24.)

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Nadjas leuchtend grüne Augen durchbohrten mich bis aufs Tiefste. Ich wusste, dass sie angerufen hatte, hatte es jedoch ignoriert. Diese Braut war einfach nicht abzuwimmeln. Ich hatte vor einigen Wochen etwas mit ihr und sie wollte nicht verstehen, dass es eine einmalige Sache war. Sie rief mich fast jeden Tag an, um wieder zu hören, dass ich keine Gefühle oder sonstiges für sie übrig hatte. Klar, sie war ziemlich scharf, aber sie war auch verdammt nervig und echt anstrengend. Ich konnte mit ihr einfach nichts anfangen.
„Wieso hast du nicht auf meinen Anruf reagiert?"
„War beschäftigt."
„Du hättest mich wenigstens zurückrufen können!" Ihre Stimme war jetzt laut und schrill, mein Kopf fing an zu schmerzen.
„Hast du dich etwa wieder durch Dortmund gevögelt?"
„Geht dich nichts an und jetzt verpiss dich." Ich ging an ihr vorbei und blieb dabei an einem Stuhl hängen, was mich ins Taumeln brachte, aber ich fing mich rechtzeitig wieder. Erst ging ich aufs Klo, danach stürmte Robin aufgeregt auf mich zu.
„Ey, Mann..." Er hielt sich an meiner Schulter fest und ich konnte seinem Atem einen Mix aus Alkohol, Marihuana und Kotze entnehmen. Er war echt durch. „Die Alte... Wie hieß sie noch gleich? Nadine, Naomi, Natascha?"
„Nadja?"
„Ja, genau die ist hier. Die nervt echt, bei der letzten Cocaine konnten wir sie gerade so von dir fern halten, aber irgendwie ist die hier reingekommen. Verrückter Groupie!"
Ich stimmte ihm mit einem Nicken zu und ließ mich mit dem ebenfalls taumelnden Robin wieder auf die Couch fallen. Ich entdeckte Marcel in der Menge und er hielt ein Tütchen Schnee in seinen Händen. Fuck, war ich wirklich so besoffen, dem Scheiß wieder zu verfallen? Robin winkte ihn zu uns herbei und er wedelte verlockend mit der kleinen Tüte in seinen Händen. Kokain...
„Wer ist dabei?", fragte er uns, sodass auch wirklich nur wir beide es hören konnten.
Robin willigte sofort ein, aber ich ließ meinen Freunden den Vortritt.
Marcel legte zwei Lines auf dem Tisch und zückte sein Portemonnaie aus der hinteren Hosentasche. Robin reichte er einen 5-Euro-Schein, sich selbst einen 50er.
Bevor sie den scheiß vor meinen Augen sniffen konnten, stand ich auf und ging erneut aufs Klo. Danach holte ich mir einen Becher Jacky-Cola und begab mich aus der Wohnung in das Treppenhaus, um etwas Ruhe zu bekommen. Die Musik konnte ich trotzdem noch extrem laut hören, weshalb ich mich fragte, wieso nicht schon längst einer die Bullen in Marcel's Apartment geschickt hatte.
Als ich mich auf die Treppe setzte, fischte ich mein Handy aus der Tasche und seufzte, als ich keine verpasste Nachricht von Sophie darauf fand.
Ich ging auf Ihr Whatsapp Profil, um ihr schönes ProfilBild anzusehen, sah jedoch, dass sie vor 3 Minuten zuletzt online war. Im Eifer des Gefechts wählte ich ihre Nummer in Kontakten aus -was ziemlich lange dauerte, wegen des zu hohem Alkoholpegels- und rief ihre Nummer an.
Zu meinem Überraschen ging sie wenig später dran. Aber sie sagte nichts.
„Hey", machte ich den Anfang. Wahrscheinlich roch sie den Alk bis dorthin, wo sie gerade war.
„Hi."
„Wieso bist du vorhin abgehauen, bin ich dir nicht reich genug?" Ich mochte es Scherze darüber zu machen, wie verletzt ich doch war. Damit haute ich mir selbst in die Fresse.
Klasse, Marco... Jetzt wirst du schon melancholisch.
Du hast mich einfach knallhart sitzen gelassen! Du bist so ein Egoist, mir das jetzt noch in die Schuhe zu schieben! Anscheinend war deine Nadja wichtiger als ich!" Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus und ich musste erstmal verdauen, was sie da von sich gab.
„Was laberst du da?"
„Du hast mich schon verstanden! Es war wirklich dumm von mir zu glauben, du könntest etwas für mich empfinden!"
„Fuck, das tu ich! Ich dachte nur, dass du keinen Bock mehr auf mich hattest als ich gemerkt hab, dass du verschwunden bist!"
„Wenn ich ehrlich sein soll, war es auch so. Ich habe mich ziemlich verarscht gefühlt."
Ich starrte eine Weile mein Handy nur an, ohne etwas zu sagen und sie sagte ebenfalls nichts, weshalb ich nicht antworten musste. Zur Beruhigung nahm ich erstmal einen Schluck aus meinem Becher.
„Es tut mir leid, Sophie..." Mann, wieso wurde ich bei ihr immer so ein verdammtes Weichei?
„Schon gut. Ich möchte dich trotzdem morgen erstmal nicht sehen, sondern etwas mit meiner Familie unternehmen. Wir sehen uns dann am Freitag."
„Soll ich dich abholen?"
„Schon in Ordnung, meine Mama bringt mich direkt zu Deiner Kokain Party..." Sie hüstelte leicht vor dem Wort Kokain. Dann legte sie auf. Anscheinend hatte mein Mädchen nichts mit Drogen am Hut, was mich noch stolzer machte. Mein Mädchen. Das klang toll.
„Mein Mädchen", wiederholte ich diesmal laut und musste automatisch grinsen. Ich war so ein Idiot und sie verzieh mir trotzdem, was hatte ich nur für ein verficktes Glück mit Sophie?

