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S I X

Nach endlosen Stunden des Nachdenkens und unruhigen Grübeleien, war ich um einiges erleichtert, als die Tür vor mir endlich wieder geöffnet wurde. Es war nicht so, als hätte man mich hier in dem Krankenzimmer eingesperrt oder irgendetwas dergleichen. Ich hatte einfach Angst, dass mich jemand erwischen würde, wenn ich mich in mein Stockwerk schlich. Und Jarvis würde mich bestimmt verpetzen, wenn Tony oder irgendwer anderes nach mir gefragt hätte, selbst wenn ich der künstlichen Intelligenz befohlen hätte, still zu bleiben. Na ja, es war ja schließlich auch seine Arbeit.

In das Zimmer spähte ein lächelnder Rotschopf hinein und ich registrierte meinen Gast schlagartig als Pepper. Es war schön, mal zur Abwechslung keinen S.H.I.E.L.D oder Avenger Arbeiter zu sehen, wenn ich mich mal wieder auf einer Krankenstation befand. Bis jetzt war das schließlich immer so gewesen. "Du bist wach?", wunderte sich Tonys Freundin, als sie mich hellwach auf meinem Bett sitzen sah. "Ja, ich... ich bin gerade aufgewacht.", log ich nicht gerade gekonnt, und hatte Furcht, dass sie mir das nicht abkaufen würde. Aber sie ging gar nicht auf meine zögernde Replik ein, sondern wechselte sofort das Thema. "Denkst du, dass du bereit für ein Gespräch bist? Mit Fury und den Avengers?", kundschaftete sie mich aus und legte ihren Kopf schief. Ich wusste nicht wirklich, ob ich mit einem simplen Ja oder einem etwas unhöflichem Nein antworten sollte, so kaute ich nervös auf meiner Unterlippe herum. "I-ich... ähm... jetzt?", informierte ich mich. Pepper schaute ein wenig verlegen drein, als würde ihr ihre Aufgabe eher unangenehm vorkommen. "Ja, so war das eigentlich vorausgesehen. Aber wenn du noch zu müde bist oder erschöpft, dann-" "Nein, nein, das geht schon in Ordnung." Und wie das überhaupt nicht in Ordnung ging. Eine todernste Diskussion war das Letzte, was ich nun gebrauchen konnte. Und Gott weiß, was da auf mich zu kommen sollte. Von einer positiven Nachricht war kaum auszugehen, denn vorhin informierte mich man ja schon, dass ein Training hier bei S.H.I.E.L.D unmöglich sei. Schlussendlich würden sie mich sogar gar einsperren lassen, was ich aber dann doch stark bezweifelte.

Pepper nickte, auch wenn ich eine deutliche Skepsis in ihrem markantem Gesicht erkennen konnte. Sanft half sie mir auf, auch wenn ich gut alleine zurecht kommen würde. Was mich wunderte, war, dass sie nicht zurück schreckte, als sie meine verrückt kolorierten Arme begutachtete und betastete. Ihr schien es vollkommen egal zu sein, überhaupt nicht zu stören. Als wäre es das Normalste der Welt. Und dann fühlte ich mich ein wenig mehr akzeptiert, beinah schon normal. Was eigentlich unter meinen Umständen glatt unmöglich war.

Wir schritten mit langsamen Bewegungen in Richtung Besprechungszimmer. Ab und zu spiegelte ich mich in einer der reflektierenden Fenstern, doch ich schaute meist ruckartig wieder weg. Schlussendlich sind wir wohl bei dem Raum angekommen und Pepper lächelte mich noch einmal bestärkend und aufmunternd an, bevor sie die Tür öffnete und hinter mir verschwand. In meinen Fingern huschte ein Kribbeln umher und dass ich nervös war, war kaum zu vertuschen. Was würden sie zu meinem Aussehen sagen? Zu meinen Armen? Was würde heute noch auf mich zu kommen?

Die Reaktionen der Anwesenden, die aus allen Avengers, selbst Thor, Fury und ein paar Agents entstanden, waren gleichgültig. Sie wirkten nicht erschreckt, oder entsetzt, also musste meine Transformation nicht wirklich weltbewegend sein. Und ich war um einiges erleichert. Sie lächelten mir zu, was ich dankend annahm, und marschierte zu einem freien, hinterem Platz am langen Glastisch, neben einem fremden Agent. Dieses Mal befand sich kein Hologram mit einer merkwürdigen Schrift vor mir, also müsste es sich heute wohl nicht um dieses Thema handeln. "Alice.", begrüßte der Direktor mich und mir fiel auf, wie wenig er mich doch bei dem Vornamen nannte. "Es geht hier um deine Zukunft. Um deine Zukunft hier bei S.H.I.E.L.D, hier bei den Avengers. Um die, deiner Kräfte." Er hörte sich Besorgnis erregend an, was in mir ein mulmiges Gefühl auslöste. Dadurch entstand etwas Schweres in meiner Kehle, so was ähnliches wie ein Stein, der verhinderte, dass ich schlucken konnte. Auch wenn ich dies in dem Moment liebend gern getan hätte. "Wie du sicher weißt, Alice, S.H.I.E.L.D. kann dich unmöglich trainieren. Außerdem haben wir keine Ahnung, was die Kräfte für dich bedeuten. Du könntest dich verändern, im Positiven sowie im Negativen. Alles, was wir wissen, ist, dass du stärker wirst. Das ist unvermeidbar.", meldete sich Maria, die ich bis zu diesem Moment überhaupt noch nicht bemerkt habe. Aufrichtig stand sie in der Ecke des Raumes, während sie ihre Arme überkreuzte. Auch wenn ich sie eine lange Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen habe, wirkte sie sich nicht verändert zu haben. "Und das heißt für mich?", erkundigte ich mich, und meine Stimme klang noch kleinlauter, als ich es erwartet hätte. "Wir werden dich nicht hier behalten können. Wir werden uns nicht um dich kümmern können. Die einzige Person, die dir helfen kann, bist du." Der Stein in meinem Hals wurde immer größer und schwerer. Wie sollte ich das schaffen? Ich kann mir doch nicht selber helfen!

F I R E E M P R E S SHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin