25.)

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Der Donnerstag war ziemlich entspannt. Zuerst hatte ich noch Schmerzen in den Knochen, aber nach zwei Tabletten war ich wie neu. Sophie meldete sich nicht bei mir, aber ich gab ihr Zeit. Wahrscheinlich war sie so sauer wie ich gestern und das konnte ich ihr nicht übel nehmen. Wir hatten uns gegenseitig falsch verstanden und irgendwie musste ich ihr noch beweisen, dass ich nicht mal mit Nadja telefoniert hatte.

Das Training war gechillter als erwartet. Wir kickten bloß ein bisschen rum, weil Jürgen kurzfristig krank geworden war. Ich konnte mich nicht mal auf den Ball konzentrieren, so sehr dachte ich an Sophie. Was sie wohl gerade machte? Diese Ungewissheit machte mich fertig. Wie würde es wohl erst werden, wenn sie wieder bei sich zu Hause wäre? Ich atmete tief durch und versuchte diesen Gedanken zu verdrängen, aber es gelang mir nicht. Was, wenn sie dort jemanden kennenlernen würde... Jemand, der immer für Sie da sein würde und sie beschützen könnte. Nicht so wie ich, der an diese Stadt gebunden war. Ich liebte Dortmund, aber Sophie liebte ich ebenfalls. Ich wollte sie einfach nicht gehen lassen.
Nach dem Training brummte mein Schädel und ich ärgerte mich über mich selbst, da ich so unkonzentriert war. Ich wusste, dass ich diese Gedanken bis zum Spiel am Samstagabend unbedingt abschalten musste. Doch weiterhin drehte sich alles nur um sie. Ich sah ihr schönes Gesicht vor Augen, wie sie mich anlächelte. Doch plötzlich verschwand das Lächeln und sie war traurig, weinte und war einsam. Wie als wäre sie Welten von mir entfernt und doch so nah, aber ich konnte sie nicht trösten.

Sophies POV

Als ich aufwachte, fand ich zwei neue Nachrichten auf meinem Handy. Marco hatte mich nochmal angerufen und mir daraufhin eine Guten Morgen-Nachricht geschickt. Ich wollte nicht mit ihm schreiben... Eigentlich wollte ich nichts anderes, aber trotzdem schaltete ich das Handy aus und packte es in meine Handtasche. Heute war ein Familientag. Eigentlich sollte es eine Familienwoche werden, aber das war sichtlich schief gelaufen.
„Sophie? Bist du soweit?" Meine Mutter und meine Geschwister warteten bereits auf dem Hotelflur auf mich und ich folgte ihnen zu unserem Auto.
„Alles okay?", fragte meine Mutter. Ich nickte bloß, obwohl es mir nicht gut ging. Marco schwirrte mir dauerhaft durch den Kopf und der Anruf von letzter Nacht. Im Hintergrund hatte ich deutliche Bassschläge gehört und er hatte ich ziemlich betrunken angehört... Ich hoffte wirklich, dass er es nicht übertrieben hatte. Und dass er mich nicht betrogen hatte im Suff. Es bildete sich ein dicker Kloß in meinem Hals beim Gedanken an Marco und eine andere Frau. Womöglich war es Nadja, die ich mir mit ihm zusammen vorstellte. Die roten Haare und Sommersprossen machten sie süß und gleichzeitig gefährlich, ich hatte Angst, sie würde Marco mehr bedeuten. Und ich hatte Angst, ich sei nicht die einzige, der er sagte, dass er sie lieben würde. Ich hatte einfach Angst ihn zu verlieren. Aber wahrscheinlich spätestens wenn ich wieder zu Hause war, würde ich ihn verlieren. Wahrscheinlich hatte Marco nur Vertrauen in unsere Beziehung gehabt, um mich diese Woche zu benutzen und danach die nächste zu vögeln.
Bei dem Gedanken wurde mir schlecht.

Meine Mama wollte heute mit uns in der Thier Galerie in Dortmund shoppen gehen. Endlich mal keine Tätigkeit, die mit Fußball zutun hatte. Ich war wirklich erleichtert und hoffte, ein wenig auf andere Gedanken zu kommen. Jedoch wurde ich hier teilweise wieder komisch von der Seite angeguckt und fühlte mich so unwohl wie noch nie in meiner Haut.
An der DM-Kasse hörte ich eindeutiges Getuschel hinter mir. Ich verstand den Satz vollkommen: „Das ist sie bestimmt, sie sieht aus wie in der Zeitung. Ich hab gelesen, dass sie erst 19 ist, voll jung für Marco, findest du nicht auch? Wo ist er überhaupt? Vielleicht sind sie ja wieder getrennt?"
Am liebsten hätte ich mich umgedreht und den beiden Mädchen, die selbst nicht älter als 16 sein konnten, einen giften Blick zugeworfen. Aber ich verkniff mir jeglichen Kommentar zu dem Thema Marco. Besonders heute, wo ich ungern an ihn erinnert werden wollte.
Ich bezahlte und ging zurück zu meiner Familie, die gefühlte Stunden im BVB Fanshop verbrachten und mit vollen Einkaufstüten hinaus kamen. Ich verdrehte bloß die Augen.
Zum Ende des Tages aßen wir noch in demselben Vapiano, wie Marco und ich das letzte Mal waren und auch diesmal blieben die Fremden Blicke nicht aus. Es nervte mich tierisch und ich hätte mir eine Beziehung mit einem Fußballer niemals so anstrengend vorgestellt. Aber ich versuchte es geschickt zu ignorieren und dachte an den morgigen Tag. Ich würde mit Marco auf eine öffentliche Party gehen. Da fiel mir ein, dass ich nicht mal Sachen zum Ausgehen dabei hatte.
Also beendete ich die Shopping Tour mit vollen Taschen und einem neuen Party Outfit, womit ich sehr zufrieden war. Hoffentlich würde ich Marco damit auch gefallen. Schließlich kannte er mich bisher eher nicht großartig gestylt. Aber eigentlich war es mir auch egal, was er davon halten würde. Mir gefiel es und ich war stolz auf mein zurückgewonnenes Selbstbewusstsein.

AK: Heeeeyo,

ich bin zurück aus Dortmund :D Ich war beim 7:2 Spiel gegen Odds, stellt euch das vor :D EINFACH GEIL! Marco hat tatsächlich 3 Tore geschossen, ich hab mich so gefreut und mein schmunzeln hört nicht auf, wenn ich mich an ihn im Netz gefangen erinnere 😂😂😂

Ich weiß nicht, irgendwie hat mir in den Tagen davor der Elan gefehlt... Manchmal hab ich diese scheiß schreibblockaden und auch dieses Kapitel find ich persönlich nich so prickelnd.. Aber naja, wenigstens etwas nü :D

,Trust in us' - Marco Reus FFWhere stories live. Discover now