Mr Yaxley war ein sehr großer, blonder Todesser mit einem überaus brutalen Gesichtsausdruck, den ich schon von früheren Veranstaltungen wiedererkannte. Seine Frau währenddessen war sehr hübsch und ebenfalls schlank und für eine Frau recht groß, doch ihre Haare waren dunkel, ähnlich wie die ihres Sohnes, und sie hatte die selben türkisfarbenen Augen und mir wurde bewusst, dass Jonathan Yaxley größtenteils nach seiner Mutter kam, nur die Statur erinnerte mehr an seinen Vater. Mit mürrischem Blick ließ Yaxley Senior seinen Umhang in die zitternden Arme einer der vier Hauselfen fallen, die abwartend im Raum standen, und ging mit zügigen Schritten auf meinen Vater zu.
„Lucius", dröhnte Yaxley gutgelaunt und klopfte ihm grinsend auf die Schulter. „Wie geht es dir? Viel zu tun im Ministerium wie ich höre?" Und ohne eine Antwort abzuwarten griff er eher grob nach dem Arm seiner Frau, die unsicher lächelte, und zog sie zu sich heran. „Darf ich dir meine Frau vorstellen? Juliet."
Juliet Yaxley deutete einen eleganten Knicks an und wandte sich dann nach dem Kopfnicken ihres Mannes Narzissa zu. Diese nahm die dunkelhaarige Frau am Arm und führte sie zum Flügel herüber, wo die beiden sofort ein Gespräch über die Affäre der Exfrau des ehemaligen Zaubereiministers mit einem seiner Bediensteten begannen.
Und plötzlich trat Jonathan Yaxley aus dem Schatten seines Vaters heraus und mit einem arroganten, wissenden Grinsen im Gesicht kam er auf mich zugeschritten. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er die ganze Zeit schweigend neben meinem seinem Vater gestanden hatte, mit interessiertem Blick ihrem Gespräch folgend.
„Guten Nachmittag, Isabella", sagte er mit seiner dunklen Stimme.
Die Etikette ließ es nicht zu, dass ich ihm auf den Fuß trat oder besser noch eine freche Bemerkung an den Kopf warf und somit lächelte ich ihm halbherzig zu und sagte galant:
„Guten Nachmittag, Mr Yaxley."
Er musterte mit dem Anflug eines spöttischen Lächelns mein Gesicht. „Ich dachte wir wären bereits beim ‚Du', meine Liebe", raunte er. „Warum verhältst du dich so, als wenn du einem Fremden begegnest, wir kennen uns doch schon seit Jahren... Und in Hogwarts sind wir uns sogar noch näher gekommen." Schalk blitzte in seinen grünen Augen auf.
„Tut mir leid, Sir", sagte ich sarkastisch und bewusst auf Abstand gehend.
„Sir?" Er sah mich tadelnd von der Seite an. „Aber Isabella, wo ist denn dein Esprit, dein Charisma, deine Spritzigkeit hin?"
„Mir ist nicht nach Spritzigkeit", sagte ich fest.
Er warf mir einen amüsierten Blick zu. „Wird Zeit, dass wir die Steifheit ein wenig auflockern." Er bot mir seinen Arm an. Widerwillig ergriff ich ihn.
Mit einem Mal drückte mir Yaxley ein kühles Glas mit nahezu goldener Flüssigkeit in die Hand. Verwirrt betrachtete ich das Getränk in meiner Hand und war mit den Gedanken doch ganz woanders. Mein Begleiter nahm nun seinerseits ein Glas und prostete mir zu. Mit einem klirrenden Geräusch berührten sich die Gläser. „Auf uns", sagte Yaxley triumphierend und ein genüssliches Grinsen schlich sich für eine Sekunde auf seine Züge. Ich nahm einen winzigen Schluck Whiskey und hustete, als mir das Gebräu die Kehle herunterkann. Yaxley bedachte mich mit einem gönnerhaften Blick und verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. „Ist wohl zu stark für deinen zarten Hals."
Ich spürte, wie sich sein muskulöser Arm besitzergreifend um meine Taille schlang und ich hätte seine Hand am liebsten weggeschlagen, doch stattdessen nahm ich einen weiteren Schluck aus meinem Glas und unterdrückte den Hustenreiz.
Das grölende Lachen von Yaxleys Vater erfüllte mit einem Mal den Raum. „Genau, Lucius, wenn du mich fragst gehört das ganze Pack von Schlammblütern und Blutsverrätern ohne Prozess nach Askaban und Schlammblütern sollte man am besten sofort den Zauberstab entziehen und entzweibrechen..." Etwas in meinem Magen drehte sich um. Yaxley Seniors Worte machten mir Angst. Bestürzt registrierte ich, wie sich Jonathan an dem Gespräch zustimmend zu beteiligen begann.
DU LIEST GERADE
Isabella Malfoy
FanfictionIsabella Malfoy ist eine Schande für ihre hochangesehene Familie, als sie aus Durmstrang verwiesen wird und nach Hogwarts wechseln muss. In den Augen ihres Vaters, der sie Augenblicke zuvor noch auf Händen trägt, hat sie versagt. Mit unerbitterliche...