Kosequenz des Widerstandes

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Meine Eltern saßen nun am Tisch. Meine Mutter schenkte meinen Vater Tee nach und strich ihm zaghaft über den Arm.
„Das ist nicht meine Tochter. Sieh dir Draco an, er ist eines Malfoy würdig. Aber sie..." Ich schloss rasch die Augen, als mein Vater zum Sofa herüber sah. „So unschuldig. Sie ist ein Mädchen. Zu zart und zu verletzlich für diese Welt. Es war falsch von mir, sie mit einem Jungen gleichzusetzen. Sie wird ab jetzt zu Hause bleiben. Hier bei dir, Narzissa. Bei uns."

In mir zog sich alles zusammen. Scherben drückten sich in mein Herz. Ich sollte also in die Fußstapfen meiner Mutter treten, das Leben einer reichen, reinblütigen Hausfrau führen. Heiraten, vielleicht einen Erben gebären und damit war meine Pflicht getan. Das würde ich niemals zulassen. Denn das hier war schlimmer, als Wegrennen. Viel schlimmer. Lieber würde ich enterbt und verstoßen werden, als mich den Regeln und der Klasse der Reinblüter zu unterwerfen. Meine Mutter war Beweis genug für ein Ergebnis eben dessen.

Meine Mutter stand auf. „Bist du sicher, dass das die richtige Entscheidung ist, Lucius?", fragte sie sanft. „Du weißt doch, dass wir, bevor sie nach Durmstrang gegangen ist, lange darüber nachgedacht haben, warum wir sie zur Schule schicken... Es ist wichtig, dass sie sich zu einer vollwertigen Hexe ausbilden lässt, dass sie das Leben außerhalb dieser Mauern kennen lernt. Ich selbst habe darauf verzichtet, nach der Schule eine Laufbahn anzutreten. Deinetwillen und um den Willen unserer Kinder. Ich..."

„Genug jetzt, Narzissa. Meine Entscheidung steht. Sie hat nur noch anderthalb Jahre. Wir werden sie zu Hause unterrichten."

Meine Mutter senkte den Blick. „Aber wäre es nicht gut, wenn Isabella-"

„Schweig!", fuhr mein Vater sie an. „Bist du nun schon die Zweite in diesem Haus, die meine Meinung untergräbt?"

„Nein, natürlich nicht, Lucius", besänftigte meine Mutter ihn rasch.

„Dann verzeih mir, Narzissa", sagte mein Vater milder gestimmt und strich meiner Mutter kurz über die Schulter.

Er erhob sich von seinen Stuhl am Esstisch und schritt zum Sofa hinüber. „Wie unschuldig sie doch aussieht, wenn sie schläft."

Er strich mir eine Strähne hellblonden Haares aus dem Gesicht. Ich konnte mich nicht länger zurückhalten und schlug die Augen auf. Grau traf auf Grau. Intensiv und voller Emotion. Meine Augen waren voller Wehmut, als ich zu meinem Vater empor blickte.

„Bitte", flüsterte ich. „Bitte, lass mich auf Hogwarts bleiben. Das ist das Einzige, was ich je wollte", flehte ich.

Mein Vater ließ sich auf der Kante der Chintz-Couch nieder und schloss mich in eine steife Umarmung. „Es ist zu deinem Besten, Bella. Ich werde dich von nun an besser beschützen", raunte er mit seiner tiefen, dunklen Stimme so dicht an meinem Ohr, dass ich automatisch leicht zusammenzuckte.

„Nein!", rief ich. „Ich kann auf mich selbst aufpassen", sagte ich nun wütend und schob meinen Vater weg. „Lass mich los! "

Er sah mich verblüfft und tadelnd zugleich an.

Ich wollte mich losreißen, doch er packte meine Handgelenke und fasste sie mit einer Hand zusammen, während er mir mit der anderen Hand übers Haar strich und mich an seine Brust drückte. Meine Augen weiteten sich verängstigt.

„Shh, Isabella", murmelte er.

Ich wand mich aus seinem Griff. „Lass mich in Ruhe!", zischte ich wütend und befreite mich aus seiner Umarmung.

„Genau das kannst du nämlich nicht", sagte er mit nun wieder autoritärer und strengerer Stimme. „Du kannst nicht auf dich selbst aufpassen, sonst würdest du nicht solch einen Unsinn reden. Du wirst gefälligst tun, was man dir sagt. Du wirst nicht auf diese verdammte Schule zurückkehren. Habe ich mich klar ausgedrückt?"

Isabella Malfoy Where stories live. Discover now