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Aurora

Ich schlief gerade, wenn auch unruhig, da ich nicht wusste, wie Luciano mir hier raus helfen sollte.

Und dann auch noch bis morgen, eher gesagt heute, denn es war schon kurz nach zwei.

In acht Stunden müsste ich am Altar stehen. Und das komplett fertig gemacht. Deswegen würde ich auch schon um halb sechs spätestens aufstehen müssen.

Nachdem ich mich tausendmal, zumindest hatte sich das so angefühlt, hin und her gewälzt hatte, beschloss ich, einfach wach zu bleiben.

Also setzte ich mich auf und starrte erstmal an die Wand.

Okay und was soll ich jetzt machen?

Meine Gedanken schwankten nach einer Zeit zu der Frau.
Julie Ramá.


Santiago würde sie holen, darauf könnte ich schwören.


Ich wollte sie gerne warnen. Davor, bald ihr Leben verlieren zu würden. Ihren eigenen Willen. Und das von dem Boss von ihrem Mann.
Wie kann man so etwas überhaupt jemandem an tun? Und dann sogar seiner eigenen Frau?
Haben sie vielleicht auch noch Kinder? Und wie alt waren sie?

Es gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf, und dann fiel mir eine Idee ein.
Etwas was ich jetzt machen könnte, was dazu auch noch sinnvoll ist.

Wenn ich genug Informationen über sie hätte, wäre es vielleicht einfacher sie zu retten.

Also stand ich auf und schlich aus meinem Zimmer raus bis ins Arbeitszimmer.
Dort ging ich an meinen Computer und probierte mich dort einzuloggen.


Ja!


Die hatten es hier aber sehr schlecht gebaut. Nicht nur die Zellen, sondern auch alle anderen Räume.

Dieses Sicherheitssystem war so dermaßen schlecht, dass man hier als Hobby-Einbrecher völlig problemlos einbrechen könnte.

Und das hieß für mich, dass Luciano es noch einfacher hätte.

Vor Erleichterung pustete ich die Luft aus und zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht, welches jedoch schnell wieder verblasste.

Wenn es doch so einfach wäre, warum dauerte es dann so lange? Hatte er mich nur verarscht und lacht jetzt mit Ace und Lilith über mich. Oder mit wem noch so?

Aufgrund dieser Gedanken schossen mir wieder Tränen in die Augen.

Nein, nicht jetzt!

Ich blinzelte sie weg, und die, die doch noch raus geflossen sind, wischte ich mit meinem Handrücken weg.
Ich hätte mir fast ins Auge gestochen, da ein lauter Knall ertönte.


Was war das? Ist das Luciano? Ist er endlich da?

Da ich mir nicht komplett sicher war, fuhr ich den Computer schnell runter und versteckte mich sofort unter dem Tisch.

Doch plötzlich wurde die Tür geöffnet. Sofort umhüllte mich die Angst und gleichzeitig auch die Hoffnung.

Schritte näherten sich langsam, aber gleichzeitig auch schnell.
Schuhe traten in mein Sichtfeld und die Person bückte sich.

Hätte er meinen Mund nicht direkt zu gehalten, hätte ich einen viel zu lauten Schrei von mir gegeben.

Ich guckte mir die Person etwas länger an, und stellte fest, dass es einer von Luciano's Männern war.

»Ich bring dich jetzt raus, okay? Am besten du schließt deine Augen«

Er zog mich sanft, aber auch kräftig am Arm hoch und nahm mich seitlich in den Arm, sodass ich laufen konnte, aber auch relativ gut geschützt war.

Seinen langen Mantel legte er noch über mich und dann lief er mit mir los.
Raus aus dem Haus.
Viele Schüsse fielen um uns herum.
Doch wir rannten, und rannten und rannten.


Meine Beine taten schon weh, und ich hoffte, dass wie bald stehen blieben würden.

Irgendwann kamen wir dann an einen Wagen an, bei dem wir stoppten.

»Du kannst dich schon mal rein setzen und dich ausruhen. Ich fahre dich gleich nach Hause«, sagte er mir und er schien nicht mal ansatzweise außer Puste zu sein.

Respekt, respekt. Aber warum fährt er mich? Wo ist Luciano?

Er zuckte sein Handy, schrieb jemanden und setzte sich dann zu mir ins Auto.

»Wo ist Luciano?«, fragte ich ihn direkt.
»Noch da drin. Aber keine Sorge, ihm geht es gut. Am besten du schläfst jetzt etwas, es wird nämlich ein paar Stunden dauern«

Ich ließ mich in den Sitz auf der Rückbank zurücksinken und lehnte meinen Kopf an der Fensterscheibe an.

Schon nach kurzer Zeit wurden meine Augen schwer, und ich schlief schlussendlich ein.

Entführt Von Einem MafiabossWhere stories live. Discover now