- Kapitel 14 -

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Sie sah aus dem Fenster. Erst in die Ferne, dann nach unten, wobei eine ihrer Tränen auf der Fensterbank landete. June atmete einmal tief durch, strich sich eine imaginäre Haarsträhne hinter das Ohr und schloss das Fenster. Sie legte sich in ihr Bett und schaltete den Fernseher an. Aber wie erwartet lief auf einem Montagabend nichts, was June interessierte. Also beschloss sie, ihr Bett neu zu beziehen und nach dem Abendessen schlafen zu gehen.

Ihre Mutter hatte Holsteiner Kartoffelcremesuppe mit Porree gekocht. Dazu gab es Mehrkornbaguette. Oft kochte die 45-jährige Gerichte aus dem Fernsehen nach.
„Papa ist noch einmal zu Mon Cœur gefahren, um ihr eine Regendecke aufzulegen. Heute Nacht soll es recht stürmisch werden und wieder ziemlich heftig regnen.", sagte sie.
„Oh super, Danke.", entgegnete ihre Tochter. Es war nicht selten, dass Junes Vater in den Stall fuhr oder mitkam, wenn sein Kind dort war. Thomas konnte mit den Tieren weitaus mehr anfangen, als seine Ehefrau.

„Wenn man vom Teufel spricht...", rief June ihrem Vater lachend zu. „Danke, dass du noch einmal zu Mon Cœur gefahren bist.", schoss sie hinterher.

Als Antwort erhielt sie lediglich ein Nicken, als Zeichen zur Kenntnisnahme.

„Essen!", rief Thomas' Ehefrau aus der Küche. Es duftete bereits nach heißer, frischgekochter Suppe. Sie kamen mit den Suppentellern in die Küche und ließen sie füllen. Zusammen saßen sie am Tisch und besprachen beim Essen das weitere Vorgehen:

„Ich habe uns einen Anhänger gemietet, den wir ab Ende der nächsten Woche benutzen können. Wir sollten dann auch anfangen, die Möbel und Kartons nach Rostock zu fahren. Außerdem haben deine Mutter und ich besprochen, dass wir am Samstag nochmal nach Rostock fahren und schon einmal mit dem Streichen beginnen. Vielleicht kannst du ja Emily fragen, ob sie Lust hat mit zu kommen. Wir brauchen dringend helfende Hände und vielleicht ist sie dann auch nicht mehr so mürrisch, was das Thema angeht. Des Weiteren habe ich hier an die Kühlschranktür eine ‚To-Do'-Liste gehängt. Es wäre gut, wenn wir die im Auge behalten und auch unaufgefordert etwas davon erledigen.", mit dem letzten Satz sah Junes Vater sie direkt an. Sie nickte.

Nachdem sie aufgegessen hatte, stand sie auf, brachte ihren Teller in den Geschirrspüler und ging ins Bad. June duschte, schminkte sich ab und putzte ihre Zähne. Mit nassen Haaren legte sie sich in ihr Bett und schaltete noch einmal durch die Sender, in der Hoffnung, dass nun etwas Interessantes ausgestrahlt werden würde. Und tatsächlich blieb sie bei N24 hängen, die gerade eine Dokumentation über die Tiefen des Meeres zeigten. Es war besser als nichts und tatsächlich auch ein wenig spannend. Früher hatte sie oft N24 gesehen, doch irgendwann konnte sie gefühlt alle Dokumentationen mitsprechen und es handelte sich meist um die gleichen Themen.

Sie merkte, dass ihr nach der zweiten Dokumentation immer wieder die Augen zufielen und es ihr zunehmend schwerer fiel, nicht einzuschlafen. Also schaltete sie den Fernseher und das Licht aus. Bevor sie einschlief, warf sie noch einen letzten Blick auf ihr Handy. – Keine neuen Nachrichten –

June drehte sich um und schlief ein.

In der Nacht wachte sie oft auf, da sie Träumte, dass Mon Cœur sich in einem Zaun verfing und sich nicht von alleine wieder befreien konnte. Als sie im Stall eintraf, musste sie sie erlösen. Der Alptraum kehrte immer wieder, wenn sie einschlief.

Sie schaltete ihre kleine Nachttischlampe ein und surfte ein wenig im Internet, um sich zu beruhigen. Nach einer halben Stunde ging sie noch einmal ins Bad, legte sich dann zurück ins Bett, zog die warme Bettdecke über ihren Kopf und schlief ein.


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10.000 Wörter! Sehr cool - JustWriteIt - GESCHAFFT! Ich bin schon ein bisschen stolz, dass ich das zum einen geschafft habe und zum anderen auch schon einiges lernen konnte! :)

Wenn ihr Fragen oder Feedback habt: IMMER HER DAMIT :)

Bis demnächst ;)

Der Weg zum Licht [***Abgeschlossen***]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt