sicherheit nicht mehr verließ. Hinzukommend wollte ich nicht an das Schlechte denken, was uns bisher widerfuhr, denn somit konnte ich das alles auch nicht mehr ändern. Es schmerzte nur; so etwas zu hören und auch Luke bemerkte, wie weiß plötzlich mein Gesicht wurde. Er hatte so schon immer Angst, dass wieder etwas passierte und auch dieses Mal stellte er sich sofort vor mich und sagte: »Du solltest sofort gehen.« Natürlich wurden ihre Augen groß.

Stupid Mistake II - Für immer MeinWhere stories live. Discover now