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Aurora

»Setz dich«

Ich tat was er sagte.

»War es absichtlich oder unabsichtlich?«, fing er an.
»Ich hab es gar nicht verschüttet, glaub mir doch! Ich hab es nur sauber gemacht, weil deine Flittchen zu fein dafür sind«

Ich entschuldigte mich in Gedanken dafür, dass ich sie Flittchen genannt hatte.
Auch wenn sie welche waren. Aber das könnte Luciano noch mehr aufregen.

»Hör doch mal auf zu lügen!«, er schlug mit seiner einen Hand auf den Schreibtisch.

Doch das hielt mich nicht auf.

»Du bist doch der, der lügt!«, flüsterte ich, trotzdem mit einer enormen Kraft, die ihn kurz abschreckte.

Doch er sammelte sich schnell wieder.

»Weil es nicht anders geht!«, erhob er kurz seine Stimme, senkte sie daraufhin aber auch wieder.

»Klar geht das! Du kannst doch einfach zugeben, dass ich hier nicht deine Hausfrau bin. Du bist doch immerhin ein erwachsener Mann, meine Güte. Verhalt dich doch nicht so kindisch!«

»Weißt du wer hier kindisch ist? Du! Es dient zum guten Zweck«

Ach so ist das also?

Fragend sah ich ihn an.

»Was für einen Zweck denn?«, fragte ich ihn ganz normal, meine Neugier verborgen.
»Musst du nicht wissen«


Sein Zögern sagte mir, dass es keinen Zweck gab.

»Aha. Ich glaube es gibt dafür keinen Zweck. Du hast doch einfach nur Angst vor irgendetwas und lenkst dich mit denen ab«

Ich hielt seinen Blick immer noch stand, obwohl ich gerade nichts lieber wollte als weg zu sehen.
Denn es tat weh.

Und ich wusste, dass er es schon längst wahrgenommen hatte.
»Wenigstens können sie mich ablenken«, flüsterte er in den Raum.
Was?

»Wovon überhaupt?«, fragte ich ihn.

Hätte ich jedoch nicht fragen dürfen, denn sofort baute er seine Mauern wieder auf. Es war zu viel für ihn.
»Kann dir egal sein! Und jetzt spiel deine Rolle als Hausfrau besser!«

»Nein, ich werde das nicht mehr machen!«, blieb ich standhaft.

Er überlegte kurz.

Wahrscheinlich über einen Weg, wie er mich dazu kriegen könnte.
Und er fand anscheinend sogar einen.

»Dann kannst du dich von Lilith verabschieden«, sprach er kalt.

Das meint er nicht Ernst...

Ich erstarrte sofort und spannte mich noch mehr an.

»Das wagst du nicht«, zischte ich unter zusammengepressten Zähnen.

Er zog kurz eine seiner Augenbrauen hoch, um mich herauszufordern.
Er meint es wirklich Ernst!


»Du willst mir jetzt nicht wirklich Lilith wegnehmen«
»Wenn es keinen anderen Weg gibt«


Er zuckte nur mit den Schultern.

»Du. Bist. Ein. Fucking. Arschloch«, presste ich nur noch hervor, ehe ich meinen Stuhl mit aller Kraft nach hinten schob, aufstand und raus ging.

Entführt Von Einem MafiabossWhere stories live. Discover now