Chapter 6

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''Ich verlange es zu wissen''


Zoe's POV.

Ich wachte durch das Knallen der Türe auf. Ganz betäubt drehte sich alles für einen kurzen Moment, bis es zu einem erträglichen Dröhnen wie leichte Kopfschmerzen wurde und ich mich aufsetzte. Ich spürte keinerlei Müdigkeit mehr, sondern nur das drängende Gefühl der Neugier.

Wo war er gewesen?

Ich legte mich trotzdem hin, falls Zayn doch noch einmal reinkommen würde um nach mir zu schauen, immerhin schien er gerade erst nach Hause gekommen zu sein und freiwillig wollte ich ihn gerade nicht sehen, dazu waren die Erinnerungen an das was ich gesehen hatte zu einschüchternd.

Wo war er so lange gewesen? Und was hatte er die ganze Zeit getrieben?

Mein Kopf pumpte und das Kissen wurde in dem Moment ziemlich bequem. Ich machte mir Sorgen um Zayn, ehrlich gesagt. Er machte mir Angst. Ich hörte seine Stiefel über den Boden schleifen auf dem Weg ins Bad. Er schlenderte langsam an der Türe vorbei bis sein Ziel erreicht war, dann herrschte Ruhe. Alles war still. Ich konzentrierte mich so sehr darauf ein fremdes Geräusch wahrnehmen zu können, dass ich versuchte so leise wie möglich zu Atmen. Ich hielt meinen Atem an, lauschte dem Nichts. Es rumpelte leise, dann kamen die Schritte zurück. Wieder an seinem Zimmer vorbei.

Aus irgendeinem Grund raste mein Herz. Hatte ich etwa Angst? Angst vor einem Freund? Ich schüttelte das Gefühl von mir ab. Streckte mich und redete mir ein, dass es nur Gehirngespenster seien und stieg leicht darüber lächelnd, dass ich einen Gedanken daran verschwendete, aus dem Bett. Immerhin hatten heutzutage viele ein Messer dabei. Für den Notfall. Hier liefen zu viele kriminelle Menschen rum, also sah ich Zayn's Messer nun als alltägliche Notwaffe an. Falls ihn jemand anfallen würde oder er jemanden helfen müsste, wer weiß?

Meine Figur ging zur Türe, öffnete sie leise, jedoch knarzte sie wieder. Zayn wusste nun, dass ich wach war, wenn er die Türe gehört hatte. Ich ging genauso ruhig wie ich vom Bett aufgestanden war auf die Küche zu in der sich Zayn verschanzt habe musste. Doch als ich ihn sah ging ich sofort zurück und versteckte mich hinter der Wand. Langsam schaute ich um den Türrahmen. Meine Haare fielen von meinen Schultern und baumelten zerstört vor mir während ich ihn heimlich beobachtete.

Er hielt eine Flasche in der Hand. Alkohol. Ich konnte nur wenig von ihm sehen. Eine Seite seines Gesichts, um genau zu sein. Sein Rücken war zu mir gedreht und ich sah über die Schulter in sein niedergeschlagenes Gesicht. Seine Augen sahen fertig aus -Vollkommen fertig. Seine Frisur zerstört. Wie er selbst. Ich beobachtete wie er seine Hände wusch. Der Wasserstrahl der seine Hand verließ färbte sich darauf leicht rot. Sofort bekam ich wieder Panik und das alltägliche Messer wurde wieder eine Waffe. Ich sah wie er das Handtuch nahm um sich damit die blutenden Knöchel abzutrocknen. Was hatte er nur getan? Vielleicht wieder eine Prügelei?

Ich hörte ihn leise schluchzen. So gefährlich er auch sein mochte, er tat mir leid. Ich mochte es überhaupt nicht, wenn er so fertig war. Ich wusste zwar kaum was über seine Vergangenheit oder was er nun so nach der Schule machte, doch man sah in seinen Augen wie gebrochen er wirklich war. Und wie gesagt, ich mochte es überhaupt nicht. So bewegte ich mich langsam auf ihn zu, eigentlich stellte ich mich nur in den Türrahmen und beobachtete ihn. Hecktisch zückte Zayn das Messer. Das Messer. Das Messer, welches er mit genommen hatte. Zayn stand nun vor mir, mit einem verängstigen Blick war er erstarrt. Er sah ziemlich hilflos aus. Er schien mich für jemand Anderes gehalten zu haben, oder Angst vor jemanden zu haben. Ich hatte Zayn wohl erschreckt. Seine Augen mit denen er mich schockiert ansah waren geweitet. Sie waren wässrig, er hatte fast geweint. Mir wurde klar, dass etwas passiert sein musste. Er hatte vollkommene Angst.

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