5 Stunden später ...

Marcel weckte uns alle um 8 Uhr morgens, weil er anscheinend mit Todes Kater zur Arbeit musste. Ich fand mich auf dem Boden in Marcel's Schlafzimmer wieder und als ich aufstand schmerzte mein Kopf. Ich verfluchte das Ausnüchtern. Meine Knochen, oder was auch immer in meinem Inneren schmerzten ebenfalls und ich konnte kaum aufstehen.
„Guten Morgen, Hübscher." Erst jetzt entdeckte ich die halbnackte Blondine neben mir. Fuck! Ich hatte doch nicht mit ihr geschlafen! Das durfte nicht sein, wie sollte ich das Sophie erklären? Das letzte, an das ich mich erinnert konnte war das Telefongespräch zwischen uns beiden, dafür war ich meinem Körper auch unsäglich dankbar. Und danach musste ich bald schlafen gegangen sein, da tauchte kein Sex zwischendrin auf.
„Wir haben doch nicht...?" Sie lachte.
„Nein, du warst weder bekifft, noch richtig besoffen... Eigentlich schade. Vielleicht beim nächsten Mal." Die Bitch zwinkerte mir zu und stand dann auf. Ich war wirklich ziemlich erleichtert, dass ich nichts Dummes angestellt hatte. Das Trinken war dumm genug, obwohl ich dadurch erst den Mut bekam, bei Sophie anzurufen. Dafür war ich dem Alkohol wirklich sehr dankbar.

AK: So Freunde :D
Mein Computer ist wieder heile 😍 Und ich habe mich mit dem neuen Teil ein bisschen mehr beeilt :D
Heut hab ich nicht so viel zu sagen :D

Also, schönen Abend (bzw. Tag) noch :*

,Trust in us' - Marco Reus FFOù les histoires vivent. Découvrez maintenant