Kapitel 32

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Tessa, Lukes Mutter, kannte ich schon. Sie war recht nett. Ich mochte sie von Anfang an und freute mich wirklich sie wiederzusehen. Wobei ich bei seinem Vater schon etwas Angst bekam, diesen zu begegnen. Immerhin schien er laut Aussage nicht ganz so einfach zu sein, aber ich war ein Mensch, der versuchte mit jedem klarzukommen, dann schaffte ich das sicherlich auch mit ihm. Hoffentlich, dachte ich so bei mir und folgte Luke ins Bad, um mich etwas frisch zu machen und neue Klamotten anzuziehen. Immerhin wollte ich nicht wie ein Sack aussehen. Dennoch wählte ich etwas, was ein wenig weiter war. Zum Glück hatte ich ein schlichtes Kleid mit zu Ryan genommen, was etwas mehr auseinanderging. Somit war der Eyecatcher nicht unbedingt auf meinem Bauch.

Da ich zwar in hohen Schuhen laufen konnte, aber nun auch so etwas nicht bei hatte, entschied ich mich für ein paar Ballerinas. Außerdem musste ich mich auch nicht mit einem Babybauch in solche Highheels drängen. Ich wollte so natürlich wie immer aussehen und keinesfalls übertrieben overdressed. »Du siehst hübsch aus«, lächelte Luke, als ich fertig war und streifte eine meiner Locken nach hinten. Meine Haare trug ich an diesem Tag offen, was natürlich bei meiner Person ziemlich unschuldig wirkte und wirkte ziemlich unschuldig. Einerseits machte ich es auch in der Hoffnung von seinem Dad ein paar Pluspunkte zu sammeln. Hinzukommend wollte ich nicht wie eine herüberkommen, die sich sofort von einem Mann schwängern ließ. Hoffentlich zog das etwas. Zumindest konnte ich bei seiner Mom beruhigt sein. Sie mochte mich schon mal. Das war besser wie nichts. Der Rest musste ebenso glattlaufen.

Tatsächlich war ich enorm aufgeregt und umso weiter die Zeit der Abfahrt heranrückte, umso schlimmer wurde es. Dieses Mal konnte mich allerdings auch nicht Luke beruhigen. Zwar tat es gut, dass er ständig zu mir die Nähe suchte, doch die Angst nicht gut genug für ihn zu sein, war trotz alledem. »Meine Mom ist auch da. Du kennst sie ja nun schon. Ihr versteht euch sowieso. Sie freut sich sicherlich schon, dich wiederzusehen.« Ich nickte geistesabwesend und stieg kurz darauf mit Luke in seinen Wagen. Selbstverständlich wollte er mich beruhigen. Das war echt lieb von ihm und rechnete ich hoch an. Trotzdem war meine Nervosität kaum auszuhalten.

Als wir binnen weniger Minuten schließlich losfuhren, störte mich sogar die Musik, die sonst immer nebenbei lief ziemlich. Auf der Stelle drehte ich an dem kleinen Rädchen und machte sie kurzerhand aus. »Hey, beruhige dich«, hörte ich leise an meinem Ohr, da sich Luke etwas zu mir beugte. »Es ist komisch. Gerade, weil ich nun von dir weiß, dass er etwas schwierig ist.« Vielleicht wäre es doch besser gewesen nichts zu sagen. Allerdings wäre ich dann ins kalte Wasser geworden wurden. Vielleicht auch nicht so prickelnd. »Es wäre besser gewesen, wenn ich nichts gesagt hätte, oder?«, sprach Luke meinen Gedanken laut aus, aber ich verneinte.

»Nein. Es ist ganz gut. So hoffe ich, mit ihm umgehen zu können. So schlimm wird es sicherlich nicht werden. Hoffe ich. Außerdem bist du ja auch noch da. Kann es denn überhaupt noch schlimmer kommen?«, fragte ich mich eher selbst und probierte mich lieber auf die Umgebung zu konzentrieren, doch diese lenkte mich eben auch nicht wirklich ab.

Mittlerweile brodelte es in mir richtig. Ich musste mich bewegen; wollte aufstehen und hin- und herlaufen. Das Baby allerdings war ziemlich ruhig. Das war gut so. Leicht streichelte ich darüber und auch Luke sah kurz drauf. Er grinste gleich und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße vor uns. »Ich bin gespannt, wie er aussehen wird« und ich feixte breit, nachdem er das sagte. »Ich auch. Vielleicht bekommt er ja deine blauen Augen.« Darüber hatte ich nämlich noch gar nicht wirklich nachgedacht. »Oder deine süßen Locken«, schmunzelte Luke. »Nein. Das hoffe ich nicht. Locken sind bei Jungs immer so blöd. Gerade bei Kurzhaarschnitten«, gab ich grinsend zurück. »Vielleicht hat er ja auch von uns beiden etwas«, gab mir Luke zu verstehen und ich war auch gespannt, welchen Charakter er wohl bekam. Die ruhige ausgeglichene Art von mir, oder das Liebevolle, aber auch das Temperament von Luke. Unser kleiner Junge.

Stupid Mistake II - Für immer MeinWhere stories live. Discover now