- Kapitel 12 -

29 6 2
                                    

„Du siehst ja schick aus! Perfektes Kochoutfit. Apropos, was kochen wir denn?", fragte June. „Mein Magen knurrt so laut, als würden Elefanten darin Marathon laufen."

„Oh man, typisch June. Immer hast du Hunger. Ich habe an Farfalle mit Bärlauchpesto, Zucchini, Gemüsekirschen und Parmesan gedacht. Was sagst du?", entgegnete ihre beste Freundin.

„Was ich sage? Warum stehen wir hier und nicht in der Küche?"

Lachend warf June ihre Tasche in das Wohnzimmer, zog ihre Schuhe aus und kam zu Emily in die Küche.
Dort stand bereits eine braune Papiereinkaufstüte, die bis zum Rand komplett gefüllt war.

„Ähm Emily? Hast du noch wen eingeladen? Wer soll das denn alles Essen?", fragte June entsetzt.
„Niemanden, wieso? Dachtest du etwa, ich würde mich mit einem 1-Gängemenu zufrieden geben? Wir brauchen noch eine Vorspeise und Dessert, findest du nicht?" Emily lachte und fing an, die Tüte auszupacken. Zum Vorschein kam alles Mögliche: Die Nudeln, Tomaten, Parmesan, Zucchini, Pesto, Lachs, Meerrettich, Basilikum und eine Mousse au Chocolat-Pulvermischung von Dr. Oetker.

Das war Sternekochen für Anfänger. Die meisten Sachen waren schon fertig oder man musste lediglich eine Zutat hinzufügen und darauf achten, dass nichts anbrennt, bzw. überkocht.

An die Zubereitung gingen sie Rückwärts. Das heißt, dass sie sich zuerst um die Mousse au Chocolat kümmerten, damit das noch in den Kühlschrank kann. Dann Fingen sie an, die Tomaten und Zucchini für ihr Hauptgericht zu schneiden und zu kochen. Als die Nudeln auch kochten, kümmerten sich die Mädchen um ihr Lachscarpaccio. Von allen Gängen machte June ein Foto, nachdem Emily diese hübsch angerichtet hatte.

Damit die Nudeln nicht kalt werden, ließen sie den Topf auf der Platte stehen und widmeten sich ihrem Carpaccio.
„Endlich fertig. Ich habe einen Mordshunger!", sagten die beiden Freundinnen nahezu Zeitgleich.

„Zwei doofe – ein Gedanke!", bemerkte June und lachte.

Es dauerte nicht lange, bis sie alle Gänge verspeist haben.

„Lecker. Einfach nur lecker. Wann machen wir das nochmal? Nur bitte ohne die Mousse, sonst gehe ich auseinander, wie Hefeteig.", fragte Emily, lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und klopfte auf ihren Bauch.
„Auf jeden Fall sollten wir nicht allzu lange warten, schließlich rückt der Umzug immer näher..."

Ein betretendes und trauriges Schweigen trat ein. Emilys Blick auf die Uhr lies die Stille in Millisekunden zerplatzen: „Scheiße! Schon halb neun! Fluch der Karibik geht doch los! Schnell komm mit! Wir räumen später auf!"

June wollte gerade etwas sagen, als ihre Freundin sie am Arm packte und rabiat hinter sich herzog. Keine Minute später fand sie sich auf der gemütlichen Couch im Wohnzimmer vor einem riesigen Flachbild TV mit 3D Funktion wieder. Emily drückte ihr eine 3D-Brille in die Hand und lief noch einmal schnell in die Küche, um etwas Popcorn zu holen.

„Mensch Em, du hast ja echt an alles gedacht. Was mache ich nur ohne dich in Rostock?", fragte June.

„Ich gebe dir vorher noch Unterricht in Sachen ‚wie Lebe ich ohne meine bessere Hälfte'".

Die Freundinnen lachten aus vollem Leib, bis ihnen der Bauch wehtat.
Als der Film zu Ende war, gingen die Mädchen ins Bad und machten sich „Bettfertig". Das bedeutete abschminken, waschen, kämmen etc. Als sie im Bett lagen, starrten sie im Dunklen an die Decke.

„Du, June?", fragte Emily.
„Ja?", entgegnete June.
„Ich weiß gar nicht was ich hier ohne dich machen soll... Mit wem soll ich denn dann meine legendären Mädels-Abende machen? Mit wem soll ich ausreiten? Und überhaupt, es ist doch nicht mehr das gleiche, wenn nicht hier bist..."
„Och süße, ich bin doch nicht aus der Welt. In 2h bist du bei mir. Wir können zwar vielleicht nicht mehr zusammen ausreiten, aber wir können uns am Wochenende sehen. Wir kriegen das schon hin, ok?"

„Okay... Gute Nacht."
„Gute Nacht, schlaf' schön."

Der Weg zum Licht [***Abgeschlossen***]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt