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Aurora

Ich blinzelte kurz mit meinen Augen, beschloss jedoch sie geschlossen zu halten.

Das Bett war einfach so bequem.
Warte mal...


Weder das Bett bei Santiago, noch in meinem Zimmer bei Luciano zu Hause, war das Bett so weich und gemütlich.

Ich schlug meine Augen auf und sah mich um.
Es war tatsächlich nicht mein Zimmer, sondern das von Luciano.

Was machte ich also hier?

Ich blickte zur Seite und sah ein weißes Blatt auf dem Nachtschrank.
Was ist das?


Ich krabbelte dorthin. Die Decke war jedoch nicht mehr auf mir, da es sich zu persönlich anfühlte. Deswegen hatte ich sie schnellst möglich von mir runter genommen.

Vor allem, wenn die Person, der die Decke gehörte, nicht mal hier war.
Ich lehnte mich zum Tisch rüber und laß die Zeilen auf dem Zettel.


Guten Morgen Aurora,
ich bin schon aufgestanden. Du kannst mich in der Küche finden, falls du etwas möchtest.
Dein Luciano.

Nun nahm ich auch den hypnotisierenden Geruch von meinen heiß geliebten Pancakes war.

Ich stieg nach einem etwas kürzeren Zögern aus dem Bett.
Wer wusste schon, wann ich das nächste Mal darin liegen würde.
Ich nicht.

Ich ging nun mit langsamen Schritten dem Geruch hinter her und gelang anschließend in die Küche.

Und da stand er.
Am Herd und kochte meine Pancakes, von denen er mir auch hoffentlich welche abgab. Sonst konnte er was erleben.
Das willst du nicht, Luciano!

Er zeigte mit seinem nacktem Rücken zu mir.
Er war nämlich Oberkörper frei.
Sieht gut aus.

Ich schlich mich zum Tisch und beobachtete ihn ein bisschen, indem ich meinen Kopf auf meinen Händen abstützte.

Nach einer Zeit bemerkte ich, dass sich meine Mundwinkel hochgezogen hatten.
Doch ich fand es auch nicht nötig, sie wieder zu senken.

Plötzlich rutschte mein Ellenbogen weg und knallte gegen die Tischkante.

Scheiße, das war laut. Und tat weh.

Ich hoffte, dass er es nicht gehört hatte, denn sonst könnte ich ihn nicht mehr heimlich beobachten.
Doch mein Wunsch wurde nicht erhört, denn er drehte sich ruckartig um und sah mich an.

Er hielt mich in seinem Blick gefangen.

Keine einzige Überraschung spiegelte sich in seiner Miene wieder.
Fragend zog ich meine eine Augenbraue in die Höhe.

»Du warst ziemlich laut, als du hereingekommen bist. Du hast den Duft eingezogen und mich außerdem mit deinen Augen förmlich durchlöchert. Das solltest du lieber nochmal üben«, antwortete er, ohne meine Frage überhaupt gehört zu haben. Er hatte nur meinen fragenden Blick gesehen.

Er verdrehte seine Augen, hatte aber trotzdem ein verräterisches Grinsen auf seinem Gesicht.

Es ließ mich ebenfalls grinsen.

»Hast du Lust auf Pancakes?«

Er hob den Teller mit ungefähr neun Pancakes hoch.

Ich konnte wirklich fühlen wie meine Augen anfingen zu glänzen.

Ich nickte so heftig, dass mir schon ein bisschen schwindelig wurde.
Das schien er lustig zu finden, denn er begann zu lachen.

»Tja, Pech gehabt. Ich gebe dir nichts ab«

Vor Empörung öffnete ich meinen Mund ein Stück.

»Du willst das alles alleine essen? Das will ich sehen«, forderte ich ihn heraus, in der Hoffnung, dass er einfach aufgeben würde.
Doch er tat das Gegenteil.

»Okay«, sagte er und zuckte mit den Schultern.

Als er wirklich anfing sie zu essen, stürzte ich mich auf ihn und nahm ihm welche weg.

»Aurora, gib sie wieder her«
»Nein«
»Aurora«, warnte er mich.
»Ich behalte sie!«

Ich zog eine Schnute, was bei ihm tatsächlich wirkte.
Tja, ich habe halt geübt, Luciano.

Er ließ sich wieder in den Stuhl sinken und aß weiter.

»Ich bin froh, dass du wieder bei mir bist, Aurora«, nuschelte er, nachdem er aufgegessen hatte.

Ich wollte gerade darauf etwas erwidern, als er schon weiter sprach.

»Achso, und möchtest du dir nicht was anderes anziehen?«

Jetzt sah ich an mir herunter, und merkte, dass ich immer noch dasselbe wie gestern an hatte.
Ich sah ihn wieder an.

»Möchtest du dir vielleicht überhaupt etwas überziehen?«

Er tat mir gleich und schaute mich dann mit einem Grinsen im Gesicht an.

»Touché«

Entführt Von Einem MafiabossWhere stories live. Discover now