Chapter 10

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''Alles verloren''


Zayn's POV.

Mein Leben war zu Ende, dass wusste ich nun. Und ich hatte es vermasselt. Ich und mein kranker Kopf, der nur danach durstete diesem Mädchen, hier vor mir am Stuhl, Schmerzen zuzufügen. Doch als ich Zoe sah, wie sie dort weinen vor mir stand, völlig entsetzt von dem was ich tat verschwanden die Vorstellungen und Bilder in meinem Kopf, die mich immer und immer wieder dazu trieben es zu tun. Und dann war alles viel klarer. Ich erkannte die Situation, doch verstand nicht warum ich so Spaß daran hatte sie hier her zu bringen und sie zu quälen. Mein Blick lag auf Zoe. Wie war es möglich, dass ich keine Chance hatte mein Versprechen an mich zu halten? Ich wollte sie nie so sehen, so angewidert von mir und meiner Person. Ich wollte es nicht dazu kommen lassen, dass sie mich so erlebt.

Meine Hände zitterten unter der Starre, in die uns Zoe versetzt hatte und mir fiel das schwere Messer aus der Hand. Ich spürte wie sich Tränen, gegen meinen Willen in meine Augen legten und mir wieder klar machten, dass ich einfach immer jeden verliere, der mir wirklich unter die Haut geht. Ich hatte sie verloren, das konnte ich in ihren Augen sehen, daran, wie sie mich ansah. Als wäre sie in einem Albtraum und würde ihrer größten Angst begegnen, vollkommen enttäuscht von mir. So, als würde sie unbedingt aufwachen wollen, damit alles so ist wie vorher. Damit sie wach wird und weiß, dass das alles nicht stimmt und ich nicht so ein herzloses Monster bin. Doch das hier war kein Traum, und wir beide schienen das gerade nicht wahrhaben zu wollen, aber das, wovor ich am meisten Angst hatte war nun eingetreten. Sie hatte Angst vor mir. Und das Schlimme daran war, dass ich ihr diese Furcht vor mir nie mehr nehmen könnte.






**********

Zoe's POV.

Ich stand still. Geschockt und vollkommen entsetzt von dem was ich gerade gesehen habe. Der ganze Zayn den ich kannte, war eine pure Erfindung seines kranken Daseins. Keine Freundlichkeit, keine Liebe, kein Lachen. Sein Herz war leer und er muss das alles ziemlich gut kaschiert haben, denn ich wäre auf ihn reingefallen. Die Szene schien viel zu unreal, als dass ich nun in der Fassung wäre, das alles zu realisieren und zu verarbeiten, doch ich konnte nicht lange nachdenken, ich musste handeln. Ihr helfen. Dabei war ich mir gar nicht mehr so sicher, dass Zayn und sein Freund mich einfach mit ihr raus spazieren lassen würden. Was für eine dumme Idee aufzustehen.

Heiße Tränen rollten über meine Wange als ich die Puzzelteile zusammensetzte. Der Mord an meinem Chef, nachdem ich Zayn von seinen perversen Absichten erzählt habe. Das Messer, seine Verschlossenheit. Die Pillen und Wunden. Seine Selbstgespräche und dieses gruselige Gefühl, einem Unmenschen gegenüber zu stehen. Die Schlagzeile in der Zeitung, die verängstigten Mädchen. Er hatte sie alle misshandelt. Getötet. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, als ich hoch zu Zayn sah. Dieser Mann, zudem er geworden war hatte keine saubere Weste mehr. Er hatte zugeschlagen, zugestochen. Zayn war ein Pilleschluckender-Psychoschläger. Und ich hatte Angst vor ihm.

Angst. Sie war alles was ich gerade für ihn empfand. Ganz egal wie verliebt ich in den mysteriösen, schüchternen Jungen war, dieser hier war eine Nummer zu groß für mich geworden. Er war gefährlich. Und ich so gut wie tot.

Als Zayn zu meiner Überraschung seine Klinge fallen ließ, ging ich langsam auf das Mädchen zu. Zayn Freund trat gleich nachdem ich einen Schritt auf sie zu ging einen auf mich zu, und stand dicht hinter Zayn. Er legte seine Hand auf Zayn's Schulter, während ich mich dem Mädchen näherte. Ganz egal, was sie nun machen würden, ich würde ihr helfen. Dafür hatte ich so eben mein Leben riskiert. Ich würde uns hier beide raus schaffen. ,,Zayn'' ,meinte der andere Typ und rüttelte ihm an den Schultern. Sie schienen kurz abgelenkt, da Zayn in eine Art Starre gefallen war. Ich ergriff die Chance und hob das Messer auf, welches nur wenige Schritte vor mir lag. Zayn's Freund hob einen Baseballschläger in seinen Händen und ich zuckte mit Tränen im Gesicht zurück. Er funkelte mich dunkel an, schien mir aber nicht wehtun zu wollen. Er sah mich eher warnend an. Als wolle er mich davon abhalten ihn mit der Klinge zu verletzten.

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