Chapter 20

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''Mein letzter Auftrag''

Zayn's POV.

Selbsthass strömte durch meinen Körper, durch mein Blut und meine Sinne, genauso wie die Beruhigungstabletten, doch ich glaubte sie wirkten nicht mehr. Ich war ganz und gar nicht ruhig - beruhigt. Ich hatte Kopfschmerzen, fühlte mich als hätte ich Fieber, doch mein Kopf war kühl. Ich schwitzte Angstschweiß, zitterte. Mir war schwindelig. Nicht, dass ich gerade bei der Arbeit war, aber da war noch etwas, dass mich beschäftigte. Wie, zum Beispiel, das Messer in meinem Magenbereich. Ich hatte sie allein gelassen, deshalb der Selbsthass. Darauf, dass ich mich auf Simon eingelassen habe und die Entscheidung traf den falschen Weg einzuschlagen. Statt zu lernen, mich zu bilden, habe ich gemordet. Habe mich vergnügt in der Traurigkeit dieses Geschäfts. Du hast alles, Sex, Macht, Geld. Du bist jemand, dein Name ist bekannt. Nur in den falschen Kreisen. Gefahr und Tot. Schuld. Auf das alles habe ich mich eingelassen.

Ich trank, nahm Drogen, hatte einfach Spaß mit den Jungs und bin viel rumgekommen. Ich war jung und hatte plötzlich viel Geld, was hätte ich schon tun sollen als mich auf Partys zu verlieren? Doch ein Alkoholabsturz ist nichts im Vergleich zu dem wie ich mich verliere, wenn ich töte. Es ist viel Schlimmer als es bei anderen Autragskillern ist, die ich kenne. Niemand zeigt solche Störungen. Sie sind die üblichen, nicht sehr gesprächigen Kerle die ohne großes Theater ihre Aufträge erfüllten, aber ich... ich hatte etwas anderes an mir. Etwas in mir. Ich verlor meinen Körper ein eine viel stärkere Macht. An etwas, das mich kontrolliert. An jemanden, der ich nie sein wollte.

Wie gesagt, du hast alles und dennoch hast du nichts. Wofür der Sex wenn es niemand ist den du wirklich liebst, sondern nur eine unbedeutende Hure die die Beine breit macht für ein wenig Gras oder einfach nur zum Spaß. Wozu der Spaß? Spaß mit Drogen, Geld und den Kerlen die sich Lines ziehen um danach völlig abzugehen. Jeder ist am reden, alle nur am reden. Sie reden pausenlos. Kiffer, Trinker, Junkies. Es ist zwar nicht alles schlecht, unter den ganzen rotäugigen Spinnern gab es auch Typen die in Ordnung waren, Freunde wurden. Doch der größte Teil der Leute hier war ein erbärmlicher Haufen Schande der sich unter Waffen verbarg durch die sie sich stark fühlten. Jeder hier hatte seine eigene beschissene Vergangenheit die ihn hierher führte und Simon baute uns darauf auf. Ich hatte meinen Stiefvater ermordet - er förderte es. Er machte aus L2 wichtige Händler die von Leuten wie Harry oder für Großbestellungen gebraucht werden, aus Harry einen der beliebtesten Dealer der Stadt und aus mir... einen Mörder.

Ich schluchzte, sah mich im Spiegel. Ich sah furchtbar aus. Wiedermal der übliche Psychoblick, wie jemand der der Klinik entflohen ist. Ich erkannte mich nicht mehr. Ich stand so da, mit dem blutigen Messer in der Hand und einem Shirt, das sich immer mehr verfärbte. Dunkelrot. ,,Warum hast du das getan?'' ,flüsterte mir meine Stimme zu, doch er hörte sich nicht an wie ich. Ich wusch mit meiner Hand den Windzug vom Ohr den er beim Flüstern hinterlassen hatte und blickte von dem Blut in meinem Hemd zurück in meine Augen. Ich sah niemand anderem im Spiegel außer mir. ,,Warum?'' ,fragte ich mich selbst, doch er ließ meine Lippen sprechen. Mein Kopf senkte sich. ,,Um sie zu schützen'' ,meine Stimme brach ab. Er schwächte mich so sehr. ,,Genau, um sie zu schützen! Vor dir. Du bist ein Killer, Zayn. Zusammen mit mir.'' Ich lachte mich an. Meine geballte Faust schlug gegen meine Schläfe, ich schloss meine Augen, fing an zu weinen. Ich drehte durch, so war es. Das war doch vollkommen krank. Warum passierte das immer?

,,Du bist mich bald los. Dann bist du erlöst. Das ist was du wolltest.'' Ich sah meine Tränen, das Blut und mein Ende. Das war nicht was ich wollte. Ich wollte mit Zoe zusammen sein, für immer, jetzt gleich. Doch er hatte mich überzeugt, dass der einzige Weg Zoe zu retten darin bestand, Michael loszuwerden und dann mich. Ich habe einige Anrufe getätigt und die besten Leute zu ihrem Schutz zu unserem Lager bestellt. Sie werden dafür sorgen, dass ihr nichts geschieht.

Monster.Where stories live. Discover